Die Weltgesundheitsbehörde WHO verlängert den Corona-Nostand. Grünes Licht in Europa für neue Impfungen für Babys. Mehr Infos im Blog.

  • Grünes Licht für neue Impfstoffe von Biontech und Moderna
  • WHO verlängert wegen Corona höchste Alarmstufe
  • Das RKI meldet am Mittwoch 130.074 Corona-Neuinfektionen
  • Wegen Corona und Personalmangel: Lauterbach will "größte Krankenhausreform" der letzten 20 Jahre
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Berlin. Die erwartete Herbst-Corona-Welle ist in vollem Gange. Seit Tagen bewegen sich die Corona-Zahlen nach Angaben des Robert Koch-Institut (RKI) auf hohem Niveau. Am Mittwoch meldete das RKI allerdings einen leichten Rückgang der Werte mit 130.074 Neuinfektionen (Vorwoche: 136.748) und 248 neuen Todesfällen (Vorwoche: 199). Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 670,5 (Vorwoche: 799,9).

Allerdings dürften die gemeldeten Zahlen das aktuelle Infektionsgeschehen kaum noch abbilden: Viele Infizierte lassen ihr Ergebnis nicht per PCR-Test bestätigen und werden so nicht in den Statistiken erfasst. Zudem melden die Gesundheitsämter vieler Bundesländer die Zahlen besonders am Wochenende nicht.

Corona-News von Mittwoch, 19. Oktober: Das Corona-Blog schließt hier

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Neue Impfungen für Säuglinge und Kleinkinder

18.34 Uhr: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat Corona-Impfungen für Kinder im Säuglings- und Kleinkindalter genehmigt. Die Behörde mit Sitz in Den Haag erteilte am Mittwoch grünes Licht für die Impfstoffe von Biontech und Moderna.

Sie empfehle den Comirnaty-Impfstoff von Biontech für Kinder zwischen sechs Monaten und vier Jahren und den Moderna-Impfstoff Spikevax für Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren, teilte die Behörde mit. Eine Zulassung durch die EU-Kommission wird umgehend erwartet.

WHO: Für Corona gilt weiter der Notstand

18.01 Uhr: Wegen Corona gilt seit Januar 2020 die höchste Alarmstufe der Weltgesundheitsorganisation. Nun hat die WHO den weltweiten Gesundheitsnotstand verlängert - das Virus zirkuliere weiter. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei“, betont WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hält am weltweiten Corona-Notstand fest.
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hält am weltweiten Corona-Notstand fest.

Zwar hat die Welt die Corona-Pandemie heute mit den Impfstoffen und den Medikamenten deutlich besser im Griff als bei Auftreten des neuartigen Virus Ende 2019 in China. Schwere Verläufe der Krankheit Covid-19 sind seltener. Aber das Virus Sars-CoV-2 verbreitet sich weiter und mit der kälteren Jahreszeit steigen die Fallzahlen in Deutschland und vielen anderen Ländern wieder an.

Umfrage: Drei Viertel der Berufstätigen gehen krank zur Arbeit

11.32 Uhr: Rückenschmerzen, ansteckende Infekte und selbst positive Corona-Tests sind für viele Beschäftigte in Deutschland kein Grund, zu Hause zu bleiben. Drei Viertel der Berufstätigen gehen lieber krank zum Job, wie eine am Mittwoch vorgestellte Umfrage der Pronova-Betriebskrankenkasse mit rund 1200 Teilnehmern ergab.

Danach bleiben 28 Prozent der Befragten bei Krankheiten konsequent zu Hause und arbeiten nicht. Jeder Fünfte sucht selbst mit ansteckenden Infekten den Arbeitsplatz auf. Mit positivem Corona-Test und mildem Verlauf sind es knapp zehn Prozent. In einer Zwischenstufe wichen 17 Prozent der an Covid Erkrankten ins Homeoffice aus.

Krank zu arbeiten ist aus Sicht von Medizinern gefährlich: "Wer sich nicht in Ruhe auskuriert, riskiert, dass Viruserkrankungen auch Herz oder andere Organe angreifen oder sich durch Medikamente unterdrückte Symptome verschlimmern", sagte Pronova-Beratungsarzt Gerd Herold laut Mitteilung. Noch dazu könnten andere Beschäftigte angesteckt werden - "eine unzumutbare Gefahr".

Stiftung Warentest: Wiederverwendbare FFP2-Masken fallen durch

6.14 Uhr: Eine gute FFP2-Maske sollte Aerosolpartikel filtern, eng am Gesicht sitzen - und man sollte dennoch gut atmen können. Die Stiftung Warentest hat zwölf Modelle darauf getestet. Getestet wurden erstmals auch drei wiederverwendbare FFP2-Masken. Sie können 20- oder sogar 50-mal gewaschen werden, ehe sie in den Müll müssen. Allerdings ist keine von ihnen laut Stiftung Warentest empfehlenswert.

