Berlin. Heizöl ist derzeit teurer denn je - sollte man jetzt trotzdem seinen Tank füllen? Mehrere Quellen kommen zu einer Empfehlung.

  • Die Preise für fossile Energien sind in den vergangenen Monaten durch den Krieg in der Ukraine rasant angestiegen
  • Die Heizperiode wird für fast alle Verbraucher deutlich teurer als noch in den vergangenen Jahren
  • Vor allem Verbraucher, die noch eine Ölheizung im Keller haben, müssen sich auf höhere Preise einstellen. Sie müssen sich die Frage stellen: Heizöl jetzt kaufen oder lieber warten?

Der Krieg in der Ukraine sowie der Gaskonflikt mit Russland beeinflussen die Verbraucher-Preise massiv. Für September 2022 rechnen die Statistiker mit einer Rekord-Inflation von zehn Prozent, heißt es in einem Bericht vom Statistischen Bundesamt.

Die genaue Inflationsrate für September wird erst noch berechnet. Schon jetzt ist aber absehbar, dass primär die teuren Energiekosten die Preistreiber sind. Viele Verbraucher stehen deshalb vor großen Herausforderungen, da sie im Hinblick auf die Temperaturen zumindest nicht mehr ganz auf ihre Heizung verzichten können.

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    Preise für Heizöl so teuer wie nie: Verbraucher zahlen das Vierfache von 2020

    Wer hauptsächlich mit Gas heizt, ist von den teuren Energiekosten besonders betroffen. Doch auch die Preise für Heizöl und die Kosten für eine Pelletheizung sind mittlerweile auf Rekordhoch.

    All jene Verbraucher, deren Heizöltank voll ist oder die einen guten Vorrat an Holzpellets haben, sind jetzt klar im Vorteil. Sie können mit ihren Vorräten über den Winter kommen und abwarten, wie sich die Preise entwickeln. Umgekehrt stehen Haushalte mit leeren oder fast leeren Heizöltanks schlechter da. Sie müssen entscheiden, wann genau und vor allem wie viel Heizöl sie bestellen.

    Der Zeitpunkt dafür könnte jedoch nicht ungünstiger sein. Seit 1. Oktober sind die Preise für Heizöl in Deutschland stetig angestiegen – Stand, 5. Oktober kostet der Liter zwischen 1,59 und 1,62 Euro. Für eine Tankfüllung von 100 Liter kommt man somit auf einen Preis von rund 160 Euro. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren konnten Verbraucher dieselbe Menge für lediglich 40,40 Euro bestellen, berichtet die Saarbrücker Zeitung zur Entwicklung der Heizölpreise in den vergangenen Jahren. Wer aktuell Heizöl bestellt, zahlt damit das Vierfache von 2020.

    Heizöl kaufen oder abwarten? Experte gibt Empfehlung zu Heizölpreisen

    Der Preis ist nicht das einzige Problem beim Heizöl, weiß Josef Weichslberger, Ölmarkt-Experte und Geschäftsführer bei Fastenergy. "Es bleibt bei einer nach wie vor extrem starken Inlandsnachfrage, sodass auch die Lieferzeiten weiter auf einem sehr hohen Niveau bleiben." Auf die Frage – wann und wie viel Heizöl man im Moment bestellen sollte – hat der Experte deshalb auch eine eindeutige Antwort parat. "Wer mit seinem Heizöl-Vorrat nicht über den Winter kommt, sollte unbedingt rechtzeitig bestellen", empfiehlt er.

    Der Teelichtofen: Funktioniert das wirklich?

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      Zu einer ähnlichen Empfehlung kommt Berichten der Südwest Presse zufolge das auf Tankmessungen spezialisierte Unternehmen Tecson. In einer Mitteilung heißt es, dass man all jenen, die im Herbst auftanken müssen, nur schwer einen guten Rat geben könne. Ganz grundsätzlich sei im Moment aber "kein guter Kaufzeitpunkt". Wer jetzt nicht zwingend seine Heizöl-Reserven auffüllen müsse, solle etwas abwarten und zur Not die ersten Heizmonate mit der bisherigen Reserve arbeiten. Ein guter Tipp zum Kaufzeitpunkt kommt noch vom Heizöl-Händler TotalEnergies aus Duisburg.

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      Teure Heizölpreise belasten Verbraucher: Händler verrät einen cleveren Spar-Trick

      Das Unternehmen empfiehlt, auf mehrere kleine, statt auf nur eine einzige Lieferung zu setzen. "Mit kleineren Lieferungen verteilen Sie das Preisrisiko auf mehrere Bestellungen und können somit zweimal von einem für Sie sinnvollen Preisniveau profitieren", heißt es in der Empfehlung zum Heizöl-Kauf von TotalEnergies. Solche gestückelten Lieferungen würden zudem den Druck aus der Entscheidung nehmen, ob und wie viel Heizöl man auf einmal bestellen müsse. Ganz grundsätzlich sollten Verbraucher vor der Bestellung immer einen Preischeck machen und mehrere Angebote vergleichen.

      Wer Heizöl jetzt noch günstig kaufen möchte, sollte zudem immer auch auf Vergleichsportale zurückgreifen, die schnell und vor allem einfach einen Überblick über die aktuellen Heizöl-Angebote geben. Zumeist reicht es bei Online-Portalen wie HeizOel24 oder CHECK24 sogar schon aus, Postleitzahl und Litermenge anzugeben, um einen Preisvergleich zu starten. In einem Punkt sind übrigens alle Empfehlungen gleich: Wenn der Heizöltank leer oder fast leer ist, sollte eine Bestellung mit Blick auf mögliche längere Lieferzeiten nicht auf die lange Bank geschoben werden.

      Ist der Heizöltank leer, sollten Betroffene mit der Bestellung nicht zu lange warten. Unter Umständen kann die Wartezeit mehrere Monate betragen. (Symbolbild)
      Ist der Heizöltank leer, sollten Betroffene mit der Bestellung nicht zu lange warten. Unter Umständen kann die Wartezeit mehrere Monate betragen. (Symbolbild) © dpa | Christian Charisius

      Heizöl jetzt kaufen oder abwarten? Experten und Unternehmen geben Empfehlung

      Umgekehrt kann es sich lohnen zu warten, wenn man mit seinem aktuellen Füllstand noch gut über die kalten Wintermonate kommt, so der Konsens der Experten und Heizöl-Unternehmen. Was Verbraucher in der Energiekrise jedoch auf keinen Fall riskieren sollten, ist ein leerer Tank.

      Denn wer kein Heizöl mehr hat und seine Heizung im Winter komplett abdrehen muss, riskiert nicht nur Schäden in seiner Wohnung, sondern im schlimmsten Fall auch gesundheitliche Folgen. Umgekehrt ist es natürlich nicht falsch, die Heizung zu optimieren und mit wenigen Tricks Geld und Energie zu sparen. Lesen Sie auch: Heizung-Check wird bald Pflicht: Millionen betroffen

      Der Artikel "Heizöl kaufen oder warten? Experte gibt deutliche Empfehlung" erschien zuerst auf morgenpost.de.