Der Anteil der positiv ausgefallenen PCR-Tests ist laut einem Laborverband erneut auf einen Höchstwert gestiegen. Mehr im Corona-Blog.

  • Lockdown-Studie: Durch Ausgangsbeschränkungen wurden kaum Leben gerettet
  • Dem Laborverband zufolge sind mehr als vier von zehn PCR-Tests positiv
  • In den USA könnte Biontech bald eine Notfallzulassung für Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren erhalten
  • Das RKI meldet am Dienstag knapp 163.000 Corona-Neuinfektionen
  • Für Reisen nach Italien gelten ab Dienstag neue Regeln
  • Dieser Corona-Newsblog schließt, aktuelle Nachrichten lesen Sie hier

Berlin. Die Omikron-Variante führt zu weniger schweren Verläufen als frühere Formen des Coronavirus. Trotz sehr hoher Inzidenzen ist die Lage auf den Intensivstationen derzeit deshalb unter Kontrolle. Laut Robert Koch-Institut (RKI) liegt die Hospitalisierungsinzidenz derzeit bei 4,64. Unterdessen steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen stetig an. Am Dienstagmorgen lag der Wert bei 162.613 neuen Fällen binnen 24 Stunden. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 1206,2.

Ob die Lage in den Krankenhäusern bis zum Scheitelpunkt der Omikron-Welle weiterhin beherrschbar bleibt, ist nicht sicher. Die Unbekannte heißt BA.2 – ein Subtyp der Omikron-Variante des Virus, der als noch infektiöser gilt als der bislang vorherrschende Subtyp BA.1. Im jüngsten RKI-Wochenbericht bewerten die Experten BA.2 als besonders durchsetzungsstark. International werde beobachtet, dass sich BA.2 stärker ausbreitet als BA.1.

Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

Corona-News von Dienstag, 1. Februar 2022: Corona-Newsblog schließt

18.42 Uhr: Dieser Corona-Newsblog ist geschlossen. Wichtige aktuelle Nachrichten zur Pandemie lesen Sie in unserem neuen Corona-Newsblog.

Lockdown-Studie: Kaum Leben gerettet

17.18 Uhr: Einer Studie der Johns Hopkins Universität in Baltimore zufolge hat der totale Lockdown in der ersten Corona-Welle in Europa und den USA kaum Menschenleben gerettet. Masken sowie das Schließen der Gastronomie hätten hingegen einen deutlichen Effekt auf die Zahl der Corona-Toten gehabt, so die Forscherinnen und Forscher.

Die Wissenschaftler hatten für ihre Untersuchung mehr als 18.000 Studien aus der ganzen Welt zu den Pandemie-Folgen analysiert. Ihr Ergebnis: Der totale Lockdown mit Ausgangsbeschränkungen hat lediglich zu 0,3 Prozent weniger Toten geführt.

Deutsches Marine-Schiff kann wegen Corona-Fällen nicht an Nato-Einsatz teilnehmen

16.32 Uhr: Wegen Corona-Fällen unter der Besatzung kann das deutsche Marine-Schiff "Berlin" vorerst nicht an einem Nato-Einsatz vor Norwegen teilnehmen. Der Einsatzgruppenversorger sei nicht wie geplant am Dienstagmittag aus Wilhelmshaven ausgelaufen, teilte die Deutsche Marine auf Twitter mit. Grund seien 14 Besatzungsmitglieder, die bei einem PCR-Test positiv auf Corona getestet worden seien.

Die "Berlin" sollte sich dem Nato-Marineverband Standing Maritime Group 1 anschließen. Er ist laut Marine vor allem für die Kontrolle und den Schutz strategisch wichtiger Seewege in Nordatlantik und Nordsee zuständig. Die "Berlin" sollte dabei gut zwei Monate auf See bleiben und an Manövern und Übungen teilnehmen. Dabei geht es insbesondere um das Manöver "Cold Response" vor Norwegen.

