Frankfurt/Main.

Meistertrainer Filip Jicha fordert die Einführung einer begrenzten Angriffszeit im Handball.

"Die Linie der Schiedsrichter verlangsamt das Spiel. In der Bundesliga haben wir im Schnitt fünf Angriffe weniger als zum Beispiel in der Champions League. Das sind fünf Gelegenheiten weniger pro Spiel, ein Tor zu erzielen. Das ist doch nicht förderlich für die Attraktivität unseres Sports", sagte der Coach des THW Kiel der "Handballwoche". Er sei daher "ein Befürworter der Shot Clock in der Bundesliga."

Eine Wurfuhr ist vor allem aus dem Basketball bekannt, wo die Mannschaften ihre Angriffe innerhalb von 24 Sekunden abschließen müssen. Jichas Trainerkollege Maik Machulla vom Vizemeister SG Flensburg-Handewitt kann sich eine solche Regel im Handball ebenfalls gut vorstellen. "Ich halte das grundsätzlich für eine gute Idee", sagte Machulla dem Fachblatt. Der 43-Jährige schlägt eine Angriffszeit von 40 bis 45 Sekunden vor. Die Umsetzung hält Machulla allerdings für "sehr schwierig".

Der Chef der deutschen Schiedsrichter, Wolfgang Jamelle, lehnt eine solche Regel dagegen ab. Diese würde aus seiner Sicht zu vielen unmotivierten Abschlüssen kurz vor Ablauf einer begrenzten Angriffszeit führen und die Attraktivität der Sportart nicht steigern. "Ich bin daher ein klarer Gegner", sagte Jamelle.