Potsdam.

Die Verlegung von Olympia in Tokio um ein Jahr hat für den Brandenburger Ruder-Olympiasieger Hans Gruhne in der Coronavirus-Krise auch die privaten Pläne durcheinander gebracht.

Seine Freundin Theresa werde nach ihrer Babypause einen Job in einem Notariatsbüro antreten und mit Tochter Amelie vorerst wieder bei ihren Eltern nahe Stuttgart einziehen, sagte der 31-Jährige der "Märkischen Allgemeinen Zeitung". "Ich wäre ursprünglich noch vier Monate in Potsdam und dann nach den Olympischen Spielen in ein gemeinsames Haus nachgezogen. Aber nach der Verschiebung der Spiele in Tokio um ein Jahr werden nun plötzlich aus vier wohl 16 Monate."

Wegen der Coronavirus-Pandemie hatte das Internationale Olympische Komitee die Sommerspiele in den Sommer 2021 verlegt. Da habe es ihm "schon ein wenig den Boden unter den Füßen weggezogen", berichtete Gruhne. "Da war meine Motivation vollends in den Keller gerutscht, nachdem zuvor ja bereits nach und nach die Weltcups abgesagt wurden. Das hat meine Lebensplanung völlig durcheinander gewirbelt."

Gruhne hatte mit dem Doppelvierer vor vier Jahren in Rio de Janeiro Gold gewonnen. "Ich habe noch nicht den Punkt erreicht, dass ich von Akzeptanz sprechen kann. Es fällt mir schwer, mich für den Sport zu motivieren, zumal alles nur eingeschränkt erfolgen kann", sagte er nun zur aktuellen Situation. Motivation gebe ihm die Unterstützung seiner Freundin. "Sie hat mir gesagt, sie habe nun schon so lange auf soviel von mir verzichtet, ohne dass ich jetzt bei Olympia in Tokio war, da müssen wir das jetzt auch gemeinsam bis 2021 schaffen."