Studie: Soziale Unterschiede beeinflussen Corona-Infektionsrisiko

15.50 Uhr: In der Corona-Pandemie spielen soziale und wirtschaftliche Unterschiede einer neuen Studie zufolge eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung des Erregers. Wer wenig verdiene und in beengten Wohnverhältnissen lebe, habe eine höhere Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Sars-CoV-2-Virus zu infizieren und an der Erkrankung zu sterben, teilte die Leibniz Universität Hannover am Dienstag mit. Die Studie von Lars Mewes und Max-Leon Straßburger vom Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie an der Leibniz-Uni widme sich Menschen mit geringerem Einkommen und beengten Wohnverhältnissen am Beispiel der Stadt Duisburg.

Es handele sich um die erste Studie in Deutschland, die die Ausbreitung von Covid-19 in einer Stadt und die Rolle sozialer Unterschiede untersuche, erklärte Mewes. Die Beziehung zwischen Covid-19-Fällen pro 100.000 Einwohner und dem sozio-ökonomischen Status sei anhand von Daten zur zweiten Welle in Duisburg überprüft worden - auf Stadtbezirksebene. Im Ausland gebe es vergleichbare Studien, die sich allerdings meist mit Mega-Städten wie New York befassten.

Eine Frau steht vor einem Corona-Testzentrum.
Eine Frau steht vor einem Corona-Testzentrum. © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

FDP-Fraktionschef: Parlament sollte über Genesenenstatus entscheiden

15.36 Uhr: FDP-Fraktionschef Christian Dürr will schnelle Beratungen mit SPD und Grünen über die Zuständigkeit für die Entscheidung zum Corona-Genesenenstatus. "Ich finde, die Gesundheitsminister in Bund und Ländern haben recht: Über den Genesenenstatus sollte wieder im Parlament entschieden werden. Nach zwei Jahren Pandemie dürfen wir uns keine rechtlich fragwürdigen Freiheitseingriffe mehr erlauben", sagte Dürr am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Mitte Januar hatten Bundestag und Bundesrat eine Änderung der sogenannten Covid-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung beschlossen. Mit ihr wurde ein neues Verfahren eingeführt: Genesenen-Nachweise müssen demnach Kriterien entsprechen, die das Robert-Koch-Institut (RKI) auf einer Internetseite bekannt macht - sie gelten dann unmittelbar. Auf Basis dieser Neuregelung war der Genesenenstatus überraschend auf eine Zeitspanne von 28 bis 90 Tagen nach einem positiven PCR-Test verkürzt worden. Kritisiert wird unter anderem, dass die erfolgte Änderung durch das RKI vorher nicht angekündigt wurde. "Die Gesundheitsminister haben darüber beraten und nun festgestellt, dass dieses Verfahren nicht sinnvoll ist. Das nehmen wir sehr ernst", sagte Dürr.

Vor Impfpflicht: 12.000 Pflegekräfte melden sich arbeitssuchend

15.04 Uhr: Die Bundesagentur für Arbeit stellt vor der Einführung einer einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen Bewegung auf dem Arbeitsmarkt fest. Aus dem Gesundheits- und Sozialsektor hätten sich im Dezember und Januar 25.000 mehr Menschen arbeitssuchend gemeldet als üblich, sagte Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach am Dienstag in Nürnberg. Arbeitssuchend sind Menschen, die eine drohende Arbeitslosigkeit bei der Arbeitsagentur anzeigen, aber noch im Job sind, erläuterte ein Sprecher der Bundesagentur. Eine Impfpflicht im Gesundheits- und Sozialwesen soll am 16. März in Kraft treten.

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© dpa | Jens Büttner

Corona: Wann darf man sich ein viertes Mal impfen lassen?

14.31 Uhr: Noch gibt es keine Empfehlung für eine vierte Impfung. Ist sie trotzdem möglich – und wenn ja, für wen? Lesen Sie dazu: Corona-Booster: Kann ich mir eine vierte Impfung holen?

Aida: Kreuzfahrten wegen Corona-Ausbrüchen gestoppt

13.40 Uhr: Aida hat seine anstehenden Kreuzfahrten in den Orient wegen Corona-Ausbrüchen innerhalb der Mannschaft gestoppt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die ab 5. und 12. Februar geplanten Reisen ab Dubai mit der "Aidabella" finden demnach nicht statt. Die Anzahl an infizierten Crew-Mitgliedern wurde nicht bekannt gegeben. Betroffene Passagiere erhalten für Umbuchungen einen Nachlass.

