Die Krankenkassenbeiträge steigen. Viele Deutsche wünschen sich eine Finanzierung durch die Tabak- und Alkoholsteuern. Richtig so.

Alles wird teurer. Nicht nur für Energie und Lebensmittel, auch für ihre Krankenkassen müssen Bürgerinnen und Bürger im nächsten Jahr tiefer in die Taschen greifen. Viele gesetzliche Krankenkassen werden aufgrund der hohen Ausgaben im Rahmen der Corona-Pandemie ihre Beiträge auf ein neues Rekordniveau erhöhen, womit auf Versicherte Mehrkosten von jährlich bis zu 347 Euro zukommen. Wer soll das alles noch bezahlen?

Es wird Zeit, über neue Finanzierungen nachzudenken. Gesundheit und die Behandlung von Kranken ist das wohl wichtigste Gut einer Gesellschaft. Warum können also nicht Steuereinnahmen für Produkte, die per se gesundheitsschädigend wirken können, gezielt zur Mitfinanzierung verwendet werden? Zum Beispiel die rund 17 Milliarden Euro, die jährlich über die Tabak- und Alkoholsteuer eingenommen werden?

Steuer für Tabak und Alkohol beeinflusst den Konsum

Funke Medien Gruppe / Mitarbeiter: Beate Kranz
Funke Medien Gruppe / Mitarbeiter: Beate Kranz © Reto Klar | Reto Klar

Nach einer aktuellen Umfrage sprechen sich zwei Drittel der Deutschen für ein solches Verfahren aus. Viele befürworten sogar eine höhere Tabak- und Alkoholsteuer. Andere wären sogar mit einer neuen Steuer für besonders fett- und zuckerhaltige Lebensmittel einverstanden. Diesen positiven Rückenwind sollte die Politik für eigenes Handeln nutzen.

Steuern werden in Deutschland grundsätzlich nicht zweckgebunden erhoben. Dennoch wäre dies im Gesundheitswesen durchaus sinnvoll und hätte idealerweise eine Lenkungswirkung für das eigene Verhalten.

Raucher und Trinker sollten Krankenkassen mitfinanzieren

Übermäßiges Rauchen und Trinken verursacht jährlich viele Milliarden an Behandlungskosten. Würden die Steuern für Tabak und Alkohol weiter deutlich erhöht, dürfte der ein oder andere seinem Laster sicher den Rücken kehren oder zumindest den Konsum einschränken. Schon dies würde kostendämpfend wirken und die Gesundheitsausgaben nicht weiter hochtreiben.