Eisenberg. In ihrem offenen Brief kritisiert die Initiative die Mohrensage und das Mohren-Denkmal, „das in Namen und Darstellung nur so strotzt vor kolonialen, rassistischen Stereotypen und Klischees.“

Als Blindkopie ist die E-Mail zwar bei den Medien eingegangen. Den eigentlichen Adressaten, Eisenbergs Bürgermeister Michael Kieslich (CDU), hat der Brief der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland am Dienstag jedoch nicht erreicht, weil die genutzte Mailadresse nicht aktuell ist. Deshalb war Kieslich Dienstagmittag etwas überrascht, als er von den Medien danach gefragt wurde, ob Eisenberg am Namen Mohrenfest für das Stadtfest festhalten wolle, das am Wochenende gefeiert wird. In ihrem offenen Brief, der vom Jenaer Konrad Erben mit dem Absender des Thüringer Landesverbandes verschickt wurde, kritisiert die Initiative die Mohrensage und das Mohren-Denkmal, „das in Namen und Darstellung nur so strotzt vor kolonialen, rassistischen Stereotypen und Klischees.“

Die Initiative wirft Eisenberg vor: „Statt sich aber kritisch mit dieser, ihrer Geschichte auseinanderzusetzen, will die Stadt Eisenberg auch noch im Jahr 2019 diese Sage und damit Rassismus, Kolonialgeschichte und Geschichtsklitterung zelebrieren.“ Aus Sicht von Eisenberg gibt es keinen Grund, sich von der Geschichte und dem Namen zu distanzieren. „In Eisenberg hat der Begriff Mohr eine positive Bedeutung, ich bin gern bereit, mit der Initiative darüber zu reden“, so der Bürgermeister.

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