Peking. Tag zehn der Olympischen Winterspiele ist beendet. In Peking standen insgesamt sieben Entscheidungen an. Alle Entwicklungen im Newsblog.

  • Am Sonntag steht der zehnte Tag bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking an
  • Heftiger Schneefall hat in Peking und auch in den Bergregionen eingesetzt. Der Zeitplan musste geändert werden
  • Im Riesenslalom ist die deutsche Hoffnung Alexander Schmid nach Zwischenbestzeit ausgeschieden
  • Eiskunstläuferin Kamila Walijewa steht ungeachtet des laufenden Sportgerichtsverfahrens auf der Startliste für das Olympia-Kurzprogramm der Damen am Dienstag

In unserem täglichen Olympia-Newsblog informieren wir Sie fortlaufend über alles Wichtige zu den Spielen in Peking.

Eisschnellauf: Gold für US-Sprinterin Erin Jackson

Die US-Eisschnellläuferin Erin Jackson hat sich bei den Winterspielen in China den Olympiasieg über 500 Meter geholt. Die 29 Jahre alte Weltcup-Führende siegte am Sonntag in 37,04 Sekunden. Jackson ist die erste Afroamerikanerin, die eine olympische Eisschnelllauf-Medaille gewinnen konnte.

Jackson hatte die interne Qualifikation in den USA eigentlich nach einem Ausrutscher verpasst, Siegerin Brittany Bowe trat den ihr zustehenden Startplatz aber ab. Zweite wurde die Japanerin Miho Takagi in 37,12 Sekunden, die schon über 1500 Meter Silber geholt hatte. Bronze sicherte sich die russische Weltmeisterin Angelina Golikowa in 37,21 Sekunden. Deutsche Eissprinterinnen waren bei den Winterspielen in China nicht dabei.

US-Athletin Erin Jackson gewann als erste Afroamerikanerin eine olympische Eisschnelllauf-Medaille im Eisschnelllauf.
US-Athletin Erin Jackson gewann als erste Afroamerikanerin eine olympische Eisschnelllauf-Medaille im Eisschnelllauf. © dpa

Shorttrack: Gold für Ungarn Liu - Niederlande gewinnen Frauen-Staffel

Der ungarische Shorttracker Shaoang Liu hat bei den Olympischen Winterspielen in Peking das 500-m-Rennen gewonnen. Der 23-Jährige setzte sich auf der Kurzdistanz am Sonntag vor Konstantin Iwlijew (ROC) und dem Kanadier Steven Dubois durch. Für Liu war es nach Bronze über 1000 m und mit der Mixed-Staffel die dritte Medaille in China.

Zuvor hatten die Niederlande über Gold gejubelt. Die Frauen-Staffel um 1000-m-Olympiasiegerin Suzanne Schulting, die ebenfalls ihre dritte Medaille in Peking gewann, setzte sich vor Südkorea durch.

Shorttracker Shaoang Liu holte bei den Olympischen Winterspielen in Peking für Ungarn Gold im  500-m-Rennen.
Shorttracker Shaoang Liu holte bei den Olympischen Winterspielen in Peking für Ungarn Gold im 500-m-Rennen. © dpa

Biathlet Rees Sechster in der Verfolgung - Zweites Gold für Fillon Maillet

Die deutschen Biathlon-Herren haben auch im Verfolgungsrennen der Olympischen Winterspiele in China nicht in die Medaillenvergabe eingreifen können. Roman Rees kam am Sonntag beim Sieg des Franzosen Quentin Fillon Maillet aber immerhin auf Platz sechs. Damit bleibt das Gold von Denise Herrmann im Einzel die bisher einzige Medaille für das deutsche Team vor den Staffeln und den Massenstartrennen in der letzten Olympia-Woche.

Hinter Fillon Maillet, der nach 12,5 Kilometern in 39:07,5 Minuten wie schon im Einzel triumphierte, folgte der Norweger Tarjei Bö mit 28,6 Sekunden Rückstand vor dem Russen Eduard Latypow, der 35,3 Sekunden zurücklag. Rees erreichte das Ziel trotz nur eines Schießfehlers mit schon 2:30,2 Minuten Rückstand. Philipp Nawrath mit sieben und Johannes Kühn mit vier Fehlern hatten schon zur Hälfte des Rennens keine Chance mehr auf eine vordere Platzierung. Kühn belegte Platz zwölf, Nawrath Rang 19. Der Sprint-Achte Benedikt Doll enttäuschte mit sieben Fehlern und Platz 32.

