Berlin. Felix Magath hat nach der Rettungs-Mission bei Hertha BSC fehlende Unterstützung im Club bemängelt. “Ich hatte keine Hilfe“.

Als der Klassenerhalt von Hertha BSC geschafft war, schien auch Felix Magath mehr erleichtert als euphorisiert. Hertha hatte am Montagabend durch ein 2:0 im Relegationsrückspiel beim Hamburger SV den Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga vermieden. Nun sprach Magath im Kicker über die vergangenen Wochen. Und er übte harte Kritik: „Ich hatte in den neun Wochen auch das Gefühl, keine Hilfe zu haben.“

Die Mannschaft habe er mit seinem Trainerteam so weit gekriegt, „dass sie zusammenhält“, berichtete Magath. Aber „in der Breite“ habe er nie das Gefühl gehabt, dass sich der Club gegen den Abstieg wehre: „Ich habe fast nirgendwo Unterstützung gespürt“ sagte der Coach und fügte an: „Es gab kein größtes Problem. Es gab nur Probleme.“ Beim VfB Stuttgart 2001 sei eine breite Unterstützung dagewesen. „In Berlin war die Stimmung eher: Paragraph eins - jeder macht seins.“

Sandro Schwarz soll Nachfolger werden

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Den Geschäftsführer der Berliner nahm Magath allerdings in Schutz. Fredi Bobic sei ebenfalls „einer der Leidtragenden“ im Klub: „Er hat Probleme übernommen, die nicht erst seit letzter Woche da sind. Dieser Verein war jetzt das dritte Jahr hintereinander in der Nähe des Abstiegs. Das kam nicht plötzlich, sondern muss ein strukturelles Problem sein.“ Bobic hatte angekündigt, möglichst schnell einen Nachfolger für Magath vorstellen zu wollen. Es soll sich dabei um den Ex-Mainz-Trainer Sandro Schwarz (derzeit Dynamo Moskau) handeln.

Magath hatte Mitte März die Nachfolge des glücklosen Tayfun Korkut bei der Hertha angetreten. Den Absturz in die 2. Bundesliga konnte das Team in der Relegation gegen Magaths Herzensklub Hamburger SV, für den er als Spieler 306 Bundesliga-Partien absolviert hatte, knapp verhindern. Im Interview berichtete Magath auch, seinen Vorgänger kurz gesprochen zu haben. „Ich habe zufällig meinen Vorgänger Tayfun Korkut, als er Berlin verlassen musste, in der Hotel-Tiefgarage getroffen. Da haben wir kurz geredet“, sagte der 68-Jährige. „Tayfun sagte mir, dass es für ihn schwer war, weil er überhaupt keine Hilfe hatte.“ Da konnte Magath einige Wochen später zustimmen…(fs/dpa/sid)