Berlin/Jerusalem. Laut einer Studie erhöht eine dritte Corona-Impfung den Schutz vor einer Infektion deutlich. Das gilt vor allem für bestimmte Menschen.

Ab September sollen in Deutschland Personen, die einer Risikogruppe angehören, eine dritte Corona-Impfung erhalten. In Israel ist man schon weiter: Mehr als eine Million Menschen haben in dem Land bereits eine Auffrischung erhalten. Nun zeigen neue Daten, dass eine sogenannte "Booster-Impfung" mit dem Vakzin von Biontech den Schutz vor einer Corona-Infektion deutlich erhöhen könnte.

Das wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des israelischen Gertner-Instituts und des KI-Instituts herausgefunden haben. Entsprechende Daten wurden am Donnerstag in einer Sitzung des israelischen Gesundheitsministeriums vorgestellt. Inzwischen wurden sie auch auf der Webseite des Ministeriums hochgeladen – noch seien aber nicht alle Informationen zu der Studie verfügbar, berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters".

Studie: Dritte Corona-Impfung erhöht Impfschutz signifikant

Die bereits veröffentlichten Ergebnisse deuten darauf hin, dass besonders Personen über 60 von einer Booster-Impfung profitieren könnten. Bei ihnen sei der Schutz vor einer Corona-Infektion zehn Tage nach einer dritten Biontech-Impfung viermal höher als nach zwei Dosen. Vor schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten biete die Auffrischung sogar einen fünf- bis sechsmal höheren Schutz.

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In Israel werden seit dem 30. Juli Menschen über 60 ein drittes Mal gegen Corona geimpft. Vergangene Woche wurde die Altersgrenze auf 40 Jahre herabgesetzt. Auch Schwangeren, Lehrerinnen und Lehrern sowie Beschäftigten im Gesundheitswesen wird ein Impfangebot gemacht. Voraussetzung dafür ist, dass die zweite Dosis vor mindestens fünf Monaten verabreicht wurde.

Booster-Impfungen in Deutschland: Ärzte fordern klare Vorgaben

Derweil laufen in Deutschland die Planungen für die dritte Corona-Impfung von Risiko-Patienten. Die Kassenärztliche Vereinigung forderte dafür zuletzt klare Regeln.„Selbstverständlich können die Booster-Impfungen in den Praxen vorgenommen werden“, sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, am Samstag der „Rheinischen Post“. Doch die Praxen bräuchten Klarheit, wann und für wen Impfungen vorgesehen seien.

Zwischenzeitlich hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine dritte Impfung für alle – unabhängig von etwaigen Risiko-Faktoren – ins Spiel gebracht. Die Ausweitung wolle er in einem zweiten Schritt, nach der Impfung der Risikogruppen, anbieten.