Berlin Darf die Grippe-Impfung gleichzeitig mit der Corona-Impfung erfolgen? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um die Immunisierung.
- Aktuell steht für viele Menschen eine Corona- und Grippe-Impfung an
- Praktisch wäre es, beide Impfungen gleichzeitig zu erhalten
- Doch ist das möglich? Das sollten Sie vor dem Arztbesuch wissen
Viele Menschen stehen derzeit vor der Frage, ob sie sich erneut – oder auch erstmals – gegen den Covid-19-Erreger impfen lassen. Denn egal ob Erstimpfung oder Booster: Der Schutz vor einer Infektion wird durch die Corona-Vakzine deutlich erhöht. Einen hohen Schutz bieten auch die Grippe-Impfungen, die derzeit in vielen Arztpraxen durchgeführt werden.
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Corona und Grippe: Gleichzeitige Impfung möglich?
Es gibt also zwei Impfungen, die helfen können, gesund durch den Winter zu kommen. Entscheidet man sich für beide, stellt sich die Frage: Können die Vakzine gleichzeitig verabreicht werden? Oder muss zwischen den Immunisierungen ein gewisser Abstand eingehalten werden?
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Grundsätzlich gilt sowohl bei der Corona- als auch bei der Grippe-Impfung: Sie sind freiwillig. Dennoch raten Expertinnen und Experten zu beiden, um sich vor unnötigen Infektionen und möglichen Langzeitfolgen zu schützen. Die Grippe-Impfung wird von der Ständige Impfkommission (Stiko) besonders für Menschen über 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere und bestimmte Berufsgruppen empfohlen. Doch auch alle anderen können das Impf-Angebot in Anspruch nehmen.
Bei der Corona-Impfung sieht es derzeit ähnlich aus: Verabreichen lassen kann sie sich jeder – es sei denn es gibt spezielle Hindernisse wie Allergien. Eine gesonderte Empfehlung zur vierten Corona-Impfung gibt es derzeit für Menschen ab 60 Jahren und besonders gefährdete Gruppen.
Gleichzeitige Impfung gegen Corona und Grippe: Das sollte man beachten
Die gute Nachricht für alle, die sich für beide Impfungen entscheiden: Es ist dennoch nur ein Arzttermin nötig. Denn die zu Beginn der Corona-Impfungen ausgegebene Empfehlung, zwischen beiden Immunisierungen einen Abstand von mindestens 14 Tagen einzuhalten, gilt nicht mehr. Laut Robert Koch-Institut (RKI) können die Vakzine zeitgleich verabreicht werden. Dabei gibt es aber zwei Dinge zu beachten:
- Damit die Corona- und die Grippe-Impfung gleichzeitig erfolgen können, muss es sich bei dem Grippe-Impfstoff um einen sogenannten Totimpfstoff handeln.
- Außerdem sollten die Impfungen nicht in denselben Arm verabreicht werden.
Die beiden Voraussetzungen zu erfüllen, dürfte kein Problem darstellen. Denn bei den in Deutschland verfügbaren Grippeimpfstoffen handelt es sich laut RKI meist um Totimpfstoffe. Diese enthalten inaktivierte Viren beziehungsweise Bestandteile dieser. Für Kinder ist allerdings auch ein Lebendimpfstoff in Form eines Nasensprays zugelassen. Detaillierte Informationen zu zugelassenen Influenzaimpfstoffen stellt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zur Verfügung.
Mehr Nebenwirkungen bei zeitgleicher Impfung gegen Corona und Grippe?
Patientinnen und Patienten sollten jedoch wissen: Laut (RKI) kann es bei der zeitgleichen Impfung gegen Corona und Grippe zu stärkeren Nebenwirkungen kommen. Dabei handelt es sich aber fast ausschließlich um leichte Impfreaktionen. Beispiele dafür sind:
- Schmerzen an der Einstichstelle
- Rötungen oder Schwellungen am Arm
- Allgemeine Erkältungssymptome (Fieber, Müdigkeit, Kopf-, Glieder- oder Muskelschmerzen, Schwitzen oder Frösteln)
Im Allgemeinen spricht aber nichts gegen eine zeitgleiche Impfung gegen Grippe und Corona. Bestehen dennoch Zweifel, sollten Patientinnen oder Patienten das Gespräch mit ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt suchen. Und auch eine getrennte Impfung ist in der Regel ohne Probleme möglich.
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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.