Kia hat seinen Stonic mit einem Facelift aufgewertet und fährt gut damit.

Das SUV bleibt der beliebteste Autotyp der Deutschen auch im Umbruch zur Elektro-Strategie. Allerdings sind es nicht die großen Modelle, sondern eher die kleinen und kompakteren Fahrzeuge. Inzwischen hat jeder der rund 30 in Deutschland vertretenen Marken mindestens ein bis zwei Modelle im Portfolio. Zum Beispiel auch Kia und fährt ganz gut damit.

Das kleinste SUV des südkoreanischen Importeurs ist der Kia Stonic, der unlängst ein Facelift erhielt. Er gehört dank seiner Mild Hybrid Technik und dem Doppelkupplungsgetriebe zu den eher sparsamen Fahrzeugen. Durch seinen erhöhten Fahrersitz ist die Sicht zum vorausschauenden Verkehr ebenso gut wie beim Schulterblick.

Für einen kleinen Wagen mit 4,14 Meter Länge geht es innen ziemlich geräumig zu. Zum Nachbar bleibt genügend Abstand, auch die Kopf- und die Beinfreiheit im Fünfsitzer sind nicht zu bemängeln. Der Fahrer schaut auf ein aufgeräumtes, ihm zugewandtes Cockpit mit dem aus dem Armaturenbrett ragenden 7-Zoll-Touchscreen. Das Infotainment in Verbindung mit dem Touchscreen und Smartphone-Integration (für Apple Carplay und Android Auto) feierte einst Premiere in einem Kia überhaupt.

Auch ein bequemer Einstieg machen die SUV`s inzwischen so populär. Beim Stonic gibt es auch viel an Ausstattung fürs Geld, mehr als sonst üblich in dieser Liga, zum Beispiel eine Lenkradheizung ist zu haben. Sonst ist sie meistens nur in höheren Preisklassen zu finden. Weitere moderne Assistenten sind der Frontkollisionswarner mit Fußgänger- und Fahrraderkennung bis hin zur adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage.

Die Gänge werden in der Topmotorisierung 1.0 T-GDI serienmäßig mit dem intelligenten Schaltgetriebe (iMT) der Marke oder optional mit einem Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) angewählt. Als Spitze schafft er die 185 km/h und ist aus dem Stand in etwas über zehn Sekunden auf Tempo 100. Dazu trägt das Mildhybrid-System mit der 48-Volt-Batterie und der Startergenerator bei, der beim Beschleunigen den Verbrennungsmotor (120 PS) unterstützt und Benzin spart.

Man kann den schicken Stonic durchaus um die fünf Liter Super auf 100 km fahren. Angegeben sind als Durchschnittsverbrauch 5,6 Liter. Der Motor arbeitet ruhig und unaufgeregt. Insgesamt zeigte sich der Stonic als munteres Kerlchen auf Asphalt, aber auch auf weniger befestigtem Belag. Der Stonic hat auch einen Sportmodus, den man aber nicht unbedingt benötigt, da der Koreaner sich auch im normalen Modus dynamisch gibt.

Von den ersten Fahreindrücken bleibt besonders die Lenkung haften - leichtgängig mit viel Rückmeldung. Auch das etwas straff ausgelegte Fahrwerk ist topp. In den Kurven bleibt der kleine Kia spurtreu, keine Anzeichen von unter- oder übersteuern. Dass das Handling stimmt zeigten auch schnelle Lenkmanöver. Praktisch ist zudem der Gepäckraum (352 Liter) mit dem herausnehmbaren Boden, weniger aber die recht hohe Ladekante

Der Stonic baut auf Kias Rio auf. Ohnehin kommen die meisten Stonic-Kunden vom Kleinwagensegment. Da inzwischen immer mehr vom ersten Eindruck ihre Kaufentscheidung treffen, hat Kia auch bei der Farbwahl vorgesorgt. Deshalb sind 20 Zweitonkombinationen und neun einfarbige Lackierungen wählbar.

Dazukommen drei unterschiedliche Farbpakete für innen. Mit dieser Vielfalt trägt Kia der aktuellen Individualisierung vieler
Hersteller Rechnung, der gern angenommen wird. Zum Sicherheitspaket des in vier Ausführungen erhältlichen Stonic gehören u.a. ein autonomer Notbremsassistent mit Fußgängererkennung; Spurhalteassistent und Müdigkeitserkennung.

Für die Marke ist der Erfolgsweg des Stonic mit seiner etwas kräftig wirkenden Karosserie vorgezeichnet. Die Koreaner sehen in ihrem im europäischen Entwicklungszentrum in Rüsselsheim enwickelten Modell noch viel Luft nach oben. Insgesamt braucht sich der Kia Stonic aber vor seinen Wettbewerbern nicht zu verstecken , auch nicht bei seinem Einstiegspreis von ca. 16 600 Euro und der 7-Jahresgarantie. Die Schwemme der Mini-SUVs hatte 2013 Renault mit dem Captur eingeleitet, aber auch Peugeot mit dem 2008 sowie der Mazda CX-3 gehören dazu. Der Kia Stonic stieß 2017 hinzu. Vergangenes Jahr wurden bei uns um die 4500 Stonic verkauft.