Berlin. Die Maskenpflicht ist eine Absicherung, um viele Corona-Auflagen zu lockern. Wie lange wird sie als “Basisschutz“ bestehen bleiben?

Die Schweden kennen sie gar nicht, einige EU-Staaten haben sie abgeschafft – die Maskenpflicht zum Schutz vor dem Coronavirus. Wann wird sie in Deutschland gekippt? Darauf gibt es drei vorläufige Antworten: Nicht sofort, schrittweise, nicht überall gleich. Vermutlich ist sie die letzte Corona-Auflage, die gekippt wird. Als "Basisschutz" soll sie eine Zeitlang ebenso bleiben wie das Abstandsgebot. Offen ist, wie lang und ob sie bundesweit einheitlich abgeschafft wird.

Maskenpflicht ade? In den Schulen könnte sie zuerst fallen

Bayern hat auf der Ministerpräsidenten-Konferenz mit Blick auf die Schulen "konsequente Konzepte" des Bundes angemahnt. Denn einige Bundesländer wollen das Ende der Maskenpflicht in den Schulen einläuten, allen voran Mecklenburg-Vorpommern. Dort sollen Schüler schon ab dem 7. März keine Masken mehr in Klassenräumen tragen.

Bereits vorher könnte die Pflicht in den Schulen in Sachsen-Anhalt fallen, schon zum 28. Februar. Andere Länder sind vorsichtiger. Für Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther von der CDU ist das Ende der Maskenpflicht der "letzte Lockerungsschritt". Er nennt keinen festen Termin, stellt aber ein Ende der Pflicht für den Zeitraum bis Ostern in Aussicht.

Das Ende der "Maske" wird zum Symbol zur Rückkehr zur Normalität

"Ich finde, das Thema Masken, das ist der letzte Schritt, den wir gehen, um wieder zur Normalität zurückzukehren", meint auch die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Ob der schon zum 20. März erreicht sei, wie von Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) gefordert, "dahinter würde ich ein großes Fragezeichen machen".

Und nicht nur sie. Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte, die Maskenpflicht werde noch über den 20. März "eine Rolle" spielen – als Teil eben eines Basisschutzes, den der Bund gesetzlich festlegen soll. Für FDP-Fraktionschef Christian Dürr ist es nach eigenen Worten "denkbar", Regelungen zu treffen, die eine Verlängerung der Maskenpflicht erlaubten. Die Liberalen tun sich am schwersten damit. Sie würden am liebsten ausnahmslos alle Regeln kippen.

Maskenpflicht ist die Voraussetzung, um in anderen Bereichen zu lockern

Für den Expertenrat der Bundesregierung ist es von "zentraler Bedeutung", dass zunächst weiterhin Masken getragen würden. Diese böten eine hohe Wirksamkeit gerade angesichts hoch ansteckender Varianten wie Omikron.

Wiewohl Bund und Länder sich zum kalendarischen Frühjahrsbeginn am 20. März 2022 weitreichende Lockerungen vorgenommen haben, sollen Basisschutzmaßnahmen wie insbesondere das Tragen von Masken weiter greifen, zumindest medizinische Masken, wobei die Nutzung von FFP2-Masken empfohlen wird. Das gilt aus der Sicht der Länder insbesondere in den geschlossenen Räumen von Publikumseinrichtungen sowie in Bussen und Bahnen.

Wichtig bleibt die Maske als Absicherung, um in vielen Bereichen zu lockern. So ist das Tragen von FFP2-Masken eine wichtige Bedingung, um für große Kultur- und Sportveranstaltungen die Teilnehmergrenze auf 25.000 Zuschauer zu erhöhen. Unter der gleichen politischen "Geschäftsbedingung" wird auch im Handel die 2G-Regel wegfallen – die Maskenpflicht bleibt.