Laborverband: Mehr als vier von zehn PCR-Tests positiv

12.59 Uhr: Der Anteil der positiv ausgefallenen Laboruntersuchungen auf das Coronavirus ist laut einem Laborverband erneut auf einen Höchstwert gestiegen. Vorige Woche sei eine "historisch hohe" Positivrate von 41,1 Prozent erfasst worden, sagte der erste Vorsitzende des Verbands Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, am Dienstag in einer Online-Schalte. Von rund 2,4 Millionen durchgeführten PCR-Tests - ebenfalls ein Höchstwert - sei gut eine Million positiv auf Sars-CoV-2 ausgefallen. Je höher die Positivrate bei hohen Fallzahlen ist, desto größer ist die Untererfassung.

In Hinblick auf die Auslastung von 95 Prozent sagte Müller: "Wir sind am Limit". In vielen Bundesländern ist die Kapazität laut Verband bereits erschöpft. Nachdem die bundesweite Testkapazität vorige Woche bei rund 2,5 Millionen gelegen hatte, wird sie für die laufende Woche mit etwa 2,6 Millionen angegeben. Es handle sich um hohe Kapazitäten, die für den medizinischen Bedarf ausreichend seien, sagte Müller. Es sei wichtig, die Tests sinnvoll und anlassbezogen einzusetzen.

Kretschmann will bis Ostern nicht über Corona-Lockerungen reden

12.48 Uhr: Baden-Württenbergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht mindestens bis Mitte April keine Chance für das Ende von Corona-Beschränkungen. Eine Debatte über Exitstrategien vor Ostern sehe er überhaupt nicht, sagte der Regierungschef am Dienstag in Stuttgart. "Wir brechen keine Debatte über Exitstrategien vom Zaun – das wäre völlig unangemessen und das völlig falsche Signal."

So habe Baden-Württemberg vor kurzem erst Regeln verschärft, sagte Kretschmann mit Blick auf die FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr. Das werde man nicht durch"haltlose Ausstiegsdebatten" konterkarieren. Man sei immer noch in einer dramatischen Situation.

Zahl der Sterbefälle in Tschechien 2021 auf Höchststand

12.30 Uhr: Auf dem Gebiet des heutigen Tschechiens sind 2021 so viele Menschen gestorben wie in keinem anderen Jahr seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Es wurden mehr als 139.600 Todesfälle registriert, ein Anstieg um acht Prozent gegenüber dem ersten Corona-Pandemiejahr 2020, wie die Statistikbehörde CSU am Dienstag in Prag mitteilte. Am stärksten betroffen war demnach die Altersgruppe der 55- bis 74-Jährigen. Den Angaben zufolge starben insgesamt deutlich mehr Männer als Frauen.

75,8 Prozent der Bevölkerung bis Ende Januar gegen Corona erstgeimpft

12.01 Uhr: Bis einschließlich Montag, dem letzten Tag des Monats, haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 75,8 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Das Ziel der Bundesregierung, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, ist damit endgültig verfehlt worden. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte dies bereits am Montag eingeräumt. Ursprünglich wollte die Regierung diese Quote sogar bereits bis zum 7. Januar erreichen.

Über einen vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze verfügen nach RKI-Angaben 61,6 Millionen Menschen (74 Prozent). Mindestens 44,1 Millionen Menschen (53 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Mindestens eine Impfdosis haben den Angaben zufolge 63 Millionen Menschen bekommen.

Beschäftigte in der Pflege und im Gesundheitswesen riskieren ihren Job, wenn sie bis Mitte März keine Corona-Impfung nachweisen können.
Beschäftigte in der Pflege und im Gesundheitswesen riskieren ihren Job, wenn sie bis Mitte März keine Corona-Impfung nachweisen können. © dpa | Marijan Murat

Experten: Vorsicht in Sachen Lockerungen von Corona-Maßnahmen

11.34 Uhr: In der Debatte um mögliche Lockerungen von Corona-Maßnahmen in Deutschland raten Fachleute zu Vorsicht. "Eine Exit-Strategie zu planen, um sie später bereitliegen zu haben, ist gut und vernünftig. Aber die Politik sollte nichts überstürzen", sagte der Virologe Friedemann Weber von der Universität Gießen. "Wenn man solche Pläne vorbereitet, muss man den Menschen auch immer klar dazu sagen, dass es noch zu nicht absehbaren Entwicklungen kommen könnte, die die Umsetzung verzögern."

