Berlin. Die Booster-Impfungen schreiten voran. Doch was bedeutet das für Astrazeneca-Kreuzgeimpfte? Welche Impfstoffe für sie empfohlen werden.

  • Millionen Menschen in Deutschland wurden mit dem Corona-Impfstoff der Firma Astrazeneca geimpft
  • Als Booster kommt er allerdings nicht mehr zum Einsatz
  • Zu welchem Vakzin wird Astrazeca-Geimpften nun geraten?

Während sich die Omikron-Variante des Coronavirus auch in Deutschland weiter verbreitet, wird die Notwendigkeit einer Booster-Impfung immer deutlicher. Dabei stellen sich vor allem Bürgerinnen und Bürger, die zu Beginn der Impfkampagne mit Astrazeneca geimpft wurden, folgende Frage: Welcher Impfstoff wird für einen bestmöglichen Schutz vor der neuen Variante als Booster empfohlen?

Kreuzimpfung: Welcher Impstoff wird als Booster verwendet?

Das Bundesgesundheitsministerium hat unabhängig von der neu aufgetreten Variante Booster-Kombinationen veröffentlicht, welche Studienergebnissen zufolge die höchstmögliche Schutzwirkung erzielen. Dabei ist zu beachten, dass ausschließlich mRNA-Vakzine zum Boostern verwendet werden.

Nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) wurde mRNA-Grundimmunisierten für die Auffrischung zunächst zu einer dritten Dosis des bisher genutzen Vakzins geraten. Doch diese Empfehlung galt nicht so streng: Sollte der entsprechende Impfstoff nicht verfügbar sein, könne auch auf den jeweils anderen mRNA-Impfstoff umgestellt werden, hieß es von der Stiko.

Mittlerweile kommt bei Personen über 30 aber fast nur noch der Impfstoff von Moderna zum Einsatz, weil die Biontech-Liefermengen begrenzt wurden. Welcher Impfstoff bei der Grundimmunisierung verwendet wurde, ist dabei unerheblich. Unter 30-Jährigen sowie Schwangeren sollte dagegen möglichst nur Biontech verabreicht werden. Grund dafür sind Berichte über mögliche Herzmuskelentzündungen in diesen Gruppen.

Astrezeneca: Die Besonderheit beim Boostern

Eine besondere Booster-Impfstrategie für Kreuzgeimpfte gibt es in Deutschland also nicht. Vielmehr ist es hauptsächlich vom Alter der einzelnen Personen abhängig, welchen mRNA-Impfstoff sie erhalten. Ein Nachteil ist nicht: Beide Vakzine gelten als gut verträglich und wirksam.

Omikron: Schutzwirkung bei allen Impfstoffen geringer

Dass ein Booster in jedem Fall notwendig ist, um sich vor Omikron zu schützen, haben bereits mehrere Experten festgestellt: Die Omikron-Variante könne die Antikörperantwort des Immunsystems offenbar gut umgehen. Auch Virologin Sandra Ciesek hat sich mit der Wirkung zugelassener Impfstoffe gegen Omikron auseinandergesetzt. Untersucht wurden Proben von doppelt Biontech-Geimpften, vollständig mit Moderna-Immunisierten oder Personen, die eine Astrazeneca- und eine Biontech-Dosis erhalten haben.

Ciesek und ihr Team berichteten, dass doppelt Geimpfte unabhängig vom Vakzin insgesamt kaum vor einer Ansteckung sicher sind – nach sechs Monaten konnten die übrig gebliebenen Antikörper die Viren nicht neutralisieren. Lediglich geboosterte Personen, in diesem Fall dreifach Biontech-Geimpfte, hatten einen geringen Schutz von 25 Prozent Wirksamkeit. (day)