Nach dem Sieg im Einzelrennen gewann der Franzose Fillon Maillet in der Verfolgung seine zweite Biathlon-Goldmedaille.
Nach dem Sieg im Einzelrennen gewann der Franzose Fillon Maillet in der Verfolgung seine zweite Biathlon-Goldmedaille. © afp

Biathletinnen machen bei der Verfolgung Plätze gut

Den deutschen Biathletinnen ist in der Verfolgung bei den Olympischen Spielen zumindest Schadensbegrenzung gelungen. Die von Position 18 ins Rennen gestartete Vanessa Voigt kämpfte sich nach einer guten Schießleistung (1 Strafrunde) als beste Deutsche über 10 km auf Rang zwölf vor. Franziska Preuß (1) verbesserte sich um 15 Plätze auf Rang 15, Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann wurde nach drei Strafrunden 17.

Biathletin Vanessa Voigt beim Verfolgungsrennen auf der Strecke.
Biathletin Vanessa Voigt beim Verfolgungsrennen auf der Strecke. © Getty

Mit der Hypothek des schlechtesten Sprint-Resultats bei Winterspielen hatten die deutschen Skijägerinnen im Schneetreiben in Zhangjiakou mit der Medaillenvergabe erwartungsgemäß nichts zu tun. Der Sieg ging an die überlegene Sprint-Olympiasiegerin Marte Olsbu Röiseland.

Die Norwegerin verteidigte ihren Vorsprung nach nur einer Strafrunde souverän und gewann bereits ihr drittes Gold, auch mit der Mixed-Staffel hatte die elfmalige Weltmeisterin schon triumphiert. Silber ging mit großem Rückstand an die Schwedin Elvira Öberg (3 Strafrunden/+1:36,5 Minuten) vor Tiril Eckhoff (Norwegen/3/+1:48,7).

Mit deutlich besseren Aussichten nehmen die Männer am Sonntag (11.45 Uhr MEZ/ARD) die Verfolgung auf. Benedikt Doll geht als Achter mit einem Rückstand von 26 Sekunden auf den Bronzerang als größte deutsche Medaillenhoffnung ins Rennen.

Deutsche Skilangläufer werden Fünfte - Russland holt Gold

Die deutschen Skilangläufer haben bei den Olympischen Winterspielen in China den fünften Platz mit der Staffel belegt. Janosch Brugger, Friedrich Moch, Florian Notz und Lucas Bögl zeigten über 4 x 10 Kilometer am Sonntag im Schneetreiben von Zhangjiakou ein couragiertes Rennen. Gold sicherte sich das Quartett aus Russland vor Norwegen und Frankreich. Auf die Bronzemedaille fehlten der Mannschaft von Bundestrainer Peter Schlickenrieder über 1:40 Minuten.

Tags zuvor hatte die Frauen-Staffel völlig überraschend die Silbermedaille gewonnen. Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig, Victoria Carl und Sofie Krehl hatten sich am Samstag nur der russischen Staffel geschlagen geben müssen. Für die deutschen Langläuferinnen und Langläufer war es die erste Olympia-Medaille seit 2014.

Mariam Jamanka leistete sich im Monobob einige Fahrfehler. Zur Halbzeit liegt sie abgeschlagen auf Platz 17.
Mariam Jamanka leistete sich im Monobob einige Fahrfehler. Zur Halbzeit liegt sie abgeschlagen auf Platz 17. © dpa

Laura Nolte im Monobob auf Platz drei, Mariama Jamanka abgeschlagen

Die WM-Dritte Laura Nolte steuert zur Rennhalbzeit des olympischen Monobob-Rennens trotz einiger Fahrfehler auf Medaillenkurs. Die Winterbergerin reihte sich nach zwei von vier Läufen als Dritte hinter Weltmeisterin Kaillie Humphries (USA) und der kanadischen Mitfavoritin Christine de Bruin ein. Europameisterin Mariama Jamanka (Oberhof) hat als 17. hingegen keine Medaillenchancen mehr.

