San Francisco. Unbekannte haben die Telefonnummern von 439 Millionen Facebook-Nutzern abgegriffen und ins Netz gestellt. Was das Unternehmen sagt.

Die Schlagzeilen um Datenpannen im Zusammenhang mit dem sozialen Netzwerk Facebook reißen nicht ab. Nun wurde bekannt, dass die Telefonnummern von rund 420 Millionen Facebook-Nutzern öffentlich im Netz zugänglich waren. Der Veröffentlichung war wohl der Missbrauch einer Suchfunktion vorangegangen.

Die mutmaßlichen Ersteller der Datensammlung hatten über die Suchfunktion von Facebook die Nummern der Nutzer abgegriffen. Facebook habe nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr die Möglichkeit abgeschaltet, Freunde mithilfe der Telefonnummer zu finden. Seit dem sei ein solcher Missbrauch ausgeschlossen. Facebook habe keine Hinweise darauf, dass Accounts gehackt worden seien.

Die Datei mit den Telefonnummern und der dazugehörigen Facebook-Identifikationsnummer hatte ein IT-Sicherheitsforscher entdeckt und darauf das Technologieblog „TechCrunch“ hingewiesen. Sie sei unverschlüsselt zugänglich gewesen und inzwischen entfernt worden. Facebook wies darauf hin, dass die Daten aus Sicht des Unternehmens teilweise veraltet seien.

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Facebook steht wegen Datenlecks immer wieder in der Kritik

Es ist unklar, wer die Auflistung zu welchem Zweck erstellt und hochgeladen hat. Unter den Telefonnummern seien 133 Millionen von Facebook-Nutzern aus den USA gewesen – sowie 13 Millionen aus Großbritannien und mehr als 50 Millionen aus Vietnam. In einigen Fällen seien auch Informationen zum Namen und Geschlecht der Nutzer enthalten gewesen.

Die Gefahr bei solchen Daten ist, dass Online-Kriminelle sie nutzen könnten, um Account-Passwörter zurückzusetzen und die Profile zu kapern. Cyber-Experten geben immer wieder Hilfestellung, wie Nutzer sich am besten vor Datendiebstahl und Datensammlung schützen können. Zuletzt wurden wurden diese Hinweise nach einem Hackerangriff auf Politiker verbreitet:

Facebook hatte bereits im April 2018 eingeräumt, dass die Freunde-Suche nach Telefonnummern dazu missbraucht wurde, Daten abzugreifen, und schaltete die Funktion ab. Die Telefonnummern waren zwar nicht offen sichtbar, konnten aber unter Umständen über automatisierte Anfragen – das sogenannte „Scraping“ – in großem Stil abgerufen werden. Das verstieß gegen die Facebook-Regeln, war aber technisch möglich. Auch bei der Fotoplattform Instagram hat Facebook mit dem Scraping öffentlich zugänglicher Profildaten zu kämpfen. (dpa/ac)