München. Vor wegweisenden Wochen geht es beim FC Bayern hoch her. Bei den Münchnern sorgen die deutlichen Aussagen von Manuel Neuer für Aufregung.

Zwischen Manuel Neuer und dem FC Bayern München stehen nach großem Wirbel „deutliche“ Gespräche an. Nur zwei Tage nach dem souveränen 4:0 im Pokal beim FSV Mainz 05 hat der verletzte Nationaltorhüter Manuel Neuer mit seinem Interview in der „Süddeutschen Zeitung“ für viel Aufsehen gesorgt. Die Aussortierung seines langjährigen Torwarttrainers Toni Tapalovic sei „das Krasseste“ gewesen, was er in seiner Karriere erlebt habe, sagte Neuer. „Für mich war das ein Schlag, als ich bereits am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen.“

Neuer äußert deutliche Kritik

Deutlicher konnte die Kritik von Neuer an der sportlichen Führung um Trainer Julian Nagelsmann und Sportvorstand Hasan Salihamidzic kaum ausfallen. Die Antwort von Vorstandschef Oliver Kahn folgte noch am späten Abend. „Was Manuel in Teilen dieser zwei Interviews im Zusammenhang mit der Freistellung von Toni Tapalovic gesagt hat, wird weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht“, kritisierte Kahn. Der frühere Vize-Weltmeister kündigte „deutliche Gespräche“ mit Neuer an, der in dieser Saison wegen seines Unterschenkelbruchs nicht mehr spielen kann.

Neuer kritisiert FC Bayern: "Krasseste, was ich erlebt habe"

Die vergangenen Wochen müssen Neuer schwer beschäftigt haben. Erst das bittere Vorrunden-Aus bei der WM, dann die Verletzung durch den Skiunfall, für die er sich viel Kritik anhören musste und schließlich die Freistellung seines befreundeten Torwarttrainers Tapalovic. Dazu wurde Yann Sommer als ein erfahrener Keeper - immerhin Schweizer Nationaltorhüter - für rund acht Millionen Euro geholt. Dieser will seinen Platz sicherlich nicht so schnell wieder hergeben.

Neuer: "Ich bin noch da."

Die Aussagen Neuers kommen zur Unzeit, wie Kahn anmerkte. In der Bundesliga ist die Tabellenspitze nach dem Münchner Fehlstart zusammengerückt, und in der Champions League wartet am 14. Februar der Kracher gegen Paris Saint-Germain mit Weltmeister Lionel Messi. Da können Kahn und Co. weitere Störfeuer nicht gebrauchen, zumal Neuer sogleich eine Kampfansage an Stellvertreter Sommer und die Konkurrenz in der Nationalmannschaft schickte. „Ich bin noch da. Auch wenn manche Menschen vielleicht das Gefühl haben, sie hätten die alten Spieler satt“, sagte Neuer: „Der Beste wird spielen. Wenn ich spielen will, muss ich der Beste sein.“ (dpa)