Peking. Am vierten Entscheidungstag der Olympischen Winterspiele darf Deutschland erneut jubeln: Gold und Silber im Rodeln. Unser Newsblog.

  • Am Dienstag stand der vierte Entscheidungs-Tag bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking an
  • Im Snowboard Parallel-Riesenslalom der Männer schied Stefan Baumeister überraschend früh aus. Bei den Frauen scheiterte Ramona Hofmeister ebenfalls schon im Viertelfinale.
  • Matthias Mayer gewann zum dritten Mal in Serie Gold im Super G. Zwei Deutsche landeten in den Top 10.
  • Natalie Geisenberger triumphierte im Eiskanal und gewann ihre insgesamt fünfte Goldmedaille und zieht mit Eisschnellläuferin Claudia Pechstein gleich.

In unserem täglichen Olympia-Newsblog informieren wir Sie fortlaufend über alles Wichtige zu den Spielen in Peking.

Gold für Natalie Geisenberger, Anna Berreiter holt Silber

Natalie Geisenberger (Miesbach) hat ihr fünftes Olympia-Gold im Rennrodeln gewonnen. Die Rekordweltmeisterin setzte sich bei den Winterspielen in Peking am Dienstag nach vier Läufen vor ihrer Teamkollegin Anna Berreiter (Berchtesgaden) durch, die bei ihrem Olympia-Debüt gleich Silber gewann. Bronze ging an die Russin Tatjana Iwanowa. Weltmeisterin Julia Taubitz (Oberwiesenthal) verpasste nach ihrem Sturz vom Vortag als Siebte das Podest deutlich.

Geisenberger wurde als erste Rodlerin zum dritten Mal nacheinander Einzel-Olympiasiegerin. Die 34-Jährige zog durch den Sieg nach Gold-Medaillen mit der bislang erfolgreichsten deutschen Winter-Olympionikin Claudia Pechstein gleich. In der Teamstaffel am Donnerstag kann sie sich nun sogar den alleinigen Rekord vor der Eisschnellläuferin sichern.

Ungeschlagener Olympiasieger: Italien triumphiert im Mixed-Doubles im Curling

Italiens Curling-Team hat bei den Olympischen Spielen von Peking im Wettbewerb Mixed Doubles mit weißer Weste Gold geholt. Stefania Constantini und Amos Mosaner schlugen im Finale am Dienstag Kristin Skaslien/Magnus Nedregotten aus Norwegen 8:5 und feierten den elften Sieg im elften Turnierspiel. Es war die erste Olympia-Medaille für Italien im Curling überhaupt.

Ein italienisches Duo war 2018 in Pyeongchang bei der Mixed-Premiere nicht dabei gewesen

Das italienische Mixed-Double bestehend aus Amos Mosaner und Stefania Constantini fiel sich nach dem elften Sieg im elften Duell in die Arme.
Das italienische Mixed-Double bestehend aus Amos Mosaner und Stefania Constantini fiel sich nach dem elften Sieg im elften Duell in die Arme. © AFP

Bahnrekord! Geisenberger führt vor dem letzten Lauf vor Berreiter

Natalie Geisenberger liegt auch vor dem finalen Lauf im olympischen Rodelrennen auf Goldkurs. Die Rekordweltmeisterin (Miesbach) baute ihre Führung dank eines Bahnrekords (58,226 Sekunden) im dritten Durchgang vor ihrer Teamkollegin und Debütantin Anna Berreiter (Berchtesgaden/+0,330 Sekunden) aus und greift in China damit nach ihrem insgesamt fünften Olympiasieg.

Weltmeisterin Julia Taubitz (Oberwiesenthal) kämpfte sich nach ihrem Sturz vom Vortag trotz erneuter Fehler auf Rang zwölf vor, verlor auf die Spitze aber weitere Zeit und hat mit rund 1,2 Sekunden Rückstand auf Bronze keine Podestchancen mehr. Vor dem letzten Durchgang am Dienstagnachmittag deutscher Zeit (14.35 Uhr MEZ/21.35 Uhr OZ) liegt Tatjana Iwanowa (ROC/+0,826) auf dem dritten Platz bereits 0,496 Sekunden hinter Berreiter, die wie Geisenberger einen makellosen Lauf zeigte.

Weltmeisterin Sundling holt auch Olympia-Gold

Die schwedische Skilangläuferin Jonna Sundling hat sich nach dem WM-Titel auch Olympia-Gold im Sprint gesichert. In Finale von Zhangjiakou setzte sich die 27-Jährige im freien Stil souverän vor ihrer Landsfrau Maja Dahlqvist durch. Bronze ging an Jessie Diggins aus den USA.

