Berlin. Die Ölheizung erneuern statt tauschen – das ist möglich. Aber lohnt es sich? Immerhin gibt es für neue Heizungen gute Förderungen.

Die vom Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise hat in Deutschland ein Umdenken ausgelöst. Weg von klassischen Brennstoffen und stattdessen auf klimafreundliche Heizsysteme setzen – das ist die Idee. Von staatlicher Seite werden neuen Heizungen mit Zuschüssen auch 2023 gefördert. Zudem gibt es einen sogenannten Heizungs-Tausch-Bonus für alte Gas- und Ölheizungen – dieser kann die jeweilige Förderung noch einmal um 10 Prozent nach oben korrigieren.

Ölheizung erneuern statt komplett tauschen: Diese Teile können Sie nachrüsten

Fakt ist aber: Auch mit staatlicher Förderung sind Wärmepumpen und Co. eine teure Anschaffung und gerade jetzt in der Energie- und Preiskrise für viele einfach nicht stemmbar.

Wer trotzdem bei der Heizung einsparen möchte, greift zu günstigeren Maßnahmen wie etwa einer Optimierung der Heizkörper oder klassischen Energiespartricks. Aber wäre es nicht auch eine Option, die alte Ölheizung in Teilen zu erneuern?

Die Experten vom Fachportal "Das Haus" schreiben, sofern die Ölheizung noch jünger als 30, aber nicht älter als 15 Jahre sei, könne es sich lohnen, diese nicht komplett auszutauschen, sondern nur Einzelteile neu zu kaufen. Als Beispiele nennen die Experten den Brennwertkessel oder die Heizungspumpe.

Auch ein sogenannter hydraulischer Abgleich der Heizung kann helfen – danach arbeiten viele Heizungen wieder effizienter. Allerdings sollte man dabei bedenken, dass auch diese Maßnahmen Geld kosten.

Ölheizung erneuern: Neuer Kessel und Co. – mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

NameKosten
Brennwertkesselab 2.500 Euro (ohne Pumpe)
Heizungspumpezwischen 300 und 500 Euro
Der hydraulische Abgleich650 bis 1.250 Euro

Die Preise in der Tabelle sind Richtwerte und stammen aus Daten der Fachportale "Heizung.de" und "Co2online". Andere Portale geben die Preise für die Bauteile auch etwas höher oder niedriger an.

Auch die Kosten für einen hydraulischen Abgleich lassen sich nicht an einem fixen Betrag fest machen. Faktoren wie die Heizungsart und der Aufwand fließen in die Preisfindung ein. Auch sollte man bei der Frage, ob man nur einzelne Teile tauscht oder gleich in eine neue Heizung investiert, die Brennstoffkosten einbeziehen.

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Zwar sinken die Heizölpreise seit Anfang Januar stark – eine Sicherheit ist das aber nicht. Faktoren wie die Entwicklungen im Ukraine-Krieg oder das Wetter beeinflussen die Energiepreise. Das Jahr 2022 hat gezeigt, wie schnell sich die Preise für Heizöl oder auch Gas von heute auf morgen ändern können.

Wer sich davon unabhängiger machen möchte, kann eine hybride Lösung in Betracht ziehen. Das bedeutet: Neben der Ölheizung nutzt man ergänzend noch eine weitere Heizung.

Wer sein Haus mit zwei Heizsysteme kombiniert, kann Energie und Geld sparen.
Wer sein Haus mit zwei Heizsysteme kombiniert, kann Energie und Geld sparen. © imago images | imago images

Ölheizung mit Wärmepumpe oder Pellets: So viel kosten hybride Heizungen

Der Vorteil einer Ölheizung ist, dass sie mit anderen Heizsystemen gut kompatibel ist. Als zweite Heizung kommen etwa eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung infrage. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Denkbar wäre auch die Kombination aus einer Ölheizung und Solarthermie.

Was für Kombinationsmöglichkeiten es gibt und wie viel diese Lösungen kosten, fasst das Fachportal "Das Haus" zusammen. Die wichtigsten Daten und Zahlen auf einen Blick:

HeizungKostenFörderung
Öl und Wärmepumpe17.000 bis 29.000 Eurobis zu 35 Prozent
Öl und Pelletheizung18.000 bis 29.000 Eurobis zu 35 Prozent
Öl und Solarthermie14.000 bis 22.000 Eurokeine

Sinnvoll sei eine solche hybride Lösung, wenn man seine Ölheizung nicht vollständig mit einem neuen Heizsystem ersetzen könne, heißt es von Fachleuten. Zwar gibt es für diese hybriden Lösungen keinen Heizungs-Tausch-Zuschuss, aber die Grundförderung für eine Wärmepumpe oder Pelletheizung können Verbraucher beantragen. Ebenfalls beachten sollte man, dass die Ölheizung – die man im hybriden System nutzen möchte – nicht zu alt ist.

Ölheizung erneuern oder komplett tauschen? Diese Faktoren sollten Sie beachten

Denn sonst läuft man Gefahr, dass die Einsparungen durch die zweite Heizung wieder aufgehoben werden. Daher ist es ratsam, die Frage ob man seine Ölheizung erneuert, ersetzt oder in ein hybrides System umbaut mit einem Energieberater oder Fachbetrieb zu besprechen.

In die Lösung sollten neben den individuellen Bedürfnissen und Wünschen auch Faktoren wie der Gebäude- und Heizkörperzustand oder auch die Verfügbarkeit der Geräte einfließen.

Für einen kompletten Tausch der Ölheizung spricht: Man schont die Umwelt und hat planbare Heizkosten. Eine Wärmepumpe etwa kann über Solarstrom betrieben werden. Zudem unterliegen die Strompreise nicht so starken Schwankungen wie die Heizölpreise.

Auf der anderen Seite arbeiten modernere Ölheizungen viel effizienter als Geräte, die 30 Jahre oder älter sind. Im individuellen Fall können kleinere Erneuerungen die günstigere Alternative sein. In jedem Fall ist es sinnvoll, sich alle Optionen anzuschauen.

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