Jena. Das Jahr endet beim Fußball-Regionalligisten mit einer Überraschung: Das Trainerteam der ersten Mannschaft wird komplett umgekrempelt.

Der FC Carl Zeiss Jena hat sich überraschend doch von Cheftrainer René Klingbeil (42) getrennt. Das haben Gremien des Vereins nach der sportlichen Analyse entschieden. Der Regionalligist bestätigte am Vormittag eine Exklusivmeldung unserer Zeitung. Nach Informationen unserer Zeitung soll in den nächsten Tagen die Nachfolgelösung gesucht werden.

Die Vereinsführung plant den Kahlschlag. Demnach sollen neben Klingbeil auch sein Assistent René Lange und Torwarttrainer Nico Hinz beurlaubt werden. Als mögliche Lösung für eine Nachfolge gilt sein Vorgänger: Henning Bürger, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Überraschend ist, warum der klamme Club diesen Schritt geht, obwohl Klingbeils Vertrag noch bis zum Ende der Saison 2024/25 läuft. Befristete Verträge sind nicht zu kündigen: Nur eine komplett interne Lösung ohne weitere Neueinstellung wäre kostenneutral zu realisieren.

Aufstieg zum Cheftrainer vor einem Jahr

Klingbeil war vor genau einem Jahr zum Chefcoach aufgestiegen und hatte die Mannschaft trotz großem Rückstand auf den zweiten Platz in der Regionalliga Nordost geführt. Parallel dazu stellte er das Team für die neue Spielzeit zusammen. Nach dem Fehlstart in die Saison gelang ihm mit der Mannschaft die Wende – obwohl sich Spielmacher Justin Petermann schon im ersten Punktspiel schwer verletzt hatte. Eine anschließende Erfolgsserie führte das Team ins Mittelfeld der Tabelle mit der Option, noch einmal ganz vorn anzugreifen. Die beiden Niederlagen vor der Winterpause gegen den FSV Zwickau und den Chemnitzer FC waren ein Dämpfer, der einen direkten Aufstieg in dieser Spielzeit außer Reichweite geraten lässt.

René Klingbeil war vor einem Jahr zum Cheftrainer des FC Carl Zeiss Jena befördert worden.
René Klingbeil war vor einem Jahr zum Cheftrainer des FC Carl Zeiss Jena befördert worden. © fmt | Tino Zippel

Nach der Analyse mit dem Trainer kurz vor dem Weihnachtsfest hatte Sportdirektor Stefan Böger gesagt: „Unser Kader ist nicht zu schwach. Es liegt in unserer Verantwortung, die Spieler, die wir zur Verfügung haben, in eine bestmögliche Verfassung zu bringen.“ Deutliche Worte, wo die Schuld am Abschneiden des Teams gesucht wird. Böger selbst hatte sein Amt im November angetreten.

Großen Erfolg mit dem FC Carl Zeiss Jena gefeiert

Klingbeil hatte von 2015 bis 2017 für den FC Carl Zeiss Jena gespielt und war mit der Mannschaft in die dritte Liga aufgestiegen. 2019 kehrte er als Co-Trainer von Rico Schmitt zurück, war später Teamchef und danach wieder Co-Trainer unter Dirk Kunert, Andreas Patz und Henning Bürger.

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