Vor dem dritten Durchgang am Montag (9.30 Uhr OZ/2.30 MEZ) beträgt Noltes Rückstand auf Humphries aber bereits 1,22 Sekunden. Damit droht die deutsche Goldserie im Yanqing Sliding Centre zu reißen. Jamanka stürzte im ersten Lauf beinahe im oberen Streckenteil und verlor dadurch viel Geschwindigkeit, auch im zweiten Durchgang fuhr die Zweier-Olympiasiegerin sehr fehlerhaft.

Riesenslalom-Hoffnung Alexander Schmid ausgeschieden

Für das deutsche Alpin-Trio haben die Technik-Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen von China mit einem herben Dämpfer begonnen. Julian Rauchfuß verpasste als bester Deutscher im Riesenslalom am Sonntag mit über sechs Sekunden Rückstand auf den Schweizer Sieger Marco Odermatt die Top 15. Medaillen-Hoffnung Alexander Schmid und Linus Straßer waren jeweils nach einem Fahrfehler bereits im ersten Durchgang ausgeschieden.

Das Rennen am Xiaohaituo Mountain war geprägt von Nebel und teils heftigem Schneefall. Odermatt, der nach vier Weltcupsiegen im Riesentorlauf als Goldfavorit in das Rennen gestartet war, kam am besten mit den schwierigen Bedingungen klar. Am Ende hatte er 0,19 Sekunden Vorsprung auf Zan Kranjec aus Slowenien. Dritter wurde Weltmeister Mathieu Faivre aus Frankreich (+1,34).

Schnee wirbelt Zeitplan im Ski-Freestyle durcheinander

Der starke Schneefall im Genting Snow Park von Zhangjiakou sorgt für die ersten Wettkampfverschiebungen im Ski-Freestyle bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Aufgrund der schwierigen Sichtverhältnisse wird die für Sonntagmorgen (10.00 Uhr OZ, 3.00 MEZ) angesetzte Qualifikation im Slopestyle der Frauen um mindestens einen Tag verschoben. Das Finale war bislang für Montag (9.30 OZ) angesetzt gewesen. Auch der Qualifikation der Männer am Montag (12.30 OZ) droht nun eine Verschiebung.

Kleiner Trostpreis für Biathlet Erik Lesser

Biathlet Erik Lesser hat bei den Olympischen Spielen in Peking in einem Rennen für Ersatz-Athleten zumindest ein kleines Erfolgserlebnis gefeiert - und darf einen goldenen Pin mit nach Hause nehmen. „Es ist keine Medaille, aber es ist etwas“, schrieb Lesser bei Instagram.

In einem Massenstart über 12,5 km mit insgesamt neun Athleten traf Lesser alle 20 Schüsse und kam als Erster in Ziel. Für den Sprint in Zhangjiakou war der 33-jährige Thüringer, der in China zum letzten Mal bei Olympia antritt, von Bundestrainer Mark Kirchner nicht nominiert worden. Somit verpasste er auch die Verfolgung am Sonntag.

Eiskunstläuferin Kamila Walijewa steht ungeachtet des laufenden Sportgerichtverfahrens gegen sie wegen einer positiven Dopingprobe auf der Startliste für das Olympia-Kurzprogramm der Damen am Dienstag .
Eiskunstläuferin Kamila Walijewa steht ungeachtet des laufenden Sportgerichtverfahrens gegen sie wegen einer positiven Dopingprobe auf der Startliste für das Olympia-Kurzprogramm der Damen am Dienstag . © dpa

Kamila Walijewa auf der Startliste für Olympia-Kurzprogramm

Eiskunstläuferin Kamila Walijewa steht ungeachtet des laufenden Sportgerichtverfahrens gegen sie wegen einer positiven Dopingprobe auf der Startliste für das Olympia-Kurzprogramm der Damen am Dienstag in Peking. Die 15 Jahre alte Ausnahmeläuferin aus Russland wird an 26. Stelle von 30 Starterinnen auf der am Sonntag veröffentlichten Liste aufgeführt.

Olympia-Kommentar: Warum der Dopingfall Kamila Walijewa bei Olympia so entsetzt

Walijewa muss um die Teilnahme am olympischen Medaillenkampf bangen und das für Montag angekündigte Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs abwarten. Die Europameisterin war Ende Dezember positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet worden. Die russische Anti-Doping-Agentur sperrte sie nach Erhalt des Ergebnisses. Die Disziplinarkommission der Agentur hob die Suspendierung aber wieder auf.

(dpa/sid)