Doha. Fehlersuche beim DFB-Team nach der 1:2-WM-Niederlage gegen Japan. ARD-Experte Bastian Schweinsteiger pickte Niklas Süle heraus.

Nach der 1:2 (1:0)-Blamage zum WM-Auftakt gegen Japan hat bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft die Fehlersuche begonnen. ARD-Experte Bastian Schweinsteiger kritisierte Niklas Süle. Der Abwehrspieler von Borussia Dortmund habe bei beiden Gegentoren schlecht ausgesehen.

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Die deutsche Mannschaft führte 1:0, hatte große Chancen ausgelassen. Dann unterlief Süle ein schwerer Stellungsfehler vor dem Ausgleich durch Doan (75.). "Das ist ganz, ganz schlechtes Verhalten für einen Verteidiger wie Süle. Jeder weiß, dass man in so einer Situation seinen Gegenspieler nicht nach innen laufen lassen darf, dass man die Innenbahn zumachen muss. Hier gibt er seinem Gegenspieler die Chance, nach innen zu ziehen", sagte Schweinsteiger, der auch Leon Goretzkas Verhalten bemängelte: "Er kommt erst nicht an den Ball und bleibt dann stehen."

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Vor dem 1:2, das der schnelle Bochumer Asano in der 83. Minute erzielte, hob Süle das Abseits auf, dessen Dortmunder Vereinskollege Nico Schlotterbeck konnte Asano nicht mehr folgen. "Süle ist der ballferne Außenverteidiger. Er muss einfach sehen, dass er rausschieben muss. Er muss das sehen", kritisierte Schweinsteiger. Genauso äußerte sich Schweinsteigers ARD-Kollege Sami Khedira.

Doch nicht nur Süle kam bei Schweinsteiger schlecht weg. Dem Weltmeister von 2014 fehlten in der Endphase Führungsspieler. "In schwierigen Situationen zeichnen sich große Spieler aus. Mit dem 1:1 haben die Japaner uns den Zahn gezogen. Da fehlen Spieler auf dem Platz, die das Kommando übernehmen. Da fehlte mir die Körpersprache. Und Spieler, die sich reinwerfen, den Ball haben wollen, böse sein wollen gegen die Japaner", sagte er. Er konnte die Auswechslung von Thomas Müller nicht verstehen. "Thomas hat versucht, sich anzubieten, den Ball zu halten. Das hat einen kleinen Bruch reingebracht", so Schweinsteiger. Acht Minuten nach Müllers Auswechslung fiel der Ausgleich. Nun würde das DFB-Team im zweiten Vorrundenspiel gegen Spanien (Sonntag) unter Druck stehen. "Wenn wir das verlieren, ist der Ofen aus", sagte Schweinsteiger.

In die Kritik am Abwehrverhalten reihte sich auch Ilkay Gündogan ein, der Deutschland mit einem verwandelten Foulelfmeter in Führung gebracht hatte (33.). "Ich weiß nicht, ob jemals ein einfacheres Tor bei einer Weltmeisterschaft gefallen ist", so Gündogan.

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Kapitän Manuel Neuer: "Den Gegner stark gemacht"

DFB-Kapitän Manuel Neuer sprach auch davon, dass seine Mannschaft "nicht gut" verteidigt habe. Aber er kritisierte auch die Offensive: "Es war eigentlich kein gefährdetes Spiel. Wir haben den Gegner stark gemacht. Wir hätten ein besseres Ballgeschiebe, ein bisschen besseres Selbstvertrauen haben müssen wir in der ersten Halbzeit. Wenn man keine Pässe mit Aussage nach vorn gibt, dann kommt die Retourkutsche."

Thomas Müller war "geschockt, ratlos", das DFB-Team habe lange aggressiv und intensiv gespielt, sich gute Chancen herausgearbeitet. "Jetzt haben wir den Salat", sagte Müller.

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