Berlin In der Omikron-Welle steht die Messung der Inzidenz für das RKI nicht mehr im Mittelpunkt. Stärker im Blickpunkt: Die Krankheitlast.
Das Robert Koch-Institut (RKI) orientiert sich in der Omikron-Welle neu. Wie aus dem aktuellen Wochenbericht hervorgeht, wollen die Virologen die Krankheitslast stärker in den Fokus nehmen: Wie viele Menschen erkranken – wie schwer – an Corona?
So schätzt das RKI für die dritte Januarwoche, "dass in etwa 1,3 bis 2,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis vierzehn Jahren und 0,6 bis 1,3 Prozent der Bevölkerung ab fünf Jahren an Covid-19 mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung erkrankte." Die Belastung der Intensivstationen halte an, zeige aber "keinen steigenden Trend".
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Die Omikron-Variante ist extrem ansteckend, die Infektionszahlen schnellen derart nach oben, dass nicht mehr jeder Fall erfasst wird. Gleichwohl glaubt das RKI, weiterhin "eine zuverlässige Einschätzung der Gesamtentwicklung" abgeben zu können.
Die Krankheitsverläufe sind häufig "milde". In der Folge werden die Inzidenzen für die Gesamteinschätzung weniger relevant. Für das Gemeinwesen wird stattdessen die Belastung des Gesundheitswesens wichtiger.
Corona: Ungeimpfte nachweislich gefährdet
Der Anteil der positiven PCR-Tests stieg von 24 Prozent in der Vorwoche auf nunmehr 32 Prozent. Die Gefährdung für Ungeimpfte sei sehr hoch, für Genesene und Menschen mit Grundimmunisierung (zweimalige Impfung) hoch und für die Gruppe der Geboosterten moderat.
Lehrreich ist der Blick auf die Altersstufe 60plus. Das RKI zählt im Wochenbericht 30.026 symptomatische Covid-19-Fälle. Davon waren 9.296 ungeimpft und jeweils etwa 10.000 geimpft, beziehungsweise geboostert. Die Krankenhausfälle: 1.636 unter den Ungeimpften, 624 unter den Geimpften, 404 unter den Geboosterten. Schlussendlich die Todesfälle: 405 Ungeimpfte, 96 Geimpfte, 64 Geboosterte. Bei der Analyse muss man berücksichtigen, dass drei von vier Deutschen geimpft sind. In der Gruppe der Ungeimpften kommt es zu überproportional vielen Krankenhauseinweisungen und Todesfällen.
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RKI: Anteil der Omikron-Variante liegt bei 95 Prozent
Die Zahl der Ausbrüche in Kitas nimmt seit dem Jahreswechsel "sehr rasch zu". Sie erreichte mit 334 Ausbrüchen "die seit Beginn der Pandemie höchste Zahl an übermittelten Ausbrüchen pro Woche". Für die letzten vier Wochen wurden insgesamt 609 Ausbrüche übermittelt.
Betroffen sind vor allem die Kinder, weniger das Kita-Personal. Auch die Zahl der übermittelten Schulausbrüchen sei seit Beginn des Jahres 2022 rasch ansteigend. In den vergangenen vier Wochen wurden 754 gemeldet.
Die Anteil von Omikron liegt mittlerweile bei 95 Prozent. Nur in Mecklenburg-Vorpommern ist die Variante noch nicht dominant. Dort macht sie nur 21 Prozent der Fälle aus – in allen anderen Bundesländern hingegen über 80 Prozent.
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