Erfurt. Wie das Land nach Antworten auf die Herausforderungen der alternden Gesellschaft sucht.

Pflege, konstatiert, Sozialministerin Heike Werner (Linke), sei familiär aufgestellt. Die Mehrzahl der Pflegebedürftigen in Thüringen wird in der Familie betreut und Unterstützung von Außen greife zumeist erst, wenn es nicht mehr anders ginge. Zu spät, zu wenig präventiv und dass Pflege dann teurer wird, sei nur eine der Folgen. Vor allem gehe es um Lebensqualität von Pflegebedürftigen und ihren Familien, um die Frage, wie man in Würde alt werden kann.

Das markiert eine der Schieflagen im derzeitigen Pflegesystem, das den Bedarfen schon jetzt hinterherläuft. Während vor allem die Frage der Neuaufstellung der Pflege-Finanzierung im Bund gelöst werden muss, gibt es auch unterhalb dessen ausreichend Handlungsdruck. Wie das Land zukunftssichere Strukturen befördern kann und muss, stand auf der Agenda der Zukunftswerkstatt Pflege am Montag in Erfurt.

Pflegeentwicklungsplan bis Sommer 2025 anvisiert

Das Podium bringt Akteure von Kommunen, Sozialverbänden bis zu pflegenden Angehörigen zusammen. Inzwischen in seiner dritten Auflage, münden sollen diese Workshops in einen Pflegeentwicklungsplan des Landes, anvisiert ist der Sommer 2025. Er soll Maßnahmen und Zuständigkeiten in den verschiedenen Bereichen bündeln.

Von Angehörigen immer wieder kritisiert wird zum Beispiel das dünne Netz von fünf Pflegestützpunkten im Land. Ministerin Werner sprach von Anreizen des Landes an Kommunen, mehr von ihnen in der Fläche zu schaffen, etwa aus Mitteln des Landesprogramms „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“. Von den Wohlfahrtsverbänden kommt die Forderung nach einer kontinuierlichen Berichterstattung zur Pflegesituation in der Fläche mit belastbaren Daten zu Bedarfen, Angeboten und Engpässen.

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