Berlin. Im Süden Europas macht sich brütende Sahara-Hitze breit. In Urlaubsländern wie Italien und Griechenland hat es bereits gebrannt.

  • Viele europäische Länder kämpfen aktuell mit einer Hitzewelle
  • Die Temperaturen überschreiten durch die Sahara-Hitze vielerorts die 40-Grad-Marke
  • In Italien und Griechenland sind Waldbrände ausgebrochen
  • Erfahren Sie hier, welche Regionen besonders betroffen sind und was das für Ihren Urlaub bedeutet

Europa erlebt in diesen Tagen Temperaturen, die sonst eher in der Sahara zu verzeichnen sind: Besonders die Länder im Süden haben mit extremer Hitze um die 40 Grad zu kämpfen – verheerende Waldbrände sind bereits die Folge. Nun soll durch den Wüstenwind Schirokko noch weitere heiße Luft in den Mittelmeerraum geweht werden. Auch beliebte Urlaubsziele sind von dem Extremwetter betroffen.

Auf der italienischen Insel Sizilien wüten bereits Waldbrände, auch in der Türkei brachen in den vergangenen Tagen Feuer aus. Auch in Griechenland werden bis zu 45 Grad erwartet - auf Rhodos hat es bereits gebrannt. Am Wochenende wurden Dörfer evakuiert, in weiten Teilen der Insel fiel am Sonntagabend vorübergehend der Strom aus. Am Montag konnte das Feuer eingedämmt werden.

Die Auswirkungen der Temperaturen auf Natur und Umwelt sind dennoch fatal. Doch auch für den geplanten Urlaub ist die brütende Hitze ein Problem: Erholung und Entspannung sind bei den Wetterbedingungen schließlich nicht mehr drin. Wir erklären, welche Länder betroffen sind und was das für Ihre Reise bedeutet.

Sahara-Hitze in Europa: Das ist der Stand

In Griechenland sind die Temperaturen bereits seit einigen Tagen extrem. Erwartet werden in Mittelgriechenland Temperaturen bis zu 45 Grad. Auch in der Nacht werden die Werte in den Ballungszentren über 30 Grad liegen.

Wetterexperten erklärten im griechischen Staatsfernsehen, dass diese Hitzewelle eine der längsten seit Jahrzehnten sei. Erst nach dem 8. August sollen die Temperaturen demnach tagsüber wieder unter 40 Grad fallen.

Durch einen Schirokko sollen die Temperaturen auch an weiteren Orten in Südeuropa zunehmen, wie weather.com berichtet. Demnach werden durch die extrem heiße Wüstenluft Temperaturen zwischen 40 und 50 Grad erwartet. Anhalten soll die Hitze ungefähr eine Woche lang, bis kühlere Luft aus dem Norden erwartet werde.

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Clemens Grohs, Meteorologe bei Kachelmannwetter, twitterte eine Modellkarte mit Vorhersagen für die kommenden Tage: "Ja solche Karten hab ich noch nicht gesehen", schrieb der Experte. "Man kann nur für Süd-, Südosteuropa hoffen, dass es nicht so kommt." Für Italien seien anhand eines US-Modells für den 8. August Temperaturen bis zu 50 Grad berechnet worden.

Lesen Sie auch: Hitzewelle in Südeuropa – Alles zur Lage in Italien, Griechenland und der Türkei

Welche Länder sind von der Hitzewelle betroffen?

Die Hitzewelle ist besonders im Südosten von Europa zu spüren. Eine Auswahl der Länder mit Temperaturen um die 35 Grad, die einer Karte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu entnehmen sind:

  • Albanien
  • Bosnien und Herzegowina
  • Bulgarien
  • Griechenland
  • Italien
  • Kroatien
  • Montenegro
  • Nordmazedonien
  • Rumänien
  • Türkei

Welche Maßnahmen werden gegen die Hitze getroffen?

Der griechische Zivilschutz ordnete an, Arbeiten im Freien einzustellen oder so weit wie möglich zu reduzieren. In den Städten wurden klimatisierte Hallen eröffnet, in denen sich Menschen zurückziehen können, die keine Klimaanlage zu Hause haben.

Ärztinnen und Ärzte rieten den Menschen in den betroffenen Regionen, sich nicht in der prallen Sonne aufzuhalten. Zudem sollte auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden. Man sollte öfter duschen und helle weite Baumwollkleidung tragen. Tierschutzvereine riefen zudem dazu auf, Wasser für streunende Tiere an schattigen Orten bereitzustellen und die Wassernäpfe immer wieder aufzufüllen.

Lesen Sie dazu: Wie der Körper auf Hitze reagiert und wie man ihn schützt

Kann man den Urlaub aufgrund von Hitze stornieren?

Dass bei Temperaturen um die 40 Grad auch kein Sprung ins kalte Wasser mehr für Abkühlung sorgen kann, liegt auf der Hand. Viele Reisende stellen sich deshalb die Frage, ob sie ihren Urlaub angesichts der heftigen Wetterbedingungen stornieren können.

Hohe Temperaturen allein berechtigen in der Regel nicht zu einer kostenlosen Stornierung der Reise, wie n-tv während einer vergangenen Hitzewelle erklärte. Anders könnte es sich allerdings verhalten, wenn das Reisegebiet unmittelbar von höherer Gewalt bedroht ist: Dazu zählen laut Verbraucherzentrale auch Waldbrände, sofern sie die Reise "erheblich beeinträchtigen". Betroffene sollten sich mit ihrem Reiseveranstalter in Verbindung setzen.

(mit dpa)