Berlin. Deutschland setzt im Kampf gegen Corona auf die 2G-Regel. Geschäfte des täglichen Bedarfs sind davon ausgenommen – auch Baumärkte?

  • Überall in Deutschland gilt jetzt die 2G-Regel
  • Geschäfte, die Produkte des täglichen Bedarfs anbieten, sind allerdings ausgenommen
  • Zählt das auch für die Baumärkte von Obi, Hornbach und Co.?

Im ersten Lockdown nutzten viele Menschen die freie Zeit, um sich in ihren eigenen vier Wänden kreativ auszutoben. Vielerorts wurde renoviert und verschönert. Doch die Baumärkte hatten, zumindest zeitweise, geschlossen. Das soll sich – Politik und Einzelhandel sind sich einig – nicht wiederholen. Doch angesichts der aktuellen Corona-Lage setzt Deutschland auf die 2G-Regel. Gilt die auch im Baumarkt?

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Corona-Regeln: Gilt 2G auch im Baumarkt?

Die Entscheidung über den Infektionsschutz liegt aktuell in der Kompetenz der Länder. Zwar haben diese sich mit der Bundesregierung auf die Einführung der 2G-Regel im Einzelhandel geeinigt – wie genau diese ausgestaltet wird, kann sich aber von Bundesland zu Bundesland unterscheiden.

Und so ist es auch unterschiedlich, ob Baumärkte als Geschäfte des täglichen Bedarfs eingestuft werden oder nicht. Ist das der Fall, dürfen dort auch Ungeimpfte einkaufen. Wenn nicht, gilt die 2G-Regel. Laut der Baumarkt-Kette Bauhaus ist das aktuell in Sachsen der Fall. In allen anderen Bundesländern sei der Einkauf für alle Kundinnen und Kunden weiter möglich.

Baumärkte könnten auf strengere Corona-Regeln setzen

Denkbar wäre jedoch, dass sich Baumarkt-Ketten dafür entscheiden, selbst aktiv zu werden und auf strengere Regeln setzen. Ein Argument dafür könnten der Schutz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Kundinnen und Kunden sein. Zudem ist in manchen Bundesländern der Einkauf auch ohne Maske möglich – wenn in dem entsprechenden Geschäft die 2G-Regel gilt. Diese auf eigene Initiative einzuführen, planen die großen deutschen Baumarkt-Ketten aber offenbar nicht.

Strengere Regeln im Baumarkt: So äußern sich Hornbach und Bauhaus

Ein klares "Nein" zur eigenmächtigen Einführung von 2G gab es im Oktober von Bauhaus – zumindest vorerst. "Gegenwärtig strebt Bauhaus die Nutzung der 3G- oder 2G-Option als zusätzliche Zugangsregelung für die bundesweiten Fachcentren nicht an", schreibt das Unternehmen auf Nachfrage. Gleichzeitig setze man aber auf die Einhaltung lokaler Vorgaben und berücksichtige das regionale Infektionsgeschehen.

Bau- und Gartenmärkte sind in den meisten Bundesländern für alle zugänglich.
Bau- und Gartenmärkte sind in den meisten Bundesländern für alle zugänglich. © dpa | Nicolas Armer

Auf einen Alleingang bei den Corona-Regeln will auch Hornbach verzichten. "Hornbach beabsichtigt nicht, eigene Regelungen einzuführen, die über die jeweils geltenden Corona-Verordnungen hinausgehen", heißt es auf Nachfrage. Vielmehr sehe man durch die große Verkaufsfläche eine gute Voraussetzung, Abstand zu halten.

Wie wahrscheinlich sind strengere Corona-Regeln im Baumarkt?

Andere Baumarkt-Ketten könnten eventuell anders über die Möglichkeit, strengere Corona-Regeln einzuführen, denken. Allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass sich die Unternehmen dafür entscheiden, potenzielle Kunden vom Einkauf auszuschließen. Deutschlands größte Baumarkt-Kette Obi ließ eine entsprechende Anfrage unserer Redaktion unbeantwortet. (nfz)