Dass immer mehr Bankfilialen in Spanien schließen, will Carlos San Juan nicht akzeptieren – und zettelt kurzerhand einen Protest an.

Schon wieder kalten Schweiß auf der Stirn, nur, weil Sie eine Überweisung tätigen wollen? Online natürlich. Bankfilialen sind ja Luxus. Was für junge Leute meist so schnell geht wie ein Busticket buchen, ist für ältere Semester nicht immer ganz so einfach.

Was bitte sage ich da? Ältere Menschen sind doch digital höchst interessiert. Shopping per Tablet, Plausch per Videocall – kein Problem. Genau, doch Bankgeschäfte sind etwas anderes.

Rentner legt Petition im spanischen Ministerium vor

Ein Rentner aus Spanien hat nun die Nase voll und will sich von seiner Bank nicht zu digitalen Bezahlaktionen zwingen lassen. Mit einer Petition hat sich der ehemalige Arzt auf den Weg ins Ministerium in Madrid gemacht und gezeigt dass er nicht der Einzige ist, der sich als Bankkunde verprellt fühlt.

Autorin Petra Koruhn.
Autorin Petra Koruhn. © Reto Klar

Während die Banken sparen wollen und die Filialen dicht machen, müssen die Kunden zusehen, wie sie fertig werden. Und das werden sie längst nicht immer. Häufig sind sie geradezu hilflos. Nicht nur in Spanien.

Banken, die ja auf das Geld ihrer Kunden angewiesen sind, wären gut beraten, auch auf deren Bedürfnisse einzugehen. Es ist eine Sache des Respekts, diejenigen, die seit Ewigkeiten ihr Vermögen dort deponieren, nicht den Automaten auszuliefern – oder sie bei Fragen wie „Idioten“ dastehen zu lassen. So hat es der Rentner ausgedrückt. Und er hat damit wohl vielen aus der Seele gesprochen.