Berlin. Die alte Ölheizung ersetzen – Verbraucher haben hier verschiedene Alternativen. Für einige gibt es sogar eine Förderung vom Staat.
- Der Klimawandel oder auch die gestiegenen Energiepreise – es gibt viele Gründe für den Austausch einer alten Gas- oder Ölheizung
- Klimafreundliche Heiztechnologien werden vom Staat bezuschusst – bis zu 40 Prozent Förderung sind möglich
- Für den Austausch einer alten Gas- oder Ölheizung gibt es einen "Heizungs-Tausch-Bonus" in Höhe von 10 Prozent.
Das Jahr 2023 ist für viele Verbraucher im Hinblick auf die Energiepreise erfreulich gestartet. Die Hochphase der Energiekrise 2022 scheint überwunden – Rekordpreise für Heizöl oder Gas gehören der Vergangenheit an. Mehr noch: Anfang Februar sind die Heizölpreise eingebrochen und auch der Gaspreis hat sich seit Dezember auf Vorkriegsniveau eingependelt. Als Gründe für die fallenden Heizöl- und Gaspreise in Deutschland wird von Experten das milde Wetter genannt. Zudem sind auch die Gasspeicher noch gut gefüllt.
Ölheizung ersetzen: Alternativen – für diese Heizsysteme gibt es eine Förderung vom Staat
Trotzdem kann sich der Austausch einer alten Gas- oder Ölheizung für viele Verbraucher lohnen. Zwar sinken die Energiepreise aktuell wieder – doch für wie lange? Fest steht: Brennstoffe wie Heizöl gibt es auf der Erde nur in begrenzter Menge. Langfristig ist daher von anziehenden Preisen auszugehen. Zumal Faktoren wie der Krieg in der Ukraine oder die internationale Nachfrage die Energiepreise immer wieder beeinflussen können. In Deutschland gibt es für eine neue Heizung 2023 zudem lukrative Förderungen vom Staat.
Heizung | Grundförderung | Heizungs-Tausch-Bonus | Wärmepumpen-Bonus | Förderung gesamt |
Wärmepumpe | 25 | 10 | 5 | 40 Prozent |
Pelletheizung | 10 | 10 | – | 20 Prozent |
Bezuschusst werden klimafreundliche Technologien – etwa eine Wärmepumpe oder Pelletheizung. Vom Staat gibt es zudem einen sogenannten "Heizungs-Tausch-Bonus" auf alte Gas- oder Ölheizungen. Dieser beläuft sich auf insgesamt zehn Prozent und wird auf die Grundförderung für eine Wärmepumpe oder Pelletheizung angerechnet. Doch die Ölheizung ersetzen und auf eine klimafreundliche Alternative ausweichen lohnt sich nicht bloß mit Blick auf die lukrativen Förderungen. Für einen Tausch der alten Ölheizung gibt es viele Gründe:
- Gerade alte Ölheizungen mit einem Konstanttemperaturkessel sind ineffizient und haben einen hohen Verbrauch
- Mit einer Ölheizung ist man vom Auf und Ab der Heizölpreise betroffen – diese schwanken immer wieder stark
- Im Vergleich zu neuen Heiztechnologien stoßen alte Ölheizungen viel CO2 aus
- Alte Ölheizungen nehmen viel Fläche ein – neue Anlagen wie Wärmepumpen sind deutlich kompakter
- In Deutschland greift für Ölheizungen eine "Austauschpflicht" – in den kommenden Jahren werden immer mehr Verbraucher betroffen sein
Ölheizung ersetzen: Alternativen auf einen Blick – der Vorteil von Wärmepumpen
Von der "Austauschpflicht" für Ölheizungen gibt es jedoch einige Ausnahmen – trotzdem sollte man die Nutzung einer alten Anlage überdenken. Allein aus Sicht der Betriebskosten und der schwankenden Heizölpreise ist der Tausch sinnvoll. Die Kosten für eine neue Wärmepumpe oder Pelletheizung amortisieren sich im laufenden Betrieb zudem über die Jahre. Die Wärmepumpe und Pelletheizung sind die bekanntesten Alternativen zu einer Ölheizung. Verbraucher haben jedoch noch andere Optionen – diese haben wir aufgelistet:
- Wärmepumpe
- Pellet- oder Holzheizung
- Nah- und Fernwärme
- Erd- oder Flüssiggas
- Blockheizkraftwerk (BHKW)
- Wasserstoff-Heizung auf Basis von Brennstoffzellen
- Solarthermie
Wärmepumpe und Holzheizungen sind beliebte Alternativen zum Heizöl. Sie können in fast allen Gebäuden als Alternative zur Ölheizung eingebaut werden und sind im Unterschied zur Nah- oder Fernwärme nicht an einen Anschluss gebunden. Zudem sind die beiden Heiztechniken deutlich günstiger als ein BHKW oder eine Wasserstoff-Heizung. Sogar im Altbau kann eine Wärmepumpe die alte Gas- oder Ölheizung ersetzen – jedoch sollten die bestehenden Heizkörper groß genug und die Vorlauftemperatur nicht zu hoch sein.