Beste Deutsche war Victoria Carl (Zella-Mehlis), die im Halbfinale ausschied und gute Zehnte wurde. Sofie Krehl (Oberstdorf) kam auf Platz elf, Pia Fink (Bremelau) auf Rang 19. Coletta Rydzek (Oberstdorf) war bereits in der Qualifikation gescheitert.

Kläbo holt erneut Gold im Skilanglauf-Sprint

Der Norweger Johannes Hösflot Kläbo hat bei den Olympischen Spielen erneut Gold im Skilanglauf-Sprint gewonnen. Der Topfavorit setzte sich in Peking wie schon vor vier Jahren gegen den Italiener Federico Pellegrino durch. Bronze ging an den russischen Athleten Alexander Terentjew.

Für Topstar Kläbo, der zum Auftakt im Skiathlon als 40. noch eine herbe Niederlage kassiert hatte, war es die vierte Goldmedaille seiner Karriere. Zudem ist er der erste Läufer, der zweimal in Folge Olympiasieger im Sprint wurde.

Janosch Brugger (Schluchsee), einziger deutscher Starter, schied als 38. bereits in der Qualifikation aus.

Eisschnelllauf: Schon wieder Gold für die Niederlande

Eisschnellläufer Kjeld Nuis hat bei Olympischen Winterspielen seine zweite Goldmedaille erobert. Der Fahnenträger der niederländischen Mannschaft gewann am Dienstag in Peking die Entscheidung über 1500 Meter in 1:43,21 Minuten. Damit verbesserte der 1000-m-Olympiasieger von 2018 den 20 Jahre alten olympischen Rekord von Derek Parra (USA), der bei den Spielen in Salt Lake City 1:43,95 Minuten gelaufen war.

Zugleich gewann Nuis im vierten Wettbewerb die dritte Goldmedaille für die Niederlande und sorgte nach seinen Landsfrauen Irene Schouten (3000 m) und Ireen Wüst (1500 m) sowie dem Schweden Nils van der Poel (5000 m) für die vierte olympische Bestmarke. Thomas Krol sicherte der Niederlande durch Platz zwei in 1:43,55 Minuten einen Doppelsieg. Dritter wurde Minseok Kim aus Südkorea in 1:44,24 Minuten. Deutsche Läufer waren nicht am Start.

Quentin Fillon Maillet bejubelt seinen Olympia-Sieg im Biathlon.
Quentin Fillon Maillet bejubelt seinen Olympia-Sieg im Biathlon. © AFP

Biathlon: Zwei Deutsche in den Top 10, Fillon Maillet holt Gold

Die deutschen Männer haben im Biathlon-Einzel nicht für eine weitere Medaille sorgen können. Einen Tag nach dem Olympiasieg von Denise Herrmann bei den Winterspielen in China war Benedikt Doll am Dienstag als Sechster Bester des deutschen Quartetts. Gold sicherte sich nach 20 Kilometern in Zhangjiakou auch mit zwei Schießfehlern der stark laufende Franzose Quentin Fillon Maillet. Silber ging an Anton Smolski aus Belarus vor Norwegens Star Johannes Thingnes Bö.

Doll unterliefen bei 20 Schüssen zwei Fehler, darunter einer beim letzten Stehendschießen. Dafür kassierte er zwei Strafminuten, büßte alle Medaillenchancen ein und lag 1:07,1 Minuten hinter dem Sieger. Auf Rang sieben kam Roman Rees mit 1:21,6 Minuten Rückstand. Erik Lesser und Johannes Kühn waren nach zu vielen Schießfehlern frühzeitig ohne Chance, Kühn wurde 51., Lesser belegte nur Rang 67.

Drei deutsche Langläuferinnen im Sprint-Viertelfinale

Drei deutsche Skilangläuferinnen haben beim olympischen Freistil-Sprint die K.o.-Rennen erreicht. Sofie Krehl (Oberstdorf) als Achte, Victoria Carl (Zella-Mehlis) als Zehnte sowie Pia Fink (Bremelau) als 21. der Qualifikation zogen sicher ins Viertelfinale der besten 30 (ab 18.30 OZ/11.30 Uhr MEZ) ein. Halbfinale und Finale werden im Anschluss ebenfalls am Dienstag ausgetragen.

