Berlin. Der schweizerische E-Commerce-Führer kommt nach Deutschland. Externe Händler können ab sofort auch hier unter eigenem Namen verkaufen.

Der Online-Handel wird in Deutschland von zwei Anbietenden dominiert: Ebay und Amazon. Ob für Möbel, Kleidung, Secondhand- oder Neuware – jedem Menschen sind die Online-Marktplätze ein Begriff. Der Vorteil für Händler: Sie erreichen dort eine enorme Kundenzahl.

Doch Ebay und Amazon bekommen nun Konkurrenz. Der führende Schweizer Online-Händler "Galaxus" weitet seinen virtuellen Marktplatz nach Deutschland aus. Bislang war es so, dass externe Händler Produkte nur in der Schweiz verkaufen konnten. Das soll sich nun ändern: Deutsche Händler können ihre Produkte ab sofort nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland anbieten.

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Konkurrenz für Ebay und Amazon: So funktioniert der Online-Marktplatz Galaxus

Das Grundprinzip ist dem von Ebay und Amazon ähnlich. Händler profitieren von der Reichweite und dem Vertrauen der Nutzenden in den Online-Marktplatz. Im Gegenzug könne Galaxus das Angebot über alle Kategorien ausbauen: "Von Elektronik über Möbel, Mode, Spielzeug oder Haushaltswaren bis hin zu Supermarkt-Produkten", heißt es in einer Pressemitteilung.

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    "Knapp die Hälfte der mehr als fünf Millionen Produkte kommt via Marktplatz ins Sortiment, rund 20 Prozent der Produkte bei Digitec Galaxus überschneiden sich mit Angeboten der Marktplatzpartner", erklärt der Online-Händler in der Pressemitteilung. Um beim Einstieg in den deutschen Markt mit dominierenden Händlern wie Amazon und Ebay konkurrieren zu können, setzt Galaxus auf ein anderes E-Commerce-Konzept.

    Neuer Online Händler: Was unterscheidet Galaxus von Ebay und Amazon

    Die Schweizer Plattform will sich durch ein anderes Händlerprogramm von konkurrierenden Online-Marktplätzen wie Ebay und Amazon abheben. "Unsere Händler sind handverlesen und müssen zur Marke Galaxus passen", erklärt Simon De Toffol, Business Engineer bei Digitec Galaxus, in einer Pressemitteilung. Das Unternehmen wolle dadurch verhindern, dass die Plattform zu unübersichtlich wird und Händler gegenüber anderen bevorzugt werden.

    Darüber hinaus wirbt der Marktplatz damit, dass Händler keine Grundgebühren bezahlen müssen, um Produkte anzubieten. Doch ähnlich wie bei Amazon und Ebay müssen Anbietende nach jedem Verkauf eine Gebühr an Galaxus bezahlen. Wir haben Ihnen hier einen Überblick der Kosten auf allen Plattformen erstellt:

    Online-MarktplatzGrundgebühr/VerkaufsgebührProvision
    Ebay*

    Festpreisangebote: 0,35 Euro

    Auktionsangebote: 0,50 Euro

    Die Verkaufsprovision setzt sich wie folgt zusammen:

    • Ein bestimmter Prozentsatz des Gesamtbetrags der Transaktion + 0,35 Euro pro Bestellung
    AmazonAmazon erhebt keine Verkaufsgebühr.

    Händler müssen bei einem Verkaufabschluss einen Tarif an Amazon bezahlen:

    • Tarif (Einzelanbieter): 0,99 Euro zzgl. MwSt/verkaufter Artikel
    • Tarif (Professionell): 39 Euro zzgl. MwSt/Monat

    Zusätzlich dazu wird eine Provision fällig:

    • Abhängig von der Produktkategorie: 5 bis 45 Prozent des Verkaufspreises
    • Mindestprovision: 0,30 Euro
    GalaxusGalaxus erhebt keine Verkaufsgebühr.

    Wie bei Amazon müssen Kunden einen prozentualen Anteil ihres Verkaufspreises als Provision an Galaxus entrichten:

    • Abhängig von der Produktkategorie: 5 bis 18 Prozent des Verkaufspreises

    * Die Preise gelten pro Angebot und ohne eigenen Onlineshop (ebay shop).

    Bislang habe der Schweizer Online-Marktplatz zehn Partner für den deutschen Zweig akquirieren können, "darunter Namen wie ComStern.de, Shopfair24 oder SwissCommerce", heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens.