Flensburg.

Geschäftsführer Dierk Schmäschke vom Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt hat sich wegen der Corona-Folgen für eine Verlegung der WM im Januar in Ägypten ausgesprochen.

"Ich würde es für vernünftig halten, die WM und alle nachfolgenden Turniere um ein Jahr zu verschieben – ähnlich wie es mit den Olympischen Spielen 2020 passiert ist", sagte Schmäschke in einem Interview auf der Club-Webseite.

Zum einen wäre das die epidemiologisch sinnvolle Entscheidung, zum anderen würde wertvolle Zeit gewonnen werden. "Zeit für nachzuholende Spiele, aber auch Zeit zur Regeneration für Spieler, die über Monate im Drei-Tages-Rhythmus spielen", mahnte Schmäschke. Die Entscheidung würden aber weder die Clubs noch die nationalen Verbände, sondern allein der Weltverband IHF fällen. Er räumte ein, dass andere Länder ein hohes Interesse an der WM hätten. Die Handball-Bundesliga könne am Ende "nicht mehr als eine Empfehlung abgeben".

Schon seit längerem wird diskutiert, ob ein Festhalten an der WM vom 13. bis 31. Januar sinnvoll ist, da in den verschiedenen nationalen und internationalen Wettbewerben immer wieder Partien wegen Corona-Fällen verlegt werden müssen. Allein Flensburg hat schon jetzt vier Nachholspiele zu bestreiten, für die es noch keine Termine gibt. Zuletzt musste die Champions-League-Partie an diesem Mittwoch gegen Meshkow Brest abgesagt werden.

"Terminlich wird es schwierig und eng und wir werden sicherlich nicht alle Spiele noch in diesem Kalenderjahr unterbringen können", sagte Schmäschke. Er schlug als eine Möglichkeit Doppelspieltage am Wochenende vor. Sorgen bereiten ihm besonders die Spieler. "Wir dürfen die Spieler nicht noch weiter überstrapazieren", warnte er. "Mit jedem ausgefallenen Spiel spitzt sich die Lage mehr und mehr zu."

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