Menlo Park. Facebook hat zugegeben, Sprachmitschnitte im Messenger abgetippt zu haben. Laut Unternehmen hat das allerdings einen banalen Grund.

Nun also auch Facebook: Das Unternehmen hat bestätigt, dass Mitarbeiter Aufnahmen von Nutzern aus dem Facebook-Messenger angehört und abgetippt haben. Das hat das Online-Netzwerk am Dienstag dem Finanzdienst Bloomberg gesagt.

Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Amazon, Apple und Google Mitschnitte von Sprachassistenz-Software von Mitarbeitern auswerten ließen. Die Nutzer wussten allerdings nichts davon.

Facebooks Erklärung: Überprüfung Software

Laut Facebook waren die Nutzer betroffen, die die Transkriptions-Funktion für Sprachunterhaltungen eingeschaltet hätten. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Menlo Park erklärte, Ziel der Mitschnitte sei es gewesen, die Software zu prüfen. Man habe kontrollieren wollen, ob die gesprochenen Sätze korrekt verstanden worden sein. Die Nachrichten seien anonymisiert worden.

Inzwischen will Facebook nach eigenen Angaben die Praxis aber wieder eingestellt haben.

Facebooks Umgang mit Daten immer wieder in der Kritik

Facebook steht wegen seines Umgangs mit privaten Daten besonders in der Kritik. Erst vor wenigen Wochen musste Facebook wegen des Cambridge-Analytica-Skandals fünf Milliarden Dollar Strafe zahlen.

Milliardenstrafe für Facebook

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    Seit Jahren gibt es das Gerücht, Facebook-Apps hörten den Nutzern zu, um die Werbung zu personalisieren. Facebook wies den Vorwurf immer wieder zurück, auch Gründer und Chef Mark Zuckerberg verneinte dies im Frühjahr ausdrücklich bei einer Anhörung im US-Kongress und sprach von einer „Verschwörungstheorie“.

    Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Facebook ins Nachrichtengeschäft einsteigt. Dafür ist ein gesonderter News-Bereich geplant. Viel Aufsehen hatte auch Facebooks Ankündigung erregt, eine eigene Digitalwährung namens Libra anzubieten.

    Finanzministerium sieht Facebook-Geld als Bedrohung für den Euro

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      (dpa/rtr/sdo)