Berlin Ein schwerer Sturm hat in Ostfriesland Dutzende Häuser beschädigt. Videos zeigen eine große Windhose – und die Panik der Anwohner.
Ein schwerer Sturm hat im niedersächsischen Großheide (Kreis Aurich) eine Schneise der Verwüstung hinterlassen und etwa 50 Häuser beschädigt. Augenzeugen berichten von einem Tornado, auf Videos im Internet ist die Windhose gut zu erkennnen. Die Wetterseite Tornadoliste.de hat den Sturm bereits als Tornado eingestuft, ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sagte dazu: "Plausibel wäre es. Wir müssen es aber prüfen."
Nach Angaben der Feuerwehr sind fünf Häuser in Großheide vorerst nicht mehr bewohnbar. Der Sturm deckte Dächer ab, riss ganze Dachfirste weg und warf Fahrzeuge um. Umstürzende Bäume beschädigten außerdem Gas-, Wasser- und Stromleitungen. Das ganze Ausmaß der Schäden ist noch unklar, etwa 100 Feuerwehrleute waren am Montagabend im Einsatz. Lesen Sie auch:
Tornado in Ostfriesland – Anwohner in Panik
"Es war ein blankes Chaos, das beseitigt werden musste", sagte Kreisfeuerwehrsprecher Manuel Goldenstein. Er sprach von einem "Tornado-ähnlichen" Unwetter, das es so noch nie im Kreis gegeben habe. Mehrere Anwohner machten Videos von der Windhose und teilte sie auf Twitter:
Dieses Video zeigt, wie dramatisch die Situation für die betroffenen Anwohner war:
Diese Bilder sollen den Ort kurz nach dem Sturm zeigen:
Tornados entstehen häufig entlang von Kaltfronten, die auf feuchtwarme Luft stoßen. Wenn sich die Luftmassen gegeneinander drehen, kann die typische Rüsselform entstehen. In den USA gibt es lat Wetterbehörde jährlich um die 1200 Tornados, auch in Deutschland treten sie laut tornadoliste.de zu Hunderten auf. Der stärkste jemals registrierte Tornado wütete am 3. Mai 1999 im US-Bundesstaat Oklahoma – mit Windgeschwindigkeiten bis 510 Stundenkilometer. (küp/dpa)