Berlin. Es gibt wieder Zinsen auf Tages- und Festgeld. Trotzdem lagern viele Deutsche ihr Geld noch auf dem Girokonto. Lohnt sich das?

Ist die Zeit des Girokontos bald vorbei? Vermutlich nicht, aber die Deutschen haben damit begonnen, ihr Erspartes vom Girokonto auf Fest- und Tagesgeldkonten zu schieben. Denn anders als auf dem Giro gibt es dort wieder Zinsen. Zwar liegen diese weiterhin unter der Inflationsrate, das scheint die Sparer und Sparerinnen aber nicht zu stoppen.

Noch parkt jeder deutsche Erwachsene im Durchschnitt 16.917 Euro auf dem Girokonto. Einige vermutlich deutlich mehr, andere weniger. Das berichtet "Business Insider" mit Berufung auf eine exklusive Auswertung des Fintechs "Raisin". Demnach steigt allerdings seit Jahresbeginn der Anteil der Fest- und Tagesgeldanlagen. Es ist der erste Anstieg seit 2011.

Zinsen bei Festgeld: EZB könnte Leitzins weiter anheben

Das zeigt, dass Sparer auf die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) reagieren. Derzeit sind auf einem Tagesgeldkonto bis zu zwei Prozent Zinsen zu bekommen, bei Festgeld sind es etwa drei Prozent im Jahr. Immerhin: Bei der Durchschnittssumme von 16.917 Euro hätte ein Sparer am Jahresende etwa 500 Euro mehr auf dem Konto, wenn das Geld auf dem Festgeld- anstatt auf dem Girokonto geparkt wird.

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Am beliebtesten sind derzeit Anlagen mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr. Anlagen für zwei Jahre und länger verzeichnen ebenfalls ein kleines Wachstum, allerdings weniger stark. Das könnte auch daran liegen, dass die EZB die Zinsen schon bald weiter anheben dürfte. Dann würden die Geschäftsbanken vermutlich schnell nachziehen und die Zinsen für Sparer erneut steigen. Da kann es ein Nachteil sein, sein ganzes Geld bereits zu einem niedrigeren Zins angelegt zu haben. (lro)

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