Eisenberg. Die Geräte wurden verbilligt über den Förderverein gekauft. Bisher waren sie zu Schulungszwecken von Zeiss überall auf der Welt im Einsatz.

Bärbel Agricola könnte kaum fröhlicher sein. Auf der letzten Bankreihe im Klassenzimmer sind drei schicke Zeiss-Mikroskope aufgebaut, die der Förderverein der Schule verbilligt vom Unternehmen erworben hat, wie Schulleiter Steffen Riebel erläutert.

Michael Zoelffel von der Carl Zeiss Microscopy GmbH erläutert, das starke Engagement der Lehrerin habe es ihm leicht gemacht, sich für die günstige Überlassung stark zu machen. Regelmäßig nehme die Schule am Mikroskopie-Tag des Unternehmens teil. „Unsere aktuelle Technik ist recht marode“, erläutert die Lehrerin. Maximal hundertfache Vergrößerung sei möglich, zudem seien etliche Geräte defekt und nicht mehr zu reparieren. Nicht so die neuen Modelle: „Wenn Sie was brauchen, tauschen wir das aus“, bekommen die Pädagogen von Zeiss zu hören. Bis zu tausendfache Vergrößerung ist möglich, es gibt künstliche Lichtquellen.

Die Primo-Star-Mikroskope stammen aus Schulungs-Projekten der Firma und waren weltweit im Einsatz, um vor Ort Anwender von der Qualität der Zeiss-Geräte zu überzeugen und sie an den Geräten zu schulen. Diesen Zweck haben sie erfüllt und können nun an der Schule genutzt werden. Neu hätte man sich die Geräte nicht leisten können. Nun bestehen im Biologie-Unterricht endlich verbesserte Möglichkeiten, auch für den Biokurs mit erweiterten Anforderungen, wie der Leistungskurs heute heißt.

„Die Geräte sind gut geeignet für die Beobachtung zellbiologischer Vorgänge, zum Beispiel die Plasmolyse“, erläutert Agricola. Dabei wird der Zelle durch eine hypertonische Lösung Wasser entzogen. Die Vakuole schrumpft, die Zellmembran löst sich von der Zellwand. Durch destilliertes Wasser lässt sich das umkehren. „Das müssen Schüler beobachten und zeichnen“ – auch bei Abiturprüfungen ein beliebtes Thema.

Nicht nur hier an der Schule wünscht man sich, dass die Schulen vom Landkreis so oder so entsprechend ausgestattet werden – und nicht ein Unternehmen einspringen muss.