Palma de Mallorca. Auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca fallen weitgehende Corona-Regeln. Besuche von Restaurants, Bars und Discos werden einfacher.

Auch die Ferieninsel Mallorca steigt aus den Corona-Regeln aus. An diesem Samstag fällt die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet), die bisher für den Besuch von Restaurants, Bars und Discos galt. Fitnessstudios, Kinos, Theater und Sportveranstaltungen können ebenfalls wieder ohne Gesundheitszeugnis betreten werden; für den Einzelhandel gab es in Spanien zu keiner Zeit 3G.

Die Hürden für eine Reise ins Mittelmeerparadies Mallorca sind also deutlich niedriger geworden. In diesen Tagen beginnt auf Mallorca die berühmte Mandelblüte, die ganze Landstriche in einen weiß-rosafarbenen Blättertraum verwandelt. Auch Scharen von sportlichen Radfreunden nutzen die milden Temperaturen im Februar, um sich auf der Insel in Form zu bringen.

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Spanien eliminiert Maskenpflicht im Freien

Mit dem Ausstieg aus den Pandemie-Regeln folgt nun die Urlaubsinsel dem Beispiel der meisten anderen spanischen Regionen, in denen bereits die Corona-Beschränkungen gefallen sind. Nur im südspanischen Andalusien mit der Costa del Sol und in der Ferienhochburg Valencia mit der beliebten Costa Blanca muss jetzt noch ein Gesundheitszeugnis vorgewiesen werden, um sich in den Innenraum eines Gasthauses oder einer Cafeteria zu setzen.

Zugleich wurde in ganz Spanien von diesem Donnerstag an die Maskenpflicht im Freien eliminiert. Sogar im dichtesten Gedränge, etwa in Einkaufsstraßen oder anderen größeren Menschenansammlungen, ist der Schutz von sofort an nicht mehr obligatorisch. Sondern die Mund-Nasen-Bedeckung wird im Menschengewühl nur noch „empfohlen“, wie es im Dekret von Spaniens Gesundheitsministerin Carolina Darias heißt.

Eine Bar in Palma de Mallorca. In diesen Tagen beginnt die berühmte Mandelblüte, die ganze Landstriche von Mallorca in einen weiß-rosafarbenen Blättertraum verwandelt.
Eine Bar in Palma de Mallorca. In diesen Tagen beginnt die berühmte Mandelblüte, die ganze Landstriche von Mallorca in einen weiß-rosafarbenen Blättertraum verwandelt. © dpa | Clara Margais

Ausnahmen gelten in Fußballstadien

Eine Ausnahme gilt für Open-Air-Massenveranstaltungen wie etwa im Fußballstadion: Dort müssen die Zuschauer weiterhin mit Maske sitzen, soweit kein Anstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Die Stadien dürfen nun allerdings zu 85 Prozent besetzt werden, zuvor galt ein Limit von 75 Prozent. Für die Fußballfans existierte, anders als bei den meisten europäischen Nachbarn, für den Stadionzutritt keinerlei 3G-Norm.

In öffentlich zugänglichen Innenbereichen gilt allerdings weiterhin strenge Maskenpflicht. Auf Flughäfen, in Bus, Bahn und Taxi oder beim Shoppen und Museumsbesuch muss also der Schutz aufbleiben. Genauso dürfen Schank- und Speisewirtschaften nur mit Maske betreten werden; beim Essen und Trinken darf der Mundschutz dann vorübergehend abgenommen werden.

Omikron-Viruswelle schwächt ab

Die Abschaffung von nahezu allen Corona-Regeln in Spanien ist eine Folge der im Land schwächer werdende Omikron-Viruswelle. Inzwischen sank die die offizielle Sieben-Tage-Inzidenz auf Mallorca wie in ganz Spanien auf etwa 600.

Auf dem Höhepunkt der Welle im Januar lag die Wocheninzidenz bei annähernd 2000. Die Zahl der durch PCR-Tests bestätigten Neuinfektionen ist allerdings in Spanien nur noch bedingt aussagekräftig. Denn bei Verdachtsfällen mit leichten Beschwerden oder ohne Symptome wird vielerorts nicht mehr getestet.

81 Prozent zweifach geimpft, 48 Prozent geboostert

Gesundheitsministerin Darias hatte im Januar angekündigt, dass sich Spanien von der engmaschigen Pandemie-Überwachung verabschieden und Corona künftig wie eine Grippe-Epidemie behandeln wolle. Sie verwies dabei auf die hohe Impfquote Spaniens: 81 Prozent der Bevölkerung sind zweifach geimpft, allerdings sind bisher nur 48 Prozent geboostert.

Die Lage in den spanischen Krankenhäusern ist generell nicht dramatisch. Obwohl es auf dem Höhepunkt der Omikron-Welle im Januar auf vielen Intensivstationen eng wurde. Die Tatsache, dass aktuell immer noch mehr als 200 Covid-Tote pro Tag registriert werden, signalisiert, dass die Pandemie auch in Spanien noch nicht besiegt ist.

Belegung von Intensivbetten in Spanien hoch

Der Druck auf die Hospitäler geht nun zwar langsam zurück. Doch nach der Statistik des globalen Forscherportals „Our World in Data“ ist die Belegung von Intensivbetten in Spanien immer noch höher als zum Beispiel in Deutschland, Österreich, Luxemburg oder der Schweiz.

Spaniens prominentester Corona-Patient ist derzeit übrigens das königliche Staatsoberhaupt Felipe. Der 54-Jährige sei positiv getestet worden und befinde sich mit „leichten Symptomen“ im Palast in Quarantäne. Sorgen müsse man sich nicht machen, erklärte das Königshaus: „Der allgemeine Gesundheitszustand Ihrer Majestät ist gut.“

Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.