Berlin. Ein Team von Forschenden aus den USA hat in einer Metastudie untersucht, wie sich die Ansteckungsrate in Haushalten verändert hat.

  • Wie viele Menschen kann eine infizierte Person pro Haushalt durchschnittlich anstecken?
  • Das wurde in einer neuen Studie berechnet
  • Aus der Studie geht auch hervor, welcher Impfstoff wohl am besten schützt

Wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person pro Haushalt im Durchschnitt ansteckt, kann mit der sogenannten "sekundären Attackrate" (SAR) oder "sekundären Erkrankungsrate" angegeben werden. Eine neue Metastudie lieferte nun Erkenntnisse darüber, wie sich die Ansteckung im Laufe der Pandemie verändert hat – und wie gut die Impfung gegen eine Ansteckung wirkt. Forschende aus den USA werteten dafür 135 Studien aus 36 Ländern aus, die wiederum 1,4 Millionen potenzielle Ansteckungen analysiert hatten.

Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die sekundäre Erkrankungsrate seit Beginn der Pandemie deutlich angestiegen ist. Am höchsten war der Wert mit 42,7 Prozent bei der Omikron-Variante. Bei Delta lag die Rate noch bei 29,7 Prozent, bei Alpha bei 36,4 Prozent. In der Analyse wurde die Rate allerdings unabhängig vom Impfstatus der Haushaltsmitglieder ermittelt, auch das kann daher einen Einfluss auf die Daten gehabt haben.

Corona-Ansteckungen im Haushalt bei Moderna am niedrigsten

Die Studie untersuchte außerdem, wie hoch die Erkrankungsrate je nach Impfstatus der infizierten Personen war. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede. War die erkrankte Person ungeimpft und traf auf einen ungeimpften Haushalt, lag die sekundäre Attackrate bei 30,9 Prozent, während sich bei geimpften Erkrankten nur zwölf Prozent der im Haushalt lebenden Menschen ansteckten.

Auch, ob die Haushaltsmitglieder vollständig geimpft waren oder nicht, spielte eine wichtige Rolle. Unabhängig von den Varianten des Coronavirus steckten sich ungeimpfte Personen im Haushalt in 36,5 Prozent der Fälle an, während das bei Geimpften nur bei 18,8 Prozent der Fall war. Betrachtet man nur die Omikron-Variante ist der Unterschied allerdings deutlich kleiner. Hier lag die Erkrankungsrate bei ungeimpften Haushaltsmitgliedern bei 43,9 Prozent und bei Geimpften bei 32,7 Prozent.

Die Forschenden betrachteten schließlich auch, wie sich die unterschiedlichen Impfstoffe auf die sekundäre Attackrate auswirkten. Am besten schnitt dabei der Impfstoff von Moderna ab. Bei Menschen, die zweimal mit Moderna geimpft wurden, lag die Erkrankungsrate nur bei 9,5 Prozent, bei Biontech/Pfizer waren es 15,2 Prozent. (csr)

Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen