Glasgow.

Die schottischen Fußballvereine Celtic Glasgow und FC Aberdeen dürfen ihre für diese Woche geplanten Ligaspiele wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln nicht bestreiten.

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon drohte außerdem mit einem Stopp des gesamten schottischen Liga-Betriebs. "Betrachten Sie dies als Gelbe Karte, nächstes Mal gibt es die Rote Karte", sagte Sturgeon. Die neue Saison der Scottish Premiership läuft seit dem 1. August ohne Publikum und unter strengen Sicherheitsvorschriften.

Zuletzt hatte Celtics-Profi Boli Bolingoli für einen Eklat gesorgt. Der Belgier war laut britischen Medien heimlich nach Spanien gereist. Danach hatte er sich nicht wie vorgeschrieben in Isolation begeben und war am Sonntag beim 1:1 in Kilmarnock zum Einsatz gekommen. Celtic Glasgow erfuhr erst im Nachhinein vom Spanien-Trip seines Spielers. Der Club kündigte eine Untersuchung an und drohte dem 25-Jährigen mit Konsequenzen. Bolingoli entschuldigte sich öffentlich für seinen "riesigen Fehler".

Vorher war schon Bolingolis Mannschaftskollege Leigh Griffiths von Celtic verwarnt worden, weil er bei einer Party für seine Freundin gegen die Abstandsregeln verstoßen haben soll. Laut Medienberichten hatte Griffiths auf der Feier eine Person mehr zu Gast gehabt, als die Regierung gegenwärtig erlaube. Bei Zusammenkünften unter freiem Himmel sind maximal 15 Menschen zugelassen. Griffiths Freundin hatte in sozialen Medien Bilder der Feier gepostet, die sie später löschte.

Obendrein war schon in der vergangenen Woche in der Scottish Premiership ein Spiel zwischen dem FC Aberdeen und dem FC St. Johnstone verschoben worden, weil zwei Aberdeen-Profis positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Sechs weitere Spieler mussten sich für zehn Tage in Quarantäne begeben, weil sie zuvor gemeinsam mit den beiden eine Bar besucht und den Sicherheitsabstand vernachlässigt hatten. Auch das hatte in Schottland für großen Ärger gesorgt.

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