Hamburg. Deutschlands Ruder-Medaillengaranten stecken vor der EM in der Krise. Die neue Bundestrainerin Brigitte Bielig will einiges ändern.

Man schien auf dem Weg in ruhigeres Fahrwasser im Deutschen Ruderverband (DRV). Die ernüchternde Bilanz der Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio mit zwei Silbermedaillen ist aufgearbeitet, der Verband hat mit Moritz Petri einen neuen Präsidenten, aus den Reihen der Sportler war zu hören, dass die oft geäußerte Kritik an Trainerstab und Trainingsumständen Früchte getragen habe. Und dann sorgte Ende vergangener Woche Oliver Zeidler (26/Ingolstadt), Welt- und Europameister im Einer und damit eins der Aushängeschilder des Verbands, mit einem heftigen Rundumschlag für Aufregung.

Vor der Heim-EM, die von Donnerstag bis Sonntag im Rahmen der European Championships in München auf der olympischen Regattastrecke von 1972 in Oberschleißheim ausgetragen wird, spricht die neue Chef-Bundestrainerin Brigitte Bielig (64) über die Vorwürfe Zeidlers, ihre Sicht auf die Probleme im deutschen Rudern und die Aussichten für die kommenden Jahre.