Zwei Modelle schnitten in Sachen Atemkomfort so schlecht ab, dass Eigenschaften wie Passform oder Filterwirkung gar nicht erst geprüft wurden. Das dritte Modell bekam gleich für mehrere Mängel Punktabzug: geringe Filterwirkung, schlechte Passform und starke Schadstoffbelastung der Bänder - durchgefallen.

Die Einweg-Maske bleibt damit die bessere Wahl - zumindest, wenn man sich das richtige Modell aufsetzt. Drei FFP2-Masken gingen als "auch geeignet" aus dem Test heraus - die zweitbeste Note, die Stiftung Warentest verteilt. Die drei Testsieger stammen von den Herstellern DK (FFP2 NR D YSK-P2D), Jifa (Siegmund FFP2 NR Atemschutzmaske JFM02) und Uvex (FFP2 NR D silv-Air 2200).

Corona-News von Dienstag, 18. Oktober: SPD-Minister verschärft Krankenhauspflegeentlastungsgesetz: "Wir erzwingen die Entlastung der Pflegekräfte"

22 Uhr: Um Pflegekräfte in Kliniken stärker zu entlasten, will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach das geplante Krankenhauspflegeentlastungsgesetz nachschärfen: Kliniken sollen künftig keine Möglichkeit mehr haben, mit eigenen Tarifverträgen strenge Personalvorgaben zu umgehen. "Mit der Verschärfung der Personalbemessung erzwingen wir die Entlastung der Pflegekräfte", sagte der SPD-Politiker unserer Redaktion. Kliniken, die mittelfristig die Personalvorgaben nicht einhalten, würden sanktioniert. Dazu gebe es dann keine Ausnahme mehr, so Lauterbach. "Das hilft Patienten und Pflegekräften gleichermaßen. So bleibt mehr Zeit für Zuwendung."

Bisher war geplant, dass es Ausnahmen bei der Pflegepersonalregelung für Kliniken mit eigenen Entlastungstarifverträgen geben solle. Das wiederum würde eine bundesweite Anwendung und Vergleichbarkeit der Personalbemessung unmöglich machen, heißt es im Änderungsantrag, der unserer Redaktion vorliegt. Das Krankenhauspflegeentlastungsgesetz soll an diesem Mittwoch in erster Lesung im Bundestag beraten werden.

Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit.
Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit. © Bernd von Jutrczenka/dpa

Mehr Geld für rasche Entwicklung von Impfstoffen

17.47 Uhr: Deutschland will die internationale Impfstoffallianz Cepi mit 100 Millionen Euro unterstützen. "Für die Bewältigung der Corona-Pandemie war die rasche Verfügbarkeit von Impfstoffen ein Wendepunkt", sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger am Dienstag in Berlin.

Ein Kernziel von Cepi , der "Coalition for Epidemic Preparedness Innovations", ist es, die Entwicklungszeit für neue Impfstoffe auf 100 Tage zu drücken. "Dieses wichtige Ziel unterstützen wir ausdrücklich", erklärte die Ministerin. Die 100-Millionen-Euro-Förderung umfasst den Zeitraum von 2022 bis 2026.

Cepi wurde 2017 von Norwegen und Indien mit der Bill&Melinda Gates Stiftung, dem Wellcome Trust und dem Weltwirtschaftsforum in Davos gegründet. Die Allianz unterstützt die Entwicklung und weltweite Verteilung von Covid-Impfstoffen. Mitglieder sind neben Regierungen Stiftungen auch Forschungseinrichtungen und Pharma-Unternehmen.

WHO: Corona und andere Krisen werfen die Welt um Jahre zurück

9.01 Uhr: Die Corona-Pandemie sowie Konflikte und Krisen haben Bemühungen, weltweit mehr Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen, zurückgeworfen. Besonders betroffen seien Kinder und Frauen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei der Konferenz Global Health Summit in Berlin.

Hunger und Armut seien gestiegen, und es gebe klare Anzeichen für einen Anstieg der Verheiratung Minderjähriger, häusliche Gewalt, sowie Depressionen und Angst unter Heranwachsenden, heißt es in dem WHO-Bericht. Danach waren 2021 weltweit 21 Millionen Kinder nicht ausreichend geimpft, sechs Millionen mehr als 2019, vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Das setze sie dem Risiko schwerer Krankheiten aus. Im vergangenen Jahr mussten nach dem Bericht zudem 150 Millionen mehr Menschen als 2019 Hunger leiden. In den ärmsten Ländern stieg der Anteil der Unterernährung von acht Prozent 2019 auf 9,8 Prozent 2021.

Die Welt sei nicht auf gutem Weg, die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bis 2030 zu erreichen, die klare Zielmarken unter anderem bei Gesundheit, Ernährung und Bildung haben. Um das zu schaffen, müsse unter anderem die medizinische Grundversorgung auch in entlegensten Regionen und Konfliktgebieten verbessert werden. Wasser- und Abwasserversorgung sowie die Nahrungsmittelsicherheit müssten vielerorts verbessert werden.

