Berlin. Das von der Bundesregierung reformierte EEG-Gesetz tritt in Kraft. Wer sich eine neue Photovoltaikanlage anschafft, kann profitieren.

Wer in den kommenden Tagen und Wochen eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach installiert, kann sich über mehr Geld freuen. Ab Samstag steigt die Vergütung für den Sonnenstrom. Bis zu 13,4 Cent pro Kilowattstunde können Besitzer kleiner und mittlerer Photovoltaikanlagen künftig erhalten, wenn ihre Anlagen vollständig in das Netz einspeisen. Bisher konnten Besitzer solcher Anlagen mit einer Leistung von bis zu 10 Kilowattpeak (kWp) bis zu 6,6 Cent pro Kilowattstunde erhalten.

Hintergrund für die höheren Vergütungssätze ist die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, die die Bundesregierung im Zuge ihres Osterpaketes beschlossen hatte. Am Donnerstag wurde das neue Gesetz im Bundesanzeiger veröffentlicht, seit Freitag sind erste Maßnahmen in Kraft getreten.

Solarstrom: Habeck dringt auf schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien

So gilt ab sofort der Grundsatz, dass erneuerbare Energien im sogenannten „überragenden öffentlichen Interesse“ liegen und der öffentlichen Sicherheit dienen. Bei Abwägungsentscheidungen soll so der Ausbau der erneuerbaren Energien bevorzugt behandelt werden.

„Das ist entscheidend, um das Tempo zu erhöhen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck unserer Redaktion. Mit Blick auf die Klimakrise und des russischen Angriffs auf die Ukraine seien erneuerbare Energie zu einer Frage der „nationalen und europäischen Sicherheit geworden“, so der Grünen-Politiker.

Wind- und Sonnenenergie: Weitere Maßnahmen sollen 2023 in Kraft treten

Habeck mahnte, dass Deutschland angesichts der Klimakrise und des russischen Krieges gegen die Ukraine schnellstmöglich weg von fossilen Energieträgern und hin zu erneuerbaren Energien kommen müsse. Die höhere Vergütung für Photovoltaikstrom sowie die Vereinfachung des Netzanschlusses kleiner Anlagen würden ein klares Signal in den Markt senden und der Solarenergie „einen entscheidenden Schub“, geben, führte der Wirtschaftsminister aus.

Bereits zu Beginn des Monats hatte die Bundesregierung die umstrittene EEG-Umlage für Stromkunden wegfallen lassen. Ab 2023 sollen weitere Maßnahmen in Kraft treten, die den Ausbau von Solar- und Windenergie vorantreiben sollen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.