Berlin. Auf einer Party in Tel Aviv haben sich Dutzende Schüler mit Corona infiziert. Die Infektionskette bereitet den Behörden große Sorge.

  • In Israel sorgt der Fall eines Geimpften für Verunsicherung bei den Behörden
  • Der Schüler steckte Dutzende Personen an
  • Die Corona-Zahlen in Israel steigen derweil weiter an

Ein Corona-Ausbruch unter Schülern nach einer Party in Tel Aviv beunruhigt die Gesundheitsbehörden in Israel. Wie der TV-Sender Channel 12 berichtet, haben sich bei der Feier mindestens 83 junge Leute das Virus eingefangen – alle beim selben Mitschüler. Beunruhigend an dem Fall ist vor allem die Infektionskette, die zu dem Ausbruch führte.

Der "Times of Israel" zufolge war der junge Mann, der das Virus auf der Party verteilte, geimpft. Er wiederum hatte sich bei einem ebenfalls geimpften Angehörigen infiziert, und dieser Angehörige hatte sich bei einer ebenfalls geimpften Person angesteckt, die kürzlich in London war. Um welche Variante des Coronavirus es sich handelt, ist unklar. Zuletzt beschleunigte die Deltavariante das Infektionsgeschehen in Israel.

Israel: Anstieg der Neuinfektionen um 1000 Prozent

Mit 2455 aktiven Infektionsfällen war die Zahl am Sonntag so hoch wie zuletzt Anfang April, das Gesundheitsministerium rechnet in der kommenden Woche mit 500 bis 600 täglichen Neuinfektionen. Wie der israelische Sender i24 News vorrechnet, gab es in den vergangenen zwei Wochen einen Anstieg der Neuinfektionen um 1000 Prozent.

Inzwischen steigt auch die Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern wieder leicht. An oder mit Corona verstorben ist in Israel in den vergangenen drei Wochen nur eine Person, so die "Times of Israel".

Israels Regierung erwägt wieder schärfere Corona-Maßnahmen

Trotzdem will die Regierung trotz der hohen Zahl der Corona-Impfungen die Corona-Maßnahmen jetzt wieder verschärfen. Ministerpräsident Naftali Bennett rief die Menschen am Sonntag auf, in Innenräumen wieder Maske zu tragen und Ansammlungen zu meiden. Sollten wieder mehr Menschen schwer erkranken, will die Regierung den Zugang zu Restaurants und Veranstaltungen für ungeimpfte Personen wieder einschränken.

Zudem sollen sich jetzt Jugendliche ab zwölf Jahren so schnell wie möglich impfen lassen. "Auch Geimpfe können sich anstecken und viele Kinder und Jugendliche sind noch gar nicht geimpft", so Gesundheitsminister Chezy Levy. "Wir sollten in Sorge sein und zusehen, wie wir die Lage eindämmen, bevor sie außer Kontrolle gerät." (küp)