Erfurt. Laut der Krankenkasse AOK haben in den letzten zehn Jahren die Fälle von Krankschreibungen aufgrund von psychischen Problemen stark zugenommen. Betroffene fallen überdurchschnittlich lange aus.

In Thüringen haben die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen nach Daten der Krankenkasse AOK stark zugenommen. Die Fälle von Arbeitsunfähigkeit nach psychischen Diagnosen seien von 2012 bis 2022 im Freistaat um 51 Prozent gestiegen, teilte die AOK Plus am Mittwoch mit. Auf je 100 Versicherte seien zuletzt 13,9 Fälle gekommen. Im Bundesdurchschnitt sei im Vergleich dazu in den vergangenen zehn Jahren ein Anstieg um 25 Prozent auf 12,3 Fälle je 100 Versicherte verzeichnet worden.

Die beruflichen Fehltage wegen psychischer Erkrankungen lagen 2022 den Angaben nach bei 429 Tagen je 100 AOK PLUS-Versicherten in Thüringen. Sie waren somit 91 Prozent höher als zehn Jahre zuvor, während bei allen Erkrankungsgruppen ein Anstieg von 59 Prozent zu verzeichnen sei. „Der stärkere Anstieg von Fehltagen im Vergleich zu den Krankheitsfällen zeigt, dass in den letzten zehn Jahren Menschen mit psychischen Erkrankungen deutlich länger krankgeschrieben wurden als noch 2012“, sagte AOK Plus-Sprecherin Hannelore Strobel.

Menschen mit psychischen Problemen fallen lange aus

Während psychische Erkrankungen im vergangenen Jahr in Thüringen im Schnitt zu 30,8 Tagen Arbeitsunfähigkeit geführt hätten, waren es beispielsweise bei Atemwegserkrankungen nur 8,5 Tage. Von beruflichen Ausfallzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen seien im vergangenen Jahr vor allem Erzieher und Lehrer betroffen gewesen.

Die AOK Plus ist nach eigenen Angaben mit rund einer Million Versicherten die größte gesetzliche Krankenkasse in Thüringen.