Augsburg. Mit Blick auf das Investitionsabkommen zwischen der EU und China, fordert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung ein neues Freihandelsabkommen mit den USA. Ein Ersatz für das gescheiterte TTIP-Abkommen würde Europas Stellung gegenüber China stärken, so DIW-Präsident Fratzscher.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schlägt eine rasche europäische Initiative für ein neues Freihandelsabkommen mit den USA vor.

Ein Ersatz für das gescheiterte TTIP-Abkommen würde Europas Stellung gegenüber China stärken, sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). "Wir sollten uns mit der neuen US-Regierung einigen, wie wir mit China umgehen. Daher sollte Europa auf ein neues Handelsabkommen mit den USA setzen, in dem wir uns auf gemeinsame Standards verständigen, die dann global bindend sind."

Der Ökonom kritisierte das Investitionsabkommen zwischen der EU und China, dessen Vertragstext am Freitag veröffentlicht wurde. "Eine Einigung mit China ist zwar wichtig, aber China spielt nach den eigenen Regeln", meinte Fratzscher. "Das Abkommen ist kein großer Wurf, man begegnet sich nicht auf Augenhöhe, die Bedingungen in den Volkswirtschaften sind sehr unterschiedlich." Die beste Strategie für Europa sei es, "die eigenen Interessen im globalen Systemwettbewerb zu behaupten, in einer starken transatlantischen Partnerschaft".

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