Berlin. Experten warnen vor der Herbstwelle. Die Stiko hat vor dem Hintergrund neue Impfempfehlungen für verschiedene Gruppen ausgesprochen.
Zweieinhalb Jahre nachdem das Coronavirus erstmals Europa erreichte, bereiten sich Behörden, Politik und Krankenhäuser auf Herbstwelle vor. Damit diese möglichst mild ausfällt, ruft derzeit das Bundesgesundheitsministerium unter Leitung von Karl Lauterbach mit der Kampagne "Ich schütze mich" wieder zu vermehrtem Impfen auf. Aber für wen wäre eine Corona-Impfung jetzt noch empfehlenswert?
Lauterbach und StiKo uneins: Wer braucht den zweiten Booster?
Darauf hat die Ständige Impfkommission (StiKo) eine Antwort. Laut aktueller Empfehlung sollten Menschen über 60 Jahren eine vierte Impfung erhalten, genauso wie Patienten mit schwerwiegenden Vorerkrankungen und medizinischem Fachpersonal wie Pflegern und Ärzten. Die aktualisierte Empfehlung im Hinblick auf eine zweite Booster-Impfung richtet sich demnach ausdrücklich nicht an Menschen unter 60 Jahren.
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Dabei hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), etwa in politischen Talkshows und Pressekonferenzen, mehrfach auch für Impfungen unter den jüngeren Bevölkerungsgruppen geworben. Der Vorsitzende der StiKo, Thomas Mertens monierte jedoch, dass eine Auffrischungsimpfung im Sechs-Monats-Takt nicht wünschenswert sei. Er erklärte zudem eine zweite Booster-Impfung für gesunde Menschen der jüngeren Bevölkerungsgruppe als unnötig.
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Für diese Gruppen kommt eine Impfung im Herbst in Frage:
- Viertimpfung für Vorerkrankte
- Viertimpfung für Menschen ab 60 Jahren
- Viertimpfung auch für Pflegepersonal
- Auffrischungsimpfung für Menschen deren zweite bzw. letzte Impfung oder Infektion länger als sechs Monate zurück liegt.
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Nummer fünf für vorbelastete Heimbewohner
Eine fünfte Impfung ist nach Ansicht des Gesundheitsministeriums für gesundheitlich vorbelastete Bewohner von Pflegeeinrichtung denkbar. Allerdings ist hier der Vorbehalt zu berücksichtigen, dass es einer individuellen ärztlichen Expertise bedarf.
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Für herkömmliche Booster-Impfungen rät die Stiko zu den angepassten mRNA-Vakzinen. Zwischen 96 und 98 Prozent schwankte in den vergangenen Wochen laut Robert Koch-Institut (RKI) der Wert der identifizierten Corona-Fälle mit der Omikron Sublinie BA.5. Entsprechend häufig wird aktuell der Wirkstoff Comirnaty BA.4/BA.5 verabreicht. Für Erstimpfungen seien der neue Impfstoff allerdings weder empfohlen noch getestet.
Nach wie vor gilt jedoch der Aufruf zur Auffrischung für diejenigen, die erst eine oder zwei Immunisierungen erhalten haben. Knapp mehr als drei Viertel aller Bundesbürger sind bereits mit zwei Spritzen grundimmunisiert.
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