Ausgeschieden ist als einzige DSV-Läuferin ausgerechnet die am höchsten eingeschätzte Coletta Rydzek (Oberstdorf). Die jüngere Schwester des Star-Kombinierers Johannes Rydzek, in diesem Winter Weltcup-Sechste in Lenzerheide, kam nicht über Platz 37 hinaus.

Snowboard: Ledecka und Karl holen Gold, deutsche Athleten enttäuschen

Favoritin Ester Ledecka hat die Goldmedaille im Snowboard Parallel-Riesenslalom gewonnen. Sie gewann im Finale gegen Daniela Ulbig aus Österreich, die Slowenin Gloria Kotnik holte Bronze. Bei den Männern siegte der Österreicher Benjamin Karl vor Tim Mastnak aus Slowenien und Wictor Wild (ROC).

Sehr enttäuschend verlief der Wettkampf für die deutschen Medaillenhoffnungen. Ramona Hofmeister scheiterte im Viertelfinale, bei den Männern schaffte es Mitfavorit Stefan Baumeister gar nicht durch die Qualifikation.

Mehr zum schwachen Abschneiden der deutschen Snowboarder gibt es hier

Almida de Val (links) und Oskar Eriksson freuen sich über ihre Bronzemedaille im Mixed-Doubles beim Curling.
Almida de Val (links) und Oskar Eriksson freuen sich über ihre Bronzemedaille im Mixed-Doubles beim Curling. © getty

Mixed-Doubles: Schweden holt Bronze im Curling

Schwedens Curling-Team hat sich im Mixed-Wettbewerb bei den Olympischen Spielen in Peking die Bronzemedaille gesichert. Almida De Val und Oskar Eriksson setzten sich im einseitigen kleinen Finale mit 9:3 gegen Großbritannien (Jennifer Dodds/Bruce Mouat) durch. IOC-Präsident Thomas Bach verfolgte das Endspiel von der Tribüne.

Schweden war am Montag im Halbfinale klar an Italien gescheitert (1:8), das britische Duo aus Schottland hatte gegen Norwegen den Kürzeren gezogen (5:6). Das Finale wird ab 13.05 Uhr MEZ im „Ice Cube“ ausgetragen.

Eishockey: Kanadas Frauen gewinnen Top-Duell gegen die USA

Kanadas Eishockey-Frauen haben das Top-Duell bei den Winterspielen in Peking gegen 2018-Olympiasieger USA 4:2 (1:0, 3:2, 0:0) gewonnen. Am Dienstag schossen Brianne Jenner (15. und 32. Minute), Jamie Lee Rattray (35.) und Marie-Philip Poulin (38./Penalty) die Tore im Duell der beiden Favoriten auf die Gold-Medaille. Dani Cameranesi (30.) und Alex Carpenter (32.) trafen für die USA.

Durch den Sieg im Prestigeduell sicherten sich die Kanadierinnen Platz eins in der Vorrundengruppe A und damit die beste Ausgangsposition für die Viertelfinalspiele am Freitag und Samstag.

Medaillenhoffnung Stefan Baumeister musste seine Träume im Snowboard-Riesenslalom beenden. Er schied vorzeitig aus.
Medaillenhoffnung Stefan Baumeister musste seine Träume im Snowboard-Riesenslalom beenden. Er schied vorzeitig aus. © AFP

Snowboard: Medaillenfavorit Baumeister frühzeitig gescheitert

Der Medaillentraum von Snowboarder Stefan Baumeister bei den Olympischen Winterspielen in China ist überraschend früh geplatzt. Der 28-Jährige verpasste im Parellel-Riesenslalom am Dienstag den Sprung in die Finalläufe der besten 16. Nach einem Patzer im ersten Run reichte es für den Sportler vom SC Aising-Pang in der Qualifikation nur zu Rang 18. Baumeister, der im Weltcup diesen Winter schon zwei erste und zwei zweite Plätze eingefahren hat, galt als Mitfavorit auf Gold. Auch sein Teamkollege Elias Huber scheiterte. Yannik Angenend schaffte es als einziger Starter des deutschen Herren-Trios ins Achtelfinale.

Drittes Gold in Folge: Historischer Sieg für Mayer

Dem Österreicher Matthias Mayer ist bei den Olympischen Spielen ein historischer Hattrick gelungen. Der 31 Jahre alte Kärntner fuhr in Peking zum Sieg im Super-G und holte damit als erster Skirennläufer Gold bei drei aufeinanderfolgenden Spielen. 2014 hatte Mayer die Abfahrt gewonnen, 2018 ebenfalls den Super-G. „Es war eine super Fahrt“, lobte sich der Sieger im ORF.

In der knappsten Super-G-Entscheidung der olympischen Geschichte siegte Mayer mit nur 0,04 Sekunden Vorsprung vor dem Überraschungszweiten Ryan Cochran-Siegle (USA). Bronze ging an den norwegischen Mitfavoriten Aleksander Aamodt Kilde (+0,42 Sekunden). Abfahrts-Olympiasieger Beat Feuz (Schweiz) schied nach 17 Sekunden aus.

Die deutschen Starter zeigten eine solide Leistung, hatten aber mit der Medaillenvergabe nichts zu tun. Bester des Quartetts war Vize-Weltmeister Romed Baumann auf Rang sieben (+1,16), ihm folgten Andreas Sander (8./+1,27) und Simon Jocher (13./1,58).

Snowboard: Hofmeister untermauert Medaillenambitionen

Snowboard-Hoffnung Ramona Hofmeister hat ihre Medaillenambitionen im Parallel-Riesenslalom bei den Olympischen Spielen in Peking untermauert. Die 25-Jährige aus Bischofswiesen, die 2018 in Pyeongchang Bronze geholt hatte, fuhr in der Qualifikation nach zwei Läufen hinter Titelverteidigerin Ester Ledecka (Tschechien) die zweitbeste Zeit und sicherte sich damit eine gute Ausgangslage für den Kampf um Edelmetall.

Auch Hofmeisters Bischofswiesener Teamkollegin Carolin Langenhorst unterstrich mit dem sechsten Platz ihre Aussichten auf eine Top-Platzierung. Melanie Hochreiter schied nach einem verpatzten zweiten Lauf aus. Nach der Qualifikation fahren die Athletinnen - beginnend mit dem Achtelfinale - in direkten Duellen gegeneinander. Nur die Siegerin zieht in die nächste Runde ein. Das Finale steigt um 8.36 Uhr MEZ.

Nach Horrorsturz: O'Brien reist mit Schien- und Wadenbeinbruch ab

Für die amerikanische Skirennfahrerin Nina O'Brien sind die Olympischen Spiele in China beendet. Die 24-Jährige hat sich bei ihrem schlimmen Sturz im Riesenslalom am Montag das Schien- und Wadenbein gebrochen. Sie sei bereits in einer Klinik in Yanqing behandelt worden und werde für die weitere Versorgung in die Heimat zurückfliegen, teilte der US-Verband am Dienstag mit. Ihren Startplatz im Slalom am Mittwoch nimmt Teamkollegin A.J. Hurt ein. O'Brien war bei dem Rennen wenige Meter vor dem Ziel schwer gestürzt, in den Auslaufbereich geschlittert und dort minutenlang behandelt worden. Der Sieg war an die Schwedin Sara Hector gegangen.

Rodeln-Doppelsitzer: Wendl/Arlt mit Bestzeit im Abschlusstraining

Die viermaligen Rodel-Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt sind beim Abschlusstraining der Doppelsitzer am Dienstag Laufbestzeit im letzten Durchgang gefahren. Nach zuvor Rang zwei hinter den Österreichern Thomas Steu und Lorenz Koller fuhr das bayerische Duo aus Berchtesgaden und Königssee im letzten Lauf vor dem Wettkampf an diesem Mittwoch die schnellste Zeit.

Eileen Gu konnte ihren Sieg im Ski Freestyle kaum fassen.
Eileen Gu konnte ihren Sieg im Ski Freestyle kaum fassen. © getty

Ski Freestyle: Gold für Chinas Superstar Gu

Ski-Freestyle-Star Eileen Gu hat bei den Olympischen Winterspielen in Peking ihre erste Goldmedaille gewonnen. Die 18 Jahre alte Doppelweltmeisterin, die gebürtig aus Kalifornien stammt, aber für China startet, gewann am Dienstag das Finale im Big-Air-Wettbewerb.

Vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach setzte sich Gu auf der Anlage in Shougang mit 188,25 Punkten vor der Französin Tess Ledeux (187,50) und Mathilde Gremaud aus der Schweiz (182,50) durch. Gu bescherte China damit das insgesamt dritte Gold der Winterspiele. Die einzige deutsche Startern Aliah Delia Eichinger (St. Oswald) hatte bei ihrem Olympia-Debüt als 18. den Einzug in den Medaillenkampf verpasst.

(dpa/sid)