Rendsburg.

Monatelang musste sich die Crew aus dem Deutschland-Achter mit Training begnügen, nun gibt es gleich zwei Wettkämpfe in einer Woche.

Nur sieben Tage nach der Titelverteidigung bei der EM in Posen tritt das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes bei der 20. Auflage des SH Netz Cups auf dem Nord-Ostsee-Kanal an. Gegner auf der 12,7 Kilometer langen Strecke von Breiholz bis zur Rendsburger Eisenbahnhochbrücke am 18. Oktober (14.30 Uhr) sind das Team aus Polen und der deutsche U23-Achter.

Ursprünglich sollte der EM-Dritte aus den Niederlanden dabei sein, musste aber aufgrund der gestiegenen Corona-Zahlen auf einen Start verzichten. Kurzfristig springt der deutsche Achter-Nachwuchs ein, der Anfang September in Duisburg U-23-Europameister wurde.

Zum Abschluss der von der Corona-Pandemie überschatteten Saison mit der Verlegung der Olympischen Spiele von Tokio und der Absage der Weltcups strebt die Crew um Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) bei der Traditionsregatta den 15. Erfolg an. Die nur kurze Pause nach dem Erfolg von Posen kann die Vorfreude von Ocik nicht schmälern: "Wir sind dankbar für jeden Wettkampf, den wir kriegen können." Ähnlich sieht es Trainer Uwe Bender: "Rendsburg ist auch medienwirksam. Deshalb ist es für den Rudersport eine gute Sache."

Der Achter-Coach hofft, dass sich die dramatischen Szenen aus dem vergangenen Jahr nicht wiederholen. Beim vom Veranstalter als "härtestes Ruderrennen der Welt" bezeichneten Kräftemessen waren zwei Ruderer einem Kollaps nahe. Sowohl Christopher Reinhardt (Dorsten) als auch der Niederländer Jacob van de Kerkhof kämpften mit Kreislaufproblemen, setzten zwischenzeitlich mit dem Rudern aus und lagen auf ihren Rollsitzen. Der Sieg der Deutschen geriet deshalb zur Nebensache. "Das war schrecklich", kommentierte Bender.

© dpa-infocom, dpa:201016-99-970545/3