Peking. Die Olympischen Winterspiele in Peking laufen. Auf der Buckelpiste wurden Medaillen vergeben. Alle Nachrichten in unserem Newsblog.

  • Es geht los! Vier Jahre nach den Winterspielen in Pyeongchang haben die XXIV. Olympischen Winterspiele in Peking begonnen. Die ersten Wettbewerbe laufen.
  • Der Schwede Walter Wallberg entthront Kingsbury auf Buckelpiste
  • Skispringerin Katharina Althaus holt Silber von der Normalschanze
  • Nur Rang fünf für die deutsche Biathlon-Mixed-Staffel
  • Die norwegische Skilangläuferin Therese Johaug hat das erste Gold in Peking gewonnen
  • Claudia Pechstein ist nun offiziell Deutschlands Rekord-Olympionikin

In unserem täglichen Olympia-Newsblog informieren wir Sie fortlaufend über alles Wichtige zu den Spielen in Peking.

Sieg für Ski-Freestyler Wallberg

Kanadas Ski-Freestyler Mikael Kingsbury hat die Goldmedaille auf der Buckelpiste überraschend verpasst. Der Dominator und Olympiasieger von 2018 musste sich bei zweistelligen Minusgraden im Genting Snow Park von Zhangjiakou mit 82,19 Punkten dem Schweden Walter Wallberg (83,23) geschlagen geben und gewann Silber. Bronze holte Ikuma Horishima aus Japan (81,48). Für den sechsmaligen Weltmeister Kingsbury war es nach Gold in Pyeongchang und Silber 2014 in Sotschi bereits die dritte Olympiamedaille.

Rodel-Oldie Ludwig auf Goldkurs zur Halbzeit

Auf der längsten Bahn der Welt fehlen Johannes Ludwig noch zwei perfekte Läufe zum größten Triumph seiner Karriere. Der Thüringer liegt zur Halbzeit des olympischen Rodel-Wettbewerbs auf Goldkurs, hat nach zwei von vier Läufen 0,039 Sekunden Vorsprung vor Österreichs Ex-Weltmeister Wolfgang Kindl. Der dreimalige Olympiasieger Felix Loch hat nach einem Patzer im ersten Durchgang als Vierter immerhin noch eine gute Chance auf Bronze, Max Langenhan ist Siebter. „Es ist immer alles drin. Morgen beginnt für mich ein neues Rennen. Der Abstand zu Wolfgang ist eigentlich kein Abstand“, sagte Ludwig.

Shorttracker holen erstes Gold für China

Bei der olympischen Premiere der Mixed-Staffel haben die Shorttracker Gastgeber China das erste Gold bei den Winterspielen in Peking beschert. Das Quartett aus dem Reich der Mitte setzte sich im Finale vor Italien und Ungarn durch. Ein deutsches Team war nicht am Start. China wurde im zweiten Halbfinale nur Vierter, rutschte durch Disqualifikationen für die USA und Russland aber noch ins Finale. Beim neuen Wettbewerb bestand jede Mannschaft aus zwei Frauen und zwei Männern, die Rennen gingen über 2000 m. Den Test bei den Weltmeisterschaften 2021 hatte ebenfalls China gewonnen.

Skispringerin Althaus holt Silber von der Normalschanze

Skispringerin Katharina Althaus hat mit Silber von der Normalschanze für die erste deutsche Medaille bei den Olympischen Winterspielen in Peking gesorgt. Die nach dem ersten Durchgang noch führende Oberstdorferin musste sich einzig der Slowenin Ursa Bogataj geschlagen geben. Bronze ging in Nika Kriznar an eine weitere Slowenin.

althaus 1.jpg
© Getty Images | Getty Images

Schon vor vier Jahren hatte Althaus Silber hinter Maren Lundby gewonnen. Weil die Norwegerin derzeit pausiert und Topfavoritin Marita Kramer (Österreich) positiv auf Corona getestet wurde, stand die Tür zum Olympiasieg weit offen.

Deutsche Staffel enttäuscht beim Biathlon-Auftakt

In einer Windlotterie haben die deutschen Biathleten eine herbe Enttäuschung einstecken müssen. Die arrivierten Denise Herrmann und Benedikt Doll sowie die beiden Olympia-Neulinge Vanessa Voigt und Philipp Nawrath hatten mit der Medaillenentscheidung in der Mixed-Staffel nichts zu tun und landeten nach zwei Strafrunden und 18 Nachladern nur auf Rang fünf. Der Rückstand auf die siegreichen Norweger (3 Strafrunden + 13 Nachlader) um Star-Biathlet Johannes Thingnes Bö betrug nach 4x6 km 1:05 Minuten. Silber ging an Frankreich (3+11) vor den russischen Athleten (1+13).

Bei eisigen Temperaturen von rund minus 13 Grad bereitete den Skijägern der böige Wind in Zhangjiakou enorme Probleme, die Schießeinlagen gerieten teilweise zum Glücksspiel. Startläuferin Voigt handelte sich sowohl liegend als auch stehend eine Strafrunde ein und übergab mit 2:18 Minuten Rückstand auf die Spitze an Herrmann.

