Berlin. Die Heizölpreise sind aktuell im Abwärtstrend – aber wie lange noch? Ein Marktanalyst hat für Verbraucher eine düstere Vorahnung.

Das Jahr 2022 wurde durch den Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Energiekrise geprägt. Die Geschehnisse hatten auch Auswirkungen auf den Preis von Heizöl, das höher war als in den Vorjahren. Seit Anfang Januar 2023 ist jedoch ein Abwärtstrend bei den Heizölpreisen zu beobachten. Rekordpreise von über zwei Euro wie im März 2022 gehören vorläufig der Vergangenheit an. Das ist eine erfreuliche Entwicklung für Verbraucher.

Heizölpreise: Heizöl jetzt kaufen oder warten? Diese Online-Tools können helfen

Sollten Verbraucher jetzt zuschlagen und ihren Heizöltank füllen oder auf noch niedrigere Preise warten? Eine schwer zu beantwortete Frage – zumal sich die Heizölpreise von Tag zu Tag und oft sogar von Minute auf Minute ändern. Das Problem dabei: Die Heizölbestellung kann nicht einfach widerrufen werden. Als Verbraucher ist man an die Bestellung gebunden – auch bei online abgeschlossenen Kaufverträgen. Ein kompletter Widerruf der Heizölbestellung ist nur in Ausnahmefällen möglich – im hier verlinkten Artikel erklären wir diese genauer.

Umso entscheidender ist der richtige Bestellzeitpunkt. Vergleichsportale und Erfahrungswerte können bei der Heizölbestellung eine Hilfe sein. Das Online-Portal "esyoil" etwa stellt Heizölkunden zwei Tools zur Verfügung: das Schwarm-O-Meter und das Tiefpreis-System. Das Erstgenannte gibt Auskunft über die aktuelle Kaufbereitschaft der "esyoil"-Kunden. Und das Tiefpreis-System gibt eine konkrete Kaufempfehlung ab und basiert auf einer speziellen Formel. Aus den Vergangenheitswerten wird für die Gegenwart errechnet, ob die aktuellen Heizölpreise günstig oder ungünstig sind.

Heizölpreise im Jahr 2023: Marktanalysten geben Heizölkunden diese Empfehlung

Die beiden Tools nutzen auch die Marktanalysten, die für "esyoil" die tägliche Entwicklung der Heizölpreise in Deutschland einschätzen. Einer von ihnen ist Klaus Bergmann. In seinem Beitrag vom 24. Januar 2023 geht der Experte von tendenziell steigenden Heizölpreisen aus. Diese düstere Vorahnung führt er auch auf die gestiegene Kaufbereitschaft zurück. Steigt die Nachfrage, kann das zum Problem werden. Denn eine erhöhte Kaufbereitschaft ist meist auch ein Indikator für anziehende Heizölpreise – so zumindest die Lehren aus der jüngsten Vergangenheit.

Die Empfehlung von Bergmann an alle noch unentschlossenen Heizölkunden: "Weil Heizöl in den kommenden Wochen wahrscheinlich teurer wird, ist ein Kauf ratsam, wenn der Tank hinreichend leer ist." Eine Empfehlung, die auch Marktanalystin Claudia Lohse teilt – sie erklärt: "Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, sollte nicht zu lange warten." Ob das der Fall ist oder nicht, können Verbraucher etwa mit einem e-Peilstab herausfinden. Das kleine Gerät gibt genau Auskunft über den aktuellen Füllstand im Heizöltank.

Heizölverbrauch senken: Staat zahlt Förderungen & Zuschüsse für diese Heizungen

Mit dieser Information können Heizölkunden besser kalkulieren und gute Kaufzeitpunkte ausnutzen. Unabhängig davon kann ein solches Messgerät auch Auskunft übe den Heizölverbrauch geben. Gerade in alten Gebäuden können sich Investitionen in die Dämmung oder ein neues Heizsystem lohnen – primär, wenn der Verbrauch an Heizöl vergleichsweise hoch ist. Für den Tausch einer alten Ölheizung gibt es den "Heizungs-Tausch-Bonus" – dieser kann auf eine Grundförderung für eine neue Heizung – etwa eine Wärmepumpe – angerechnet werden.

2023 werden gleich mehrere Heizungen vom Staat mit einer Förderung unterstützt. Neben der Wärmepumpe zählt zu den förderfähigen Heizsystemen auch die Pelletheizung. Im Unterschied zur Wärmepumpe müssen für die Förderung einer Pelletheizung gewisse Auflagen beachtet werden. Mehr Informationen in Bezug auf die staatlichen Vorgaben finden Sie im eben verlinkten Beitrag. Möglich ist auch, die bestehende Ölheizung in eine Hybridheizung umzuwandeln. In einem Video auf YouTube hat ein Experte über seine Erfahrungen berichtet.

HeizungGrundförderungHeizungs-Tausch-BonusWärmepumpen-BonusFörderung gesamt
Wärmepumpe2510540 Prozent
Pelletheizung101020 Prozent

Ölheizung mit Wärmepumpe nutzen: Über 1.800 Euro sparen – YouTuber gibt Tipps

Dank der Kombination aus Wärmepumpe und Ölheizung hat der Experte über 1.800 Euro gespart – in seinem Video rechnet er die Einsparungen genau vor. Besonders bemerkenswert: Die vergleichsweise schlechten baulichen Voraussetzungen – trotzdem hat es der YouTuber geschafft, seinen Verbrauch an Heizöl zu über 50 Prozent zu senken. Trotz Förderung sind Wärmepumpen in der Anschaffung aber eine teure Angelegenheit. Weniger kostspielig ist hier die Erneuerung einzelner Teile bei einer bestehenden Ölheizung – auch so lässt sich der ein oder andere Liter Heizöl einsparen.

Zu guter Letzt gibt es noch ein paar altbekannte Spartipps. Einige dieser Tricks wie die Bestellung mit Nachbarn rechnen sich seit Beginn der Energie- und Preiskrise weniger – andere wiederum sind nach wie vor Gold wert. Der Vergleich der Heizölpreise via Online-Tools ist etwa einer dieser Tipps. Viele Online-Portale wie "esyoil" oder auch "HeizOel24" bieten zudem Funktionen wie einen Preisalarm an. Dieser informiert die Nutzer über abfallende Heizölpreise. Trotz allem gehört aber immer auch etwas Glück dazu – auch ein gutes Gespür ist von Vorteil.