WHO-Bericht: 2021 mussten 150 Millionen mehr Menschen Hunger leiden als 2019
WHO-Bericht: 2021 mussten 150 Millionen mehr Menschen Hunger leiden als 2019 © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Lauterbach kündigt größte Krankenhausreform in 20 Jahren an

8.46 Uhr: Angesichts steigender Corona-Zahlen und Personalnot in Krankenhäusern plant Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Reform zur Entlastung. Dies sei die größte Krankenhausreform der vergangenen 20 Jahre, sagte er am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Ziel dabei sei es, alle dafür geeigneten Behandlungen als Tagesbehandlung durchführen zu können. So würden Nachtdienste wegfallen und Pflegekräfte entlastet, betonte er. "Wir haben ja nicht zu wenig Pflegekräfte gemessen an der Bevölkerung, wir setzen sie sehr wenig effizient ein."

RKI meldet 150.052 neue Corona-Infektionen

6.11 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 150.052 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 172.536) und 209 neue Todesfälle (Vorwoche: 185) innerhalb eines Tages. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 687,5 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 680,9 gelegen (Vorwoche: 787,5; Vormonat: 248,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.

Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Bildungsgewerkschaft fordert bessere Corona-Schutzkonzepte in Schulen

5.48 Uhr: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Bund und Länder aufgefordert, den Corona-Schutz in den Schulen zu
verbessern. "Das Mantra der Kultusministerkonferenz (KMK) "Die Schulen müssen offen bleiben " ist zwar richtig, greift aber viel zu kurz", sagte GEW-Chefin Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag).

Schulen müssten unterstützt und der Gesundheitsschutz "aller an Schule Beteiligten" deutlich verbessert werden – "mit Präventions- und Hygienekonzepten, vor allem aber mit zusätzlichem Personal."

So bräuchten Schulen etwa "mehr multiprofessionelle Teams, in denen Lehrkräfte, Sozialarbeitende, Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sowie Erzieherinnen und Erzieher zusammenarbeiten." Weiter verlangte Finnern von der Politik mehr Mittel und Personal, "damit Schule in der Corona-Krise nicht aus dem Ruder läuft". Laut Finnern ist der Krankenstand unter den Lehrkräften wegen unterschiedlicher Erkrankungen bereits jetzt hoch: 20 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer seien erkrankt.

Eine Schülerin meldet sich im Unterricht.
Eine Schülerin meldet sich im Unterricht. © Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Corona-News von Montag, 17. Oktober: Bremen-Profis erfüllen keine Autogramm-Wünsche mehr

  • Zum Schutz vor dem Coronavirus werden die Spieler von Werder Bremen vorerst keine Autogramm- und Fotowünsche der Fans vor und nach dem Training erfüllen.
  • Zwei Männer haben in Kassel einen ICE der Deutschen Bahn verlassen müssen, weil sie keinen vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz tragen wollten.
  • Fast jeder zehnte Corona-Infizierte geht einer Studie zufolge trotz Erkrankung zur Arbeit.

Corona-News von Sonntag, 16. Oktober: Lauterbach gegen Rückkehr zu kostenlosen Bürgertests

  • Trotz steigender Corona-Infektionszahlen plant die Bundesregierung nicht, die Bürgertests wieder kostenlos anzubieten.
  • Papst Franziskus hat angesichts der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine eine Reform der Vereinten Nationen gefordert.
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich gegen die Wiedereinführung einer Maskenpflicht in Innenräumen ausgesprochen.

Corona-News von Samstag, 15. Oktober: Kliniken stehen "mit dem Rücken zur Wand"

  • Die deutschen Krankenhäuser dringen auf die rasche Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen.
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 731,9 angegeben.

Corona-News von Freitag, 14. Oktober – Bericht: Ermittlungen gegen Beamten im Gesundheitsministerium in Masken-Affäre

  • In der Affäre um die Bestellung von Corona-Masken bei der Schweizer Firma Emix ermittelt nach Medieninformationen die Berliner Staatsanwaltschaft wegen Untreue gegen einen hohen Beamten im Bundesgesundheitsministerium. Der Beamte stehe im Verdacht, mit zwei Bestellungen in großem Stil Steuergeld verschwendet zu haben, berichteten die Sender NDR und WDR sowie die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag. Der Beamte berufe sich darauf, dass er angesichts der damaligen Notlage nicht anders habe handeln können.
  • Die milliardenschweren Corona-Impfstoff-Käufe der EU sind ins Visier der Europäischen Staatsanwaltschaft geraten. "Die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) bestätigt, dass sie Ermittlung über den Erwerb von Covid-19-Impfstoffen in der Europäischen Union führt", teilte die Behörde am Freitag mit. Weitere Einzelheiten würden zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt gegeben.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Länder wegen vielerorts hoher Corona-Infektionszahlen eindringlich aufgefordert, wieder mehr Maskenvorgaben für Innenräume vorzusehen. "Die Richtung, in die wir unterwegs sind, ist keine gute", sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin.

Hier startet ein neuer Corona-Blog. Ältere Corona-News von Freitag, 14. Oktober, finden Sie hier.

(fmg/dpa/afp/epd)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.