Berlin. Raclette und Fondue sind typische Gerichte für Silvester. Doch das RKI warnt nun vor einer möglichen Gefahr. Das sollten Sie wissen.

  • Raclette und Fondue sind typische Silvester-Gerichte
  • Doch bei diesen Neujahrsklassikern gibt es laut dem Robert Koch-Institut (RKI) auch Gefahren
  • Wir erklären, warum Sie vorsichtig sein sollten

Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt aktuell nicht nur vor dem Coronavirus, sondern auch vor bestimmten Festtagsgerichten. So gebe es einen Zusammenhang zwischen einer ansteckenden Durchfallerkrankung und Fleischfondue sowie Raclette, schreiben RKI-Wissenschaftler im Fachmagazin "Scientific Reports".

Das Forscherteam wollte anhand einer Befragung wissen, ob in einer Gruppe von Patienten, bei denen kurz nach den Feiertagen eine bestimmte Durchfallerkrankung aufgetreten war, überdurchschnittlich viele Fondue oder Raclette gegessen hatten. Der Vergleich mit einer Kontrollgruppe zeigte demnach, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen diesen Gerichten, die vor allem an Weihnachten und Silvester beliebt sind, und dem Auftreten der Erkrankung.

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Fondue und Raclette an Silvester: RKI rät zu Vorsicht bei rohem Hühnerfleisch

Besonders deutlich war der Effekt bei Hühnchen. In der Gruppe der Personen, die nach den Feiertagen erkrankt waren, war der Anteil derjenigen, die Fondue oder Raclette mit Hühnerfleisch gegessen hatten, mehr als doppelt so hoch wie in der Kontrollgruppe.

"Rohes Hühnerfleisch ist häufig mit Bakterien verunreinigt", schreibt das RKI. Vor allem bei Fleischfondue, aber auch bei Raclette werde rohes Fleisch auch mit bloßen Fingern angefasst. Dadurch steige die Gefahr, dass Keime vom Fleisch auf die Hände, andere Lebensmittel und Utensilien gelangen und auf diesem Weg zu Infektionen beim Menschen führen können. Lesen Sie auch: Lidl, Aldi und Co. – Was sich 2022 beim Einkaufen ändert

Zum eigenen Schutz sollte man sich nach Kontakt mit rohem Fleisch gründlich die Hände waschen und Küchenutensilien sowie Zubereitungsflächen reinigen. Zudem sollten rohes Fleisch und Lebensmittel, die ohne weiteres Erhitzen verzehrt werden, konsequent getrennt werden.

Zum Jahreswechsel ist ein stilvolles Raclette ein Klassiker neben dem traditionellen Fondue.
Zum Jahreswechsel ist ein stilvolles Raclette ein Klassiker neben dem traditionellen Fondue. © Getty Images/iStockphoto | beats3

Festtagsessen: Wildfleisch könnte mit Blei belastet sein

Neben Fondue und Raclette, stehen auch Wildgerichte oft auf dem Speiseplan während der Festtage. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sieht darin eine mögliche Gefahr durch Blei. Die Expertinnen und Experten betonen, dass durch die Verwendung bleihaltiger Munition bei der Jagd Blei in Wildfleisch enthalten sein kann. Bei Analysen von 75 Wildwurst-Waren sei in 72 Prozent der Fälle Blei nachgewiesen worden.

"Insgesamt wurden sieben Proben beanstandet, sechs davon wurden als "nicht zum Verzehr geeignet" und eine Probe sogar als gesundheitsschädlich eingestuft", schreibt das BVL. Je höher der Wildfleischanteil gewesen sei, desto höher sei generell auch der nachgewiesene Bleigehalt. Erzeugnisse mit Wildschwein seien tendenziell stärker belastet als Wurstwaren von Reh und Hirsch.

"Blei ist schon in geringen Mengen schädlich", sagte Jan Backmann, Vorsitzender der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) können erhöhte Bleikonzentrationen im menschlichen Körper die Blutbildung, innere Organe wie die Nieren, sowie das zentrale Nervensystem schädigen und sich in den Knochen ablagern. "Risikogruppen wie Kinder, Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter sollten daher kein Wild essen, das mit Bleimunition erlegt wurde", sagte Backmann.

Der DJV rät dazu, Wildbret beim Metzger, Jäger oder Förster vor Ort zu kaufen. Dort könne erfragt werden, mit welcher Munition das Tier erlegt wurde.

(amw/dpa)