Berlin. Unternehmer Carsten Maschmeyer bekennt sich öffentlich zu einer überstandenen Tablettensucht. So half ihm seine Frau Veronica Ferres.
Carsten Maschmeyer ist als erfolgreicher Unternehmer, Investor und TV-Star bekannt. Doch der 62-Jährige spricht nun auch offen über seine Schwächen. "Der Tiefpunkt meines Lebens war eine Tablettensucht vor über zehn Jahren", gesteht Maschmeyer, der unter anderem aus "Die Höhle der Löwen" bekannt ist.
In einem emotionalen Post bei LinkedIn beschreibt er, wie es so weit kommen konnte: "18-Stunden-Tage und enormer Leistungsdruck hatten zu einem Burn-out mit Schlafstörungen geführt. Nachts war ich völlig erschöpft, aber trotzdem hellwach." Sein Hausarzt habe ihm deshalb Schlaftabletten verschrieben, von denen er bald immer mehr brauchte. Maschmeyer wurde abhängig. "Als Nebenwirkung der Pillen kam eine Depression dazu", so der Unternehmer.
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In seinem neuen Buch "Die 6 Elemente des Erfolgs", das der "Bild"-Zeitung vorab vorliegt, nennt Maschmeyer weitere Details. Demnach nahm er das Mittel Stilnox, welches eine Ähnlichkeit zu Valium hat. Zunächst habe er eine Pille genommen, doch bald steigerte er seinen Konsum stark, warf die Tabletten bald "wie Bonbons" ein.
Veronica Ferres half Carsten Maschmeyer aus der Sucht
Im Jahr 2007 sei er am Tiefpunkt angekommen. Seine Ehe zerbrach, Freunde habe er ebenfalls vernachlässigt. "Einziger Anker und Lichtblick war meine Veronica", schreibt Maschmeyer bei LinkedIn. Die Schauspielerin Veronica Ferres ist seit 2009 offiziell die Frau an Maschmeyers Seite, 2014 gaben sich die beiden das Ja-Wort.
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Ferres habe ihm geholfen und eine psychiatrische Klinik für ihn gefunden. „Der Entzug dort war meine persönliche Hölle“, sagt der Unternehmer heute. Begleitend habe er sich in eine Psychotherapie begeben.
Carsten Maschmeyer will Betroffenen helfen
Inzwischen sei er geheilt und habe aus den negativen Erfahrungen viel gelernt. „Früher gab es für mich nur höher, schneller, größer“, erinnert sich Maschmeyer. Heute sei er sicher, „dass die Elemente eines erfolgreichen Lebens nicht nur Arbeit und Geld sind, sondern auch Familie, Freunde, körperliche und mentale Gesundheit.“
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Diese Erkenntnis möchte der „Löwe“ weitergeben. So hat er nicht nur ein Unternehmen zur personalisierten Diagnostik und Therapie von Depressionen und Angstzuständen gegründet, sondern nun auch einen Ratgeber geschrieben. Er wolle helfen, andere vor seinen Fehlern zu bewahren. „Damit Menschen erst gar nicht in einen Teufelskreis geraten.“
(amw)