Tanna. Auch wenn es am Samstag draußen eher winterlich kalt war, im Gemeindezentrum wurde mit Flieder, Birkenzweigen, Tulpen und Primeln sowie Musik der Lenz begrüßt

Der Ortsgeschichtsverein Tanna hatte am Sonnabend zum Frühlingskonzert eingeladen, und zahlreiche Leute waren gekommen. So viele, dass noch Stuhlreihen aufgebaut wurden. Musiziert wurde gemäß des alten Brauches im Städtchen: „Tannaer für Tannaer“.

„Das gab es schon früher zu DDR-Zeit“, sagte die Vereinsvorsitzende Dagmar Hellmuth, welche die Besucher herzlich willkommen hieß.

Den Auftakt des Konzertes übernahm die Streichergruppe mit einem Menuett von Jakob Kremberg. Lasse Reinhold brachte das Klavier zum Klingen, einmal mit Klavierlehrerin Anne Neupert, dann allein. „Tango“ und „Samba“ von Fritz Emonts bekamen die rund 80 Zuhörer serviert.

„Das ist lateinamerikanisches Feuer“, meinte Matthias Wolfram. Er führte durchs Nachmittagsprogramm und wusste, allerlei zu den einzelnen Komponisten und deren Schaffen zu erzählen. Einen stimmungsvollen skandinavischen Tanz brachten Evelyn Enders und Mario Flügel als Duo mit Gitarre und Akkordeon zu Gehör. In der Kombination Waldhorn und Klavier musizierten Leopold Schmidt und Philemon Russ, sie trugen ein Menuett von Johann Krieger vor. Von einer „hochinteressanten“ Kombination sprach Matthias Wolfram. Abwechslungsreich und genussvoll gestaltete sich das Programm im Gemeindezentrum. Zwischendurch verkauften die Mitglieder vom Ortsgeschichtsverein in der Pause Sekt und alkoholfreie Getränke sowie Kulinarisches. Mit kleinen Präsenten bedankte sich Dagmar Hellmuth bei den Akteuren. Sie selbst spielte die Flöte, weil ein Akteur ausgefallen war. „Ich hatte seit 50 Jahren nicht mehr Flöte gespielt“, meinte sie vor ihrem Auftritt in der Flötengruppe. Erst am Vortag hatte sie zu proben begonnen. Klar war ihr wie all den anderen Musizierenden der Applaus der Zuhörer sicher.

„Wir sind nur ein kleiner Verein“, berichtete Dagmar Hellmuth am Randes des Konzertes. „Zwölf Mitglieder sind wir. Über weitere Mitglieder würden wir uns sehr freuen.“ Und doch haben die Ortsgeschichtler große Pläne. „Wir sind dabei, ein kleines Museum zu errichten, auch eine Lesestube.“ Wo man schön zusammensitzen und aus den alten Tänner Zeiten berichten könne. Vorträge wären da vielleicht möglich. Dem Verein schwebt dabei die ehemalige Bibliothek in der Neuen Straße in Tanna als Domizil vor. „Tannaer für Tannaer“, diese Maxime ist dem Verein auch sonst wichtig. So ist es der Ortsgeschichtsverein, der das im Herbst stattfindende Tänner Treffen organisiert, genauso wie Adventskonzerte oder jetzt eben das Frühlingskonzert.