Berlin. Südeuropa wird von einer heftigen Hitzewelle überrollt, vielerorts wüten Waldbrände. Der aktuelle Stand in den betroffenen Ländern.

  • Rund um das Mittelmeer und auch in Südeuropa werden aktuell Rekord-Temperaturen erreicht
  • Eine Hitzewelle hat unter anderem Italien, Griechenland und die Türkei erfasst und sorgt für Probleme
  • Am Dienstag könnte sogar der heißeste Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden

Extreme Temperaturen haben Südeuropa fest im Griff. Durch Trockenheit und Hitze wüten vielerorts verheerende Waldbrände. Besonders betroffen sind auch beliebte Urlaubsorte, die schon unter Corona in den vergangenen Monaten stark gelitten haben.

So wurden in der Südtürkei dutzende Hotels und Dörfer evakuiert. Hier kämpfen Einsatzkräfte seit Tagen gegen Waldbrände, die von extremer Hitze und starken Winden angefacht werden. Am Dienstag könnten die Temperaturen an der türkischen Mittelmeerküste auf bis zu 47 Grad steigen.

Auf dem griechischen Peloponnes mussten ebenfalls zahlreiche Menschen in Sicherheit gebracht werden – dort könnte am Dienstag auch der europäische Temperatur-Rekord gebrochen werden, der noch bei 48 Grad liegt. Gemessen wurde dieser Höchstwert vor mehr als 40 Jahren. Das ist die Situation in den Urlaubsländern.

Hitze in Südeuropa: Wo sind die Temperaturen extrem?

Laut einer Karte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wird in einigen südeuropäischen Ländern in den kommenden Tagen weiterhin die 35- und teilweise sogar 40-Grad-Marke überschritten. Besonders heiß ist oder wird es unter anderem in Regionen in den folgenden Ländern:

  • Albanien
  • Bulgarien
  • Griechenland
  • Italien
  • Kosovo
  • Montenegro
  • Nordmazedonien
  • Rumänien
  • Spanien
  • Türkei

Wo wüten derzeit Waldbrände?

Die Feuerwehren in zahlreichen Ländern im Mittelmeerraum haben aktuell alle Hände voll zu tun. Vielerorts wurde Hilfe aus anderen Regionen angefordert, um die Brände zu bekämpfen. An den folgenden Orten hat es in den vergangenen Tagen besonders heftige Feuer gegeben:

  • Griechenland: Rhodos, Peloponnes
  • Italien: Sizilien, Kalabrien, Apulien, Kampanien, Latium
  • Spanien: Stausee San Juan, Madrid
  • Türkei: Antalya, Marmaris, Tunceli

Hitze: Wie ist die Situation in Italien?

Am Wochenende haben Feuerwehrleute in Italien gegen mehr als 800 Brände gekämpft. Während auf Sizilien in den vergangenen Tagen Temperaturen von 39 Grad und im süditalienischen Bari 40 Grad gemessen wurden, erlebt der Norden Italiens derzeit schwere Gewitter. Laut der Bauerngewerkschaft Coldiretti richteten Stürme und Hagel in Norditalien in diesem Sommer Schäden in Höhe von Dutzenden Millionen Euro an. Am Wochenende können die Temperaturen mancherorts nochmal an der 40-Grad-Marke kratzen.

So warm wird es in den kommenden Tagen in Südeuropa.
So warm wird es in den kommenden Tagen in Südeuropa. © emy.gr

Wie ist die Lage in Griechenland?

Nach einem Wochenende mit Temperaturen um die 44 Grad steigen die Werte in Griechenland täglich noch weiter. Am Dienstag werden auf dem südlichen Peleponnes und in Voula-Varkazia bei Athen bis zu 47 Grad erwartet. Teilweise brachen auch in Griechenland Waldbrände aus. Auf Rhodos konnten die Feuer eingedämmt werden. Die Brandgefahr bleibt allerdings weiter hoch.

Feuer in der Türkei: Was ist der aktuelle Stand?

Besonders verheerend wüten aktuell die Waldbrände in der Türkei. Tausende Feuerwehrleute kämpfen im Süden des Landes gegen die Flammen. Die Löscharbeiten gestalten sich wegen der Wetterbedingungen als schwierig: Der Wind facht die Feuer immer wieder an. Betroffen ist auch der beliebte Badeort Bodrum. Die Temperaturen im Süden der Türkei fallen erst zum Wochenende, bis dahin werden zum Beispiel in Antalya bis zu 46, in Dalaman an der türkischen Ägais-Küste sogar bis zu 47 Grad am Dienstag erwartet.

Waldbrände in der Türkei: Freiwillige helfen Feuerwehrleuten

weitere Videos

    Was bedeuten Hitze und Brände für den Urlaub?

    Der Urlaub kann angesichts extremer Temperaturen am Zielort schnell zum Albtraum werden. Hitze allein ist zwar in der Regel kein anerkannter Grund zum kostenlosen Stornieren einer Reise. Anders verhält es sich allerdings mit Waldbränden, wie die Verbraucherzentrale aufklärt: Sie fallen unter die Kategorie "höhere Gewalt", sofern sie die Reise erheblich beeinträchtigen. Demzufolge könnten sie zum Rücktritt von einer Pauschalreise berechtigen. Betroffene Reisende sollten Kontakt zu ihrem Reiseveranstalter aufnehmen.

    (raer/mit dpa/afp)