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Ölheizung ersetzen: BHKW oder Nah- und Fernwärme? Die Alternativen kurz erklärt
Weniger bekannt sind Blockheizkraftwerke und Brennstoffzellen-Heizungen. Beide Technologien sind im Vergleich zu einer klassischen Wärmepumpe oder Pelletheizung in der Anschaffung oft teurer. Trotzdem kann für manche Verbraucher mit einer alten Gas- oder Ölheizung der Wechsel interessant sein. Auch gibt es für Brennstoffzellen eine Förderung vom Staat. Ebenso können Verbraucher auch hier vom "Heizungs-Tausch-Bonus" profitieren – Voraussetzung dafür ist die Außerbetriebnahme der alten Heizungsanlage.
Die Nah- und Fernwärme sind keine klassischen Heizungsanlagen. Die Wärme für Warmwasser und Heizung stammt hier aus einem örtlichen Heiz- oder Kleinkraftwerk. Manche Gemeinden nutzen auch die Erdwärme als Wärmequelle. Die Energie wird somit nicht im Haus erzeugt – sie stammt von einer Quelle aaußerhalb. Voraussetzung für die Nutzung ist ein Anschluss für Nah- oder Fernwärme im Haus sowie eine externe Wärmequelle. Diese Quelle sollte schon zur Verfügung stehen oder man sollte sich mit anderen Eigentümern zusammentun.
Ölheizung durch Brennstoffzellen ersetzen: Wie die Wasserstoff-Heizung funktioniert
Das Blockheizkraftwerk (BHKW) ist – wie der Name schon verrät – ein kleines Kraftwerk im Haus. Genau wie bei der Ölheizung wird die nötige Wärme also im Haus erzeugt. Über die Funktionsweise berichtet das Online-Portal "co2online". Genau wie in einer Gas- oder Ölheizung wird hier ein Brennstoff verbrannt. Auf diese Weise wird ein Generator zur Stromerzeugung angetrieben – dabei entsteht auch Wärme. Der Strom kann selbst verbraucht oder in das öffentliche Stromnetz gespeist werden. Die Wärme wir zunächst gespeichert und später an die Heizkörper abgegeben.
Ganz anders die Funktionsweise der Brennstoffzellen-Heizung: Hier reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff. Dabei entstehen Berichten von "co2online" zufolge Gleichstrom und Wärme. Der Gleichstrom wird von einem Wechselrichter anschließend in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt. Die entstandene Wärme in der Anlage wird wiederum für Warmwasser und zum Heizen verwendet. Genau wie bei BHKW und Ölheizung findet der gesamte Prozess im Haus statt. An der Brennstoffzellen-Heizung wird aktuell viel geforscht. Experten sehen in der Technologie viel Potenzial.

Ölheizung mit Solarthermie oder Wärmepumpe kombinieren: Förderung nicht vergessen
Die Solarthermieanlage wandelt Sonnenenergie in Wärme um. Diese wird wiederum zum Erhitzen von Wasser oder zum Heizen genutzt. Das Problem: Wie auch bei einer klassischen Solaranlage ist man auf die Sonne angewiesen. Daher eignet sich eine Solarthermieanlage nur in Kombination mit einer anderen Heizanlage. Auch eine Ölheizung kann in einem hybriden System mit einer Solarthermieanlage genutzt werden. Der Vorteil: In einer solchen Kombination fällt die Ölheizung auch nicht unter die "Austauschpflicht".
Auch eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizungen kann mit einer Ölheizung als Hybridheizung genutzt werden. Für die Kombination aus Ölheizung und Wärmepumpe gibt es sogar eine Förderung vom Staat – allerdings bloß auf den klimafreundlichen Teil der Anlage. Als Alternative zur alten Ölheizung kommt auch eine neue Ölheizung infrage. Im Unterschied zu alten Anlagen arbeiten moderne Heizölsysteme deutlich effizienter – hier kommt statt der veralteten Öl-Konstanttemperaturkessel die neue Brennwerttechnik zum Einsatz.
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Ölheizungen erneuern: Moderne Ölheizung als Alternative? Der Unterschied der Systeme
Solche neuen Ölheizungen eignen sich auch hervorragend für hybride Heizsysteme. Das Alter ihrer eigenen Ölheizung können Verbraucher einfach über eine Nummer bestimmen. Das ist wichtig – denn unter Umständen ist die Heizung noch gar nicht so alt und kann noch über Jahre weiterbetrieben werden. Die Heizung komplett tauschen ergibt nur bei alten Ölheizungen Sinn. In Neubauten wird meist von Anfang an auf eine neue Heiztechnologie gesetzt. Denn alle Gas- oder Ölheizungen haben einen Nachteil: Man ist abhängig von klassischen Brennstoffen.
Die Ölheizung ersetzen – Verbraucher haben hier mehr als eine Möglichkeit. Was für eine Alternative ist die beste? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Faktoren wie der Gebäudezustand oder persönliche Präferenzen spielen hier eine Rolle. Betroffene Verbraucher sollten sich daher von einem Fachbetrieb oder Energieberater bei der Entscheidungsfindung helfen lassen. Auch viele Verbraucherzentralen unterstützen beratend. Auf jeden Fall immer mitnehmen sollte man die staatlichen Förderungen und Zuschüsse.
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