Berlin. Die Mittelmeer-Küche kann eine überraschende Wirkung auf die Herzgesundheit von Frauen haben – das zeigt eine neue Studie.

Ob Feta, Tomatensalat oder Fischfilet: Die mediterrane Küche besteht aus frischer und leichter Kost - Pizza und Gyros mal ausgenommen. Eine neue Datenanalyse zeigt: Der italienische, spanische und griechische Speiseplan ist nicht nur vielfältig, er kann auch erstaunliche Auswirkungen auf die Herzgesundheit von Frauen haben.

Mittelmeer-Diät: Diese Zutaten zählen dazu

Welche Lebensmittel gehören in den Einkaufskorb, wenn man sich mediterran ernähren möchte? Keine Überraschung: Nur ein bisschen Olivenöl auf das Weißbrot zu tröpfeln, reicht nicht. Neben pflanzlichen Ölen sollte man täglich zu viel Obst und Gemüse greifen sowie Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte essen. Fisch, Fleisch und Milchprodukte zählen auch zu der Diät, sollten aber nicht jeden Tag auf dem Teller landen.

Mediterrane Ernährung kann Risiko für Herzerkrankungen senken

Wenn man sich als Frau an diesen Ernährungsplan hält, könnte sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten um fast 25 Prozent sinken. Das hat eine neuartige Datenanalyse ergeben. Veröffentlicht wurde die Studie am Mittwoch in der wissenschaftlichen Online-Zeitschrift "Heart". Die Auswertung beruht auf vielen kleineren Studien. Es wurden mehr als 700.000 Frauen und ihre Herzgesundheit über zwölf Jahre lang beobachtet. Das Ergebnis: Die Frauen, die ihre Ernährung an der Mittelmeer-Küche orientierten, hatten ein 24 Prozent niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Das Risiko für einen Schlaganfall sank um 25 Prozent.

Als Grund für das niedrigere Risiko nennen die Forscherinnen und Forscher die antioxidative Wirkung der mediterranen Ernährung. Doch die Ergebnisse sollten vorsichtig betrachtet werden, so die Forschenden. Bei einigen der Studien handle es sich um sogenannte Beobachtungsstudien. Die beruhen auf Fragebögen und Selbstauskünften – die Frauen mussten ihre Ernährung demnach selber einschätzen.

Gesundheit und Geschlecht: Darum ist die Studie so besonders

Obwohl Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland die häufigste Todesursache sind, gab es lange wenig Forschung zu gesundheitlichen Unterschieden zwischen den Geschlechtern. Die neue Studie ist daher außergewöhnlich – sie wurde mit einem geschlechtsspezifischen Fokus durchgeführt. Demnach sei es laut den Forscherinnen und Forschern möglich, dass Maßnahmen, wie eine mediterrane Ernährung, bei Frauen eine andere Wirkung hätten als bei Männern.