Kritik kommt von Max Geraedts, der das Institut für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie an der Philipps-Universität Marburg leitet. Die Diskussion sende „"viel zu früh" die Botschaft, dass die Pandemie schon vorbei sei. "Stattdessen werden wir in den nächsten Wochen an vielen Stellen erleben, dass Personal in allen Branchen entweder isoliert oder in Quarantäne ist, so dass es zu Einschränkungen des Alltags kommt."

"Boostern" zum Anglizismus des Jahres 2021 gekürt

11.20 Uhr: Das Verb "boostern" ist zum Anglizismus des Jahres 2021 gekürt worden. Die Jury um den Sprachwissenschaftler Prof. Anatol Stefanowitsch von der Freien Universität Berlin lobte die Schnelligkeit, mit der es eine Lücke im Wortschatz gefüllt habe, und die Leichtigkeit, mit der das Wort im grammatischen System des Deutschen seinen Platz finde.

Das Verb "boostern" bezeichnet im Deutschen das Auffrischen einer Corona-Schutzimpfung. Dabei unterscheide es sich in mehrfacher Hinsicht von der im Deutschen bereits vorhandenen Formulierung "eine Auffrischungsimpfung geben/erhalten", teilte die Initiative "Anglizismus des Jahres" am Dienstag mit. So beziehe sich "boostern" speziell auf Impfungen gegen das Coronavirus und ermögliche in der Pandemie eine knappe und trotzdem eindeutige Kommunikation. Auch habe das Wort "einen optimistischen und dynamischen Beiklang", an den der Begriff "Auffrischung" einfach nicht heranreiche.

CDU-Chef Merz für Impfpflicht ab 50 Jahre erst für nächste Infektionswelle

11.09 Uhr: Der neue CDU-Chef Friedrich Merz hat Pläne der Union für eine mögliche Impfpflicht skizziert. Er könne sich eine gestaffelte Impfpflicht ab 50 Jahre vorstellen, sagte Merz dem TV-Sender Welt am Montagabend. Diese solle allerdings erst für eine mögliche neue Infektionswelle gelten und bei Bedarf mit einem weiteren Bundestagsbeschluss aktiviert werden.

Ein Eckpunktepapier zu dem Unionsvorschlag will Merz in der nächsten Sitzungswoche des Bundestags vorlegen. Diese findet vom 14. bis zum 18. Februar statt. "Wir reden nicht über eine Impfpflicht, die wir morgen einführen, um die aktuelle Welle zu brechen", sagte Merz. Es gehe vielmehr für eine Impfpflicht, "für die die Voraussetzungen geschaffen werden". Ziel sei eine gesetzliche Grundlage, auf deren Grundlage dann bei Bedarf die Impfpflicht eingeführt werden könne.

Es gehe darum "vielleicht im August, September, Oktober" zu sagen, "die über 50-Jährigen, die über 60-Jährigen, die über 70-Jährigen haben jetzt in dieser Lage (...) eine Verpflichtung, sich impfen zu lassen", führte Merz aus. Diese Variante sei aus seiner Sicht, "der beste Weg, auch aus diesem Dilemma herauszukommen". Merz hielt es zur Umsetzung für wahrscheinlich nötig, auch ein Impfregister einzuführen.

Südafrika schafft Corona-Restriktionen weitgehend ab

9.59 Uhr: Südafrika hat angesichts einer mittlerweile abgeebten vierten Infektionswelle die meisten seiner Corona-Maßnahmen abgeschafft. Die Schulen kehren ohne die bisherige Distanzregel zurück zum normalen Unterricht. Zudem müssen positiv geteste Personen ohne Symptome nach dem Beschluss der Regierung vom späten Montagabend künftig nicht mehr in Quarantäne. Für solche mit Symptomen wurde die Dauer der Isolierung von zehn Tagen auf sieben Tage verkürzt. Wer Infizierten nahegekommen ist, muss nach diesen neuen Beschlüssen zudem nur noch in Quarantäne, falls Symptome auftreten. Weiterhin Bestand haben jedoch die Maskenpflicht und allgemeine Hygieneregeln.

Verschwörungstheorien: Sozialpsychologin ist Corona-Leugnern auf der Spur

9.56 Uhr: Mit ihrem Team überwacht die Verschwörungsexpertin Pia Lamberty viele Gruppen im Netzwerk Telegram. Wovor Die Sozialpsychologin warnt. Lesen Sie dazu: Sozialpsychologin: "Klimawandel wird Thema für Verschwörer"

Gefälschter Impfpass? Ermittlungen gegen Nathalie Volk

9.36 Uhr: Nathalie Volk, die Ex-Partnerin von Multi-Millionär Frank Otto, soll "Bild"-Informationen zufolge kurzfristig festgenommen worden sein. Das Model habe sich auf der Rückreise von den Malediven befunden. Während einer Kontrolle sei aufgefallen, dass die Imfunterlagen der 25-Jährigen nicht korrekt gewesen seien.

"Ich kann bestätigen, dass die Bundespolizei am 30. Januar ein Ermittlungsverfahren wegen des Gebrauchs unrichtiger Gesundheitszeugnisse gegen eine Deutsche einleitete, die bei ihrer Ankunft aus Male einen mutmaßlich gefälschten Impfausweis vorlegte", so ein Bundespolizei-Sprecher gegenüber "Bild".

Volk selbst äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Nach Aufnahme der Personalien durfte sie den Flughafen offenbar verlassen, allerdings erwarte Volk laut "Bild" nun eine eine Strafanzeige.

 Nathalie Volk.
Nathalie Volk. © dpa | Philipp Schulze

Biontech-Kinderimpfstoff könnte bald kommen

8.43 Uhr: Der "Washington Post" zufolge könnte der Biontech-Impfstoff in den USA schon bald für Kinder unter fünf Jahren zur Verfügung stehen. Der Zeitung zufolge werde am Dienstag die Einreichung des Antrags für eine Notfallzulassung erwartet, welche die doppelte Impfung von Kindern ab sechs Monaten vorsieht.

Der Impfstoff könnte dann bereits ab Ende Februar eingesetzt bei der jungen Personengruppe eingesetzt werden, so die Zeitung unter Berufung auf mit dem Prozess vertraute Personen.

EU-Impfnachweise ohne Booster nur noch neun Monate gültig

7.24 Uhr: Reisen ohne Booster-Impfung in der EU ist für viele Menschen nun deutlich schwieriger. Denn die EU-Impfnachweise sind seit Dienstag ohne Auffrischungsimpfung nur noch rund neun Monate (270 Tage) gültig. Nach Ablauf dieser Frist werden Menschen ohne diesen zusätzlichen Schutz bei Grenzübertritten wie Ungeimpfte behandelt.

Das bedeutet in der Regel, dass sie bei grenzüberschreitenden Reisen in der EU einen aktuellen negativen Test brauchen oder sogar in Quarantäne müssen. "Dies spiegelt den nachlassenden Schutz des Impfstoffs wider und unterstreicht, wie wichtig eine Auffrischung ist", sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders.

Der Impfnachweis besteht aus einem QR-Code, der direkt nach der Impfung etwa in Praxen und Impfzentren erstellt wird. Der Code ist in einer Smartphone-App darstellbar und kann digital ausgelesen werden. Die Codes werden trotz verschiedener Apps der einzelnen Länder überall in der EU anerkannt und erleichtern auf Reisen Nachweise nicht nur über Impfungen, sondern auch über frische Tests und kürzlich überstandene Infektionen mit dem Coronavirus.

Gesundheitsämter sehen sich mit Kontrolle der Impfpflicht überfordert

7.18 Uhr: Die Gesundheitsämter sehen sich nicht in der Lage, die zum 15. März in Kraft tretende Corona-Impfpflicht für Beschäftigte von Kliniken und Pflegeheimen angemessen zu kontrollieren. Man rechne damit, dass im Schnitt bei fünf bis zehn Prozent der Beschäftigten kein eindeutiger Nachweis oder kein vollständiger Impfschutz vorliege und eine Meldung an das Gesundheitsamt erfolge, sagte Elke Bruns-Philipps vom Bundesverband der Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). "Das ist eine erhebliche Belastung mit der Prüfung jedes Einzelfalls, wie es jetzt vorgesehen ist, die die Gesundheitsämter nicht zeitnah bewältigen können."

Das von Bundestag und Bundesrat im Dezember beschlossene Gesetz legt fest, dass Beschäftigte in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Menschen wie Pflegeheimen und Kliniken bis 15. März nachweisen müssen, dass sie gegen Corona geimpft oder vor einer Infektion genesen sind – oder ein Attest vorlegen, dass sie nicht geimpft werden können. Arbeitgeber müssen die Gesundheitsämter informieren, wenn dies nicht geschieht.

Neue Corona-Regeln für Reisende nach Italien

6.55 Uhr: In Italien gelten seit Dienstag weitere Corona-Regeln, die auch Reisende betreffen. Wer aus anderen EU-Staaten kommt, braucht entweder einen negativen Corona-Test, einen Impfnachweis oder eine Bescheinigung, genesen zu sein. Zuvor galt wegen der grassierenden Omikron-Variante für alle – egal, ob geimpft oder genesen auch eine Testpflicht. Ungeimpfte mussten fünf Tage in Quarantäne.

Seit Anfang Januar hat Italien eine Corona-Impfpflicht für Menschen, die älter als 50 Jahre sind. Nun müssen Ungeimpfte dieser Altersgruppe eine Strafe von 100 Euro bezahlen, wenn sie erwischt werden. Vom 15. Februar an können sie auch nicht mehr an ihren Arbeitsplatz: Dort gilt dann die 2G-Regel – also geimpft oder genesen.

Spargelbauern planen Impfangebote für osteuropäische Erntehelfer

6.27 Uhr: Die Spargel- und Beerenanbauer in Deutschland wollen für ihre osteuropäischen Erntehelfer Impfangebote auf den Höfen anbieten. Entsprechende Planungen liefen bereits, sagte der Geschäftsführer des Netzwerks der Spargel- und Beerenverbände, Frank Saalfeld, am Montag. "Wir haben schon eine Krankenkasse, mit der wir zusammenarbeiten."

Im Moment suche man noch nach Partnern, die Impfbusse zur Verfügung stellten. Es gebe auch noch Fragen zum Impfstoff. "Es lohnt sich nicht, jemanden, der für zwei oder drei Monate hier ist, mit Biontech zu impfen, weil er damit keinen vollständigen Impfschutz bekommt." Es bleibe der Impfstoff von Johnson & Johnson, bei dem es aber noch viel Klärungsbedarf gebe.

Zehntausende bei Protesten gegen Corona-Auflagen – mehrere Verletzte

6.15 Uhr: Erneut haben bundesweit Zehntausende Menschen gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen demonstriert. In einigen Städten gab es am Montagabend auch Gegendemonstrationen. Die meisten Zusammenkünfte verliefen laut Polizeiangaben vom Dienstagmorgen friedlich.

Doch nicht überall ging es friedfertig zu: Ein 26-Jähriger erlitt in Regensburg schwere Kopfverletzungen, wie die Polizei mitteilte. Rettungskräfte brachten ihn demnach in ein Krankenhaus. Zudem seien zwei Gruppen am Rande einer Versammlung aneinander geraten, mehrere Menschen seien verletzt worden. Weitere Details waren zunächst noch unklar. Eine 23-Jährige verletzte den Angaben zufolge einen Polizisten mit Tritten und Schlägen.

In Lübeck haben am Montagabend etwa 1300 Menschen gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. Insgesamt sei die Versammlung zwar friedlich verlaufen, doch kurz nach Ende habe es eine Auseinandersetzung zwischen Teilnehmern auf dem Heimweg und einer weiteren Gruppe gegeben, teilte die Polizei mit. Die Beamten hätten die Personalien der zwölf Beteiligten aufgenommen. Es werde wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Lesen Sie hier: Spotify: Wird Musik-Gigant zur Plattform für Corona-Leugner?

Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen gehen durch die Innenstadt von Gera und werden von der Polizei begleitet.
Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen gehen durch die Innenstadt von Gera und werden von der Polizei begleitet. © dpa

Ungeimpfte im Gesundheitssektor können trotz Impfpflicht vorerst weiterarbeiten

5.33 Uhr: Ungeimpfte können auch nach dem offiziellen Inkrafttreten der einrichtungsbezogenen Impfpflicht am 16. März bis zu einer Behördenentscheidung weiter in ihren Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen arbeiten. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte dem Nachrichtenportal "Business Insider" am Montag: "Bis das Gesundheitsamt die Entscheidung über ein Betretungs- bzw. Tätigkeitsverbot getroffen hat, dürfen die betroffenen Mitarbeitenden grundsätzlich weiterbeschäftigt werden."

Das zuständige Gesundheitsamt entscheide bei der Impfpflicht "über das weitere Vorgehen und die zu ergreifenden Maßnahmen im Rahmen seines Ermessens". Dabei würden alle "Umstände des Einzelfalles" berücksichtigt.

Eigentlich gilt ab 16. März, dass alle Mitarbeiter in Pflege- und medizinischen Berufen entweder genesen oder vollständig geimpft sein müssen. Einzige Ausnahme: medizinische Gründe sprechen gegen eine Impfung. Zweifel an der Umsetzbarkeit der Impfpflicht gibt es aber bereits seit Wochen. Lesen Sie mehr: Impfpflicht – Diese Möglichkeiten werden diskutiert

Corona-News von Montag, 31. Januar 2022: Handelsverbands-Chef fordert schnelles Ende der 2G-Pflicht im Einzelhandel

23.00 Uhr: Der Handelsverband Deutschland (HDE) hält ein Ende der 2G-Pflicht für alle Einzelhandelsgeschäfte für vertretbar. "Die 2G-Regelung beim Einkauf leistet keinen spürbaren Beitrag zur Pandemiebekämpfung. Einkaufen mit Maske, Abstand und Hygienekonzept ist eine sichere Angelegenheit", sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth unserer Redaktion.

Genth fordert deshalb die baldige Aufhebung der 2G-Beschränkungen für Non-Food-Läden: "2G im Einzelhandel ist ein Irrweg, der schnellstens beendet werden muss." Zuvor hatten zahlreiche Lebensmittelkonzerne wie Aldi, Lidl, Rewe und Edeka von der Bundesregierung das Ende der 2G-Regeln im gesamten Einzelhandel gefordert.

Auch der Lebensmittelhandel, der seit Beginn der Pandemie frei von jeglichen Zugangsbeschränkungen betreten werden kann, hat sich laut Genth bislang nicht als großer Infektionsherd erwiesen. "Im Einzelhandel gab und gibt es keine Hotspots, der Lebensmittelhandel beweist mittlerweile seit Jahren, dass Einkaufen mit Maske und Abstand eine sichere Angelegenheit ist", sagte der HDE-Chef weiter. "Was für 40 Millionen tägliche Kundenkontakte klappt, funktioniert auch mit den zehn Millionen Kundenkontakten im Nicht-Lebensmittelhandel."

Einkaufen in Corona-Zeiten: Um in einem Laden einzukaufen, muss man aktuell geimpft oder genesen sein.
Einkaufen in Corona-Zeiten: Um in einem Laden einzukaufen, muss man aktuell geimpft oder genesen sein. © dpa | Bernd Weißbrod

Grünen-Gesundheitsexperte Dahmen warnt vor Omikron-Subtyp BA.2

22.26 Uhr: Eine Trendwende bei den Infektionszahlen könnte wegen der Verbreitung des Sub-Typs BA.2 der Omikron-Variante deutlich später erreicht werden als erwartet: "Es ist möglich, dass sich die Trendwende um mehrere Wochen verzögern könnte", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, unserer Redaktion.

