Schwergewichtsboxer Ammar Riad Abduljabbar tritt in Tokio bei den Olympischen Spielen an. Sein Handschuh muss immer perfekt sitzen.

Eine Mischung aus Entsetzen und Ungläubigkeit ist es, die sich aus Ammar Riad Abduljabbars Gesicht ablesen lässt. „Das haben die wirklich gemacht?“, fragt er seinen Trainer Christian Morales, „dann ist es ja wirklich wichtig, dass das so genau kontrolliert wird.“ Morales nickt und sagt: „Es ist schön zu sehen, dass Ammar über solche Dinge noch nie nachgedacht hat.“

Ammar Riad Abduljabbar ist einer von drei deutschen Boxern, die sich für die Olympischen Sommerspiele in Tokio qualifiziert haben. Der 25 Jahre alte Hamburger wird im Schwergewicht bis 91 Kilogramm um eine Medaille kämpfen, und wer weiß, welch harten Weg der 2010 aus dem Irak nach Deutschland gekommene und 2018 eingebürgerte Athlet gegangen ist, um in Japan ins Seilgeviert zu steigen, der kann ermessen, dass er alles tun würde, um mit Edelmetall von seiner Olympia-Premiere zurückzukommen. Alles, und diese Einschränkung ist wichtig, was im Rahmen des Erlaubten möglich ist.