Das erste Gold holt Skilangläuferin Therese Johaug

Die norwegische Skilangläuferin Therese Johaug hat das erste Gold der 24. Olympischen Winterspiele in Peking gewonnen. Die 33 Jahre alte Weltmeisterin setzte sich im Skiathlon nach 44:13,7 Minuten überlegen vor Weltcup-Spitzenreiterin Natalja Neprjajewa (ROC) und Teresa Stadlober (Österreich) durch. Beste Deutsche war Katherine Sauerbrey (Steinbach-Hallenberg) auf Platz 13. Für Johaug war es zwölf Jahre nach Staffel-Gold 2010 in Vancouver der zweite Olympiasieg.

Die Norwegerin Therese Johaug siegt im Skiathlon.
Die Norwegerin Therese Johaug siegt im Skiathlon. © Getty

Offiziell: Pechstein ist deutsche Rekord-Olympionikin

Die fünfmalige Goldmedaillengewinnerin Claudia Pechstein ist bei ihrem Lauf zur Rekord-Olympionikin wie erwartet ohne Medaille geblieben. Einen Tag nach ihrem Auftritt als deutsche Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier in Peking landete die 49 Jahre alte Berlinerin im 3000-m-Rennen mit 4:17,16 Minuten auf dem 20. und damit letzten Platz. Mit ihrem achten Start bei Winterspielen schloss sie zum japanischen Rekordteilnehmer Noriaki Kasai (Skispringen) auf. Gold gewann Europameisterin Irene Schouten aus den Niederlanden. Für Pechstein steht zum Ende der Winterspiele noch der Massenstart an.

Deutsche Skispringer erfüllen Final-Norm

Die deutschen Skispringer um Mitfavorit Karl Geiger haben sich mühelos für das Olympia-Einzel am Sonntag (12 Uhr/ZDF/Eurosport) qualifiziert, sind der Weltelite aber erneut hinterhergesprungen. Geiger schaffte am Samstag 97,5 Meter und belegte damit auf der modernen Normalschanze in Zhangjiakou Rang neun. Schon in den sechs Trainingssprüngen hatte der Weltcup-Gesamtführende aus Oberstdorf den starken Eindruck der laufenden Saison nicht bestätigen können. Markus Eisenbichler wurde nach einem Sprung auf 91 Meter 23. Qualifikationssieger wurde Marius Lindvik aus Norwegen, der 100,5 Meter sprang. Auch die weiteren beiden deutschen Starter Stephan Leyhe (95,5 Meter) und Constantin Schmid (86,5) schafften es ins Olympia-Finale.

Nicht ganz zufrieden: Skispringer Karl Geiger.
Nicht ganz zufrieden: Skispringer Karl Geiger. © dpa

Snowboarderin Morgan im Slopestyle-Finale

Freestyle-Snowboarderin Annika Morgan hat das Finale des Slopestyle-Wettbewerbs erreicht. Die 19-Jährige belegte in der Qualifikation am Samstag Rang zehn. Die besten Zwölf der insgesamt 30 Starterinnen zogen in die Läufe ein, in denen es am Sonntag (2.30 Uhr MEZ) um die Medaillen geht.

Nachdem sie im ersten Run gestürzt war, zeigte Morgan im zweiten mit 67,63 Punkten eine bessere Leistung. „Das ist bei mir Standard, dass ich es im ersten nicht lande, und dann im zweiten lande. Ich mache es offenbar immer gerne spannend für alle“, sagte die Sportlerin vom SC Mittenwald.

Die deutsche Snowboarderin  Annika Morgan.
Die deutsche Snowboarderin Annika Morgan. © AFP

Deutsche Kombinierer holen Faißt nach

Die von zwei Corona-Fällen geplagten deutschen Nordischen Kombinierer holen Manuel Faißt nach Peking nach. Dieser werde am Sonntag von Zürich über Mailand in die chinesische Hauptstadt reisen, sagte Teammanager Horst Hüttel. Wegen einer speziellen Regel, wonach bei Hereinnahme von Faißt ein Athlet gestrichen werden müsste, sei ein Einsatz des 29-Jährigen aber offen. Hüttel beschrieb, dass zu diesem Punkt noch Verhandlungen liefen. „Da laufen die Drähte auf Hochtouren.“ Olympiasieger Eric Frenzel und Terence Weber waren nach Ankunft in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Olympiasieger Eric Frenzel und Terence Weber werden nach ihren positiven Corona-Tests das erste Einzel definitiv nicht bestreiten.

Manuel Faißt.
Manuel Faißt. © dpa

Bundestrainer Hermann Weinbuch habe bereits signalisiert, dass er einen solchen Tausch nur machen wolle, wenn dieser wieder rückgängig gemacht werden könne, betonte Hüttel in der Medienrunde. Es sei wegen der Regel durchaus möglich, dass man beim ersten Einzel am Mittwoch nur mit drei Athleten an den Start gehe. Vinzenz Geiger, Johannes Rydzek und Julian Schmid waren neben Frenzel und Weber für die Spiele nominiert worden.

DOSB bemängelt Quarantäne-Bedingungen

Der Deutsche Olympische Sportbund bemüht sich intensiv um eine Verbesserung der zum Teil schlechten Bedingungen seiner corona-positiv getesteten Athleten in den Isolations-Hotels. „Uns ist wichtig, dass die Rahmenbedingungen in der Quarantäne gut sind“, sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig.

Besonders schlecht getroffen hat es den Nordischen Kombinierer Eric Frenzel. „Unzumutbar“, sagte Schimmelpfennig. Deshalb ist der DOSB bereits im intensiven Austausch mit dem Internationalen Olympischen Komitee und den Organisatoren der Winterspiele in Peking, „um beschleunigt Abhilfe zu bekommen“.