Die Verbreitung des Subtyps BA.2 werde den Höhepunkt der aktuellen Welle voraussichtlich weiter nach hinten verschieben. Alles, was bislang über BA.2 bekannt sei, lege nahe, dass die Infektionszahlen möglicherweise noch nicht im Februar zurück gehen würden. Dabei spielten viele Faktoren eine Rolle: "Unklar ist zum Beispiel noch, wie gut Personen, die eine Infektion mit dem Omikron-Subtyp BA.1 überstanden haben, auch gegen BA.2 immunisiert sind", so Dahmen. Der Grünen-Politiker mahnte: "Angesichts von BA.2 sind umfassende Lockerungen in den nächsten vier Wochen eher unrealistisch."

Experte will Lockerungen erst nach Scheitelpunkt der Omikron-Welle

21.58 Uhr: Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft Gerald Gaß hat sich gegen zu schnelle Öffnungen ausgesprochen. "Ich halte es für vollkommen richtig, klare Perspektiven für Öffnungen zu entwickeln", sagte Gaß unserer Redaktion. "Aber vor allen Dingen halte ich es für unerlässlich, keine falschen Versprechungen abzugeben. Lockerungen kann es aus meiner Sicht erst geben, wenn der Scheitelpunkt der Omikron-Welle überschritten ist und wir sehen, dass die Krankenhäuser nicht überlastet sind."

Gaß plädiert dafür, die Entscheidung für Lockerungen an mehreren Parametern festzumachen, darunter die Inzidenz, Impfquote, Hospitalisierungsrate, Intensivbettenbelegung "und das alles am besten noch alters- uns risikoadjustiert". Zusätzlich müssten die Personalausfälle an den Kliniken beachtet werden. "Unter Betrachtung dieser Faktoren sollte die Politik eine Exitstrategie planen", sagte Gaß. Diese müsse aber immer unter dem Vorbehalt kommuniziert werden, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse oder Virusmutationen die Planungen verändern können.

Aktuell werde die Belegung auf den Normalstationen nur gering durch Corona-Patienten beeinflusst, sagte Gaß unserer Redaktion. Ihr Anteil liege über alle Betten und Standorte hinweg bei derzeit unter 5 Prozent. Omikron habe die absoluten Zahlen allerdings zuletzt deutlich hochgetrieben, "mittlerweile auf deutlich mehr als 10.000 Patienten."

Anspruch auf PCR-Test soll bestehen bleiben

20.23 Uhr: PCR-Tests zum Nachweis einer Corona-Infektion sollen künftig vorrangig für Menschen aus dem Gesundheitswesen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig soll der Anspruch auf diese hochwertigen, genauen Tests aber für alle Menschen bestehen bleiben. Darüber hat Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Montag nach einer Videoschalte mit ihren Länderkollegen und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) informiert.

"Die Testverordnung ist Sache des Bundes. Das Bundesgesundheitsministerium ist gehalten, diese alsbald zu veröffentlichen", sagte Grimm-Benne. Sie hoffe, dass dies noch in dieser Woche erfolge, so die SPD-Politikerin, die aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz ist.

Hintergrund der Priorisierung ist, dass die Labore wegen der starken Omikron-Welle mit der hohen Zahl an Infizierten bei den PCR-Tests an ihre Grenzen stoßen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte deshalb schon vergangene Woche angekündigt, dass es eine neue Reihenfolge geben soll.

Eine Mitarbeiterin des Labors CBT füllt mit einer Pipette, zur Vorbereitung von PCR-Tests, eine Testflüssigkeit ein.
Eine Mitarbeiterin des Labors CBT füllt mit einer Pipette, zur Vorbereitung von PCR-Tests, eine Testflüssigkeit ein. © dpa

Moderna-Impfstoff in USA vollständig zugelassen

20.11 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des amerikanischen Herstellers Moderna die vollständige Zulassung erteilt. Die Zulassung gelte für Menschen ab 18 Jahren, teilten Moderna und die FDA mit. Die FDA sprach von einem "bedeutenden Schritt". Bereits im August hatte das Mittel des deutschen Herstellers BioNTech und seines US-Partners Pfizer als erster Corona-Impfstoff in den Vereinigten Staaten die volle Zulassung bekommen.

Hier startet ein neuer Corona-Blog. Alle Corona-News vom 31. Januar 2022 finden Sie hier.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.

(fmg